Zusammenfassung
Dieses Zitat von John Holland zielt weniger auf die biologische Evolution selbst, sondern viel mehr auf die Idee, Prinzipien der Evolution zu nutzen, um Probleme mit dem Computer zu lösen. Die klassische Strategie zur Lösung von Problemen mit dem Computer besteht darin, auf der Grundlage möglichst detaillierten Wissens über die Struktur und die Eigenschaften des Problems ein effizientes Verfahren zu entwickeln, das die gewünschte Lösung konstruiert. Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist zum einen, dass die benötigten strukturellen Informationen über das Problem genau bekannt sind, und zum anderen, dass Experten und Programmierer die Zeit und den Aufwand investieren, an einem entsprechenden Modell und seiner Implementierung zu arbeiten. Die erste Voraussetzung ist nicht immer gegeben, die zweite bedeutet meist erhebliche Kosten. Experten müssen zunächst ein Modell erstellen, auf der Basis dieses Modells geeignete Problemlösungsstrategien entwickeln und diese Verfahren schließlich implementieren.
Lebewesen sind vollendete Problemlöser. In der Vielzahl der Aufgaben, die sie bewältigen, übertreffen sie die besten Computerprogramme bei weitem — zur besonderen Frustration der Programmierer, die Monate oder gar Jahre harter geistiger Arbeit für einen Algorithmus aufwenden, während Organismen ihre Fähigkeiten durch den scheinbar ziellosen Mechanismus der Evolution erwerben.
J.H. Holland (Spektrum der Wissenschaft 9/1992)
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Gerdes, I., Klawonn, F., Kruse, R. (2004). Einleitung. In: Evolutionäre Algorithmen. Computational Intelligence. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86839-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86839-8_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-05570-7
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