Zusammenfassung
Wie kann das Gehirn das immense Aufgebot an Muskelzellen so kontrollieren, daß sich der gesamte Körper in die richtige Richtung bewegt? Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um das grundlegendste Problem, das ein Nervensystem bei seiner Evolution lösen mußte [63, 254]. Will ein Tier überleben, muß sein Gehirn die Bewegungen des Körpers unter Zuhilfenahme der sensorischen Information so steuern, daß die vier wichtigsten Funktionen (darunter versteht Paul Maclean: Fliehen, Freßen, Kämpfen und Fortpflanzung) erfolgreich bewältigt werden können. Jede dieser vier Tätigkeiten kann natürlich auf viele verschiedene Weisen ausgeführt werden. Das Repertoire eines Tieres wird sowohl durch seine physische Ausstattung (Größe und Anzahl der Beine, Exo- oder Endoskelett, Muskeln, Flossen, Beutel zum Versprühen von Tinte, Giftzähne, Flügel, Stacheln etc.) als auch durch die Leistungsfähigkeit des Gehirns beschränkt, d.h., es kommt auch darauf an, wie genau das Gehirn die zur Lösung des Problems nötigen Repräsentationen anlegen und Berechnungen ausführen kann. Eine Spinne, die dazu in der Lage ist, an einem geeigneten Platz ein stabiles Netz zu bauen, eine sich darin verfangene Fliege aufzuspüren, sie zu lähmen und dann zum späteren Verzehr einzuspinnen, legt eine äußerst feine motorische Kontrolle an den Tag.
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Ausgewählte Literatur
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Churchland, P.S., Sejnowski, T.J. (1997). Sensomotorische Integration. In: Grundlagen zur Neuroinformatik und Neurobiologie. Computational Intelligence. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86821-3_6
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