Zusammenfassung
Der Zweite Weltkrieg war verloren. Meine Eltern und ich befanden uns zu dieser Zeit im russisch besetzten Territorium. Die Kriegswirren hatten uns nichts gelassen, nur das, was wir am Leibe trugen. Wir kämpften mit dem Hunger, kämpften ums Überleben. Eine Zeit, die nicht mehr viele kennen, eine Zeit, von der viele nicht erfahren haben, wie sie wirklich gewesen ist. Mir war nichts geblieben, außer meinen Träumen und meinen heimlichen Wünschen, und die konnte mir keine Bombe, keine Gewehrsalve nehmen. Nur, konnte ich sie realisieren? Zu groß waren die Probleme, die es zu bewältigen gab. Irgendwie über die Runden kommen, war das vorrangige Ziel. Träume zu verwirklichen, dafür blieb kaum Zeit. Das zerbombte Deutschland zerstörte unerbittlich meinen Jungmädchen-Traum, Ärztin zu werden. Ein Studium war im neu ausgerufenen Arbeiter- und Bauernstaat nicht mehr drin — zumindest nicht für ein Kind kapitalistischer Eltern. Mit knapp 20 Jahren eine unfaßbare Erfahrung. Sollten die Jahre angestrengten Lernens und das Erreichen des Abiturs umsonst gewesen sein? Ich war nicht verantwortlich für diesen Krieg, hatte rein gar nichts damit zu tun. Was hatte ich verbrochen, daß mir mein Traum genommen wurde?
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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van Elisabeth, R. (1995). Vom Traum zum Traumjob. In: Die heimlichen Manager. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87138-1_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87138-1_11
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-87139-8
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