Zusammenfassung
Eine Eigenart von Politik, die nicht von allen Autoren hervorgehoben und von einigen auch nicht zu deren engeren Definitionsmerkmalen gerechnet wird, kommt in der begrifflichen Unterscheidung zwischen „der Politik“und „dem Politischen“zum Ausdruck. Sie geht auf Aristoteles’ Kritik an Piatons Politikverständnis zurück. Sie richtet sich gegen Platons Idee, dass der Staat letztlich eine organische Einheit sein solle, in der jedes Glied die seinen Wesenskräften angemessene Stelle einzunehmen hat, aber die für alle verbindlichen Entscheidungen letztlich allein von dem Staatslenker getroffen werden können, der über das umfassendste und am besten gesicherte Wissen von allen verfügt. In diesem Sinne ist der Staat dann immer schon eine in sich gegliederte Einheit mit einer klar definierten Rolle dessen, der diese Einheit zum Ausdruck bringt, organisiert und über sie wacht. Aristoteles kritisierte diese Vorstellung mit Blick auf die Praxis der Ansätze politischer Demokratie in der athenischen Polis. Er machte geltend, dass im Unterschied zu den verschiedenen Formen der privaten Herrschaft von Menschen über Menschen im damals vorherrschenden Familien- und Hauswirtschaftssystem, Politik etwas prinzipiell Anderes und Neues ist.
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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Meyer, T. (2003). Das Politische und die Politik. In: Was ist Politik?. Uni-Taschenbücher, vol 2135. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86690-5_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3545-5
Online ISBN: 978-3-322-86690-5
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