Zusammenfassung
Der Unterschied zwischen den kurzfristigen Bestimmungsgründen des Wahlverhaltens, wie z.B. Issuezustände und Kandidateneigenschaften, und den langfristigen Faktoren ist informationstechnisch wichtig. Die Kompetenzeinschätzungen z.B. sind langfristig akkumulierte Informationsverarbeitungsmechanismen, in die politische Erfahrungen vergangener Legislaturperioden und Generationen mit eingeflossen sind. Sie stellen einerseits eine rationale Anhäufung von Informationen dar, andererseits eine kostensparende Zusammenfassung und Vereinfachung der Information. Die Links-Rechts-Skala ist zum einen ein langfristig abstrahiertes Schema, das zur Vereinfachung der neuen Informationen dient, zum anderen ermöglicht die Selbsteinstufung auf dieser Skala eine kostengünstige Beurteilung von Issue-Positionen anhand der eigenen Interessenlage. Je einheitlicher nun die im Prozeß der Abstraktion und Akkumulation eintreffenden Informationen in die gleiche Richtung weisen und je stabiler die langfristige Gültigkeit der Informationen ist, desto rationaler wird es, diese langfristigen, kostensparenden Mechanismen anstelle von kurzfristigen Beurteilungen einzusetzen. Dies ist ihr die Stärke des Economic Voting relevant, weil bei der Beurteilung der Regierungsleistung die Gewichte der Issuezustände und der Links-Rechts-Position insgesamt unterschiedlich sein können, so daß sich ein größerer Einfluß der Wirtschaftslage dadurch erklärt, daß kurzfristige Faktoren insgesamt größeren Einfluß haben.
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Fröchling, H. (1998). Die Bedeutung verschiedener Informationsverarbeitungsmechanismen: Kostenvorteile lang- vs. kurzfristiger Mechanismen. In: Demokratie und Wahlen in westlichen Demokratien. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 182. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86881-7_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13017-0
Online ISBN: 978-3-322-86881-7
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