Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel haben wir Journalismus als Leistungssystem des gesellschaftlichen Funktionssystems Öffentlichkeit beschrieben. Journalismus, so unsere These, kommuniziert seine Beobachtungen ausschließlich unter dem Gesichtspunkt, ob sie als Ereignisse mit Mehrsystem- zugehörigkeit zu betrachten, also für die Ausbildung gegenseitiger gesellschaftlicher Umwelterwartungen geeignet sind. Die gesellschaftliche Notwendigkeit einer solchen Beobachtungsleistung haben wir eriäutert; zugleich haben wir darauf hingewiesen, daß die Funktionalität der journalistischen Beobachtung von Gesellschaft davon abhängt, daß sie in Eigenregie durchgeführt wird. Wenn Journalismus sich einseitig an den Kriterien einzelner gesellschaftlicher Kommunikationssysteme ausrichtete, würde die. Gesellschaft gerade jenes möglichen Informationsgewinns verlustig gehen, den eine externe Beobachtung interner Systemoperationen verspricht. Die Steigerung gesellschaftlicher Komplexität und deren Verarbeitung beruht ganz wesentlich auf der Autonomie ihrer einzelnen Funktionssysteme. Dies gilt sowohl für z.B. Politik Oder Wissenschaft als auch für Öffentlichkeit.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Kohring, M. (1997). Die journalistische Beobachtung von Wissenschaft. In: Die Funktion des Wissenschaftsjournalismus. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86877-0_8
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Print ISBN: 978-3-531-12938-9
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