Zusammenfassung
Als ich vor mehr als Jahresfrist das Thema des heutigen Vortrags für die Vorschau der Akademie-Veranstaltungen formulieren mußte1, war mir noch nicht bekannt, daß einige Monate später kurz hintereinander eine zweibändige Auswahl von Briefen Heinrich Brünings aus der Zeit von 1934–1960 erscheinen würde2. Eine solche Publikation hätte gleichzeitig einen nützlichen und sehr erwünschten Kommentar der „Memoiren“ durch spätere briefliche Äußerungen darstellen können; denn Brüning hat in dem genannten Zeitraum in vielen Hunderten von Briefen über die Zeit seiner Reichskanzlerschaft sinniert und reflektiert.
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Literatur
Das Referat wird hier in einer erweiterten und mit Belegen versehenen Fassung vorgelegt. Es beruht auf Vorarbeiten, die seit Mai 1971 teilweise in Vorträgen ausgebreitet oder inzwischen in Aufsatzform erschienen bzw. im Druck sind. — Seitenangaben der „Memoiren“ sind in den Text eingefügt, um die Anmerkungen zu entlasten.
Heinrich Brüning. Briefe und Gespräche 1934–1945. Briefe 1946–1960. Hrsg. von Claire Nix unter Mitarbeit von Reginald Phelps und George Pettee. Stuttgart 1974. Künftig zitiert: Briefe I und II.
Vgl. Vorwort zu: Briefe I, S. 12.
Vgl. meine Rezensionen in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. September 1974 und 30. Januar 1975 („kastrierte Teiledition“). Wesentlich ausführlicher und kritischer: Rudolf Morsey, Zur Problematik einer zeitgeschichtlichen Briefedition, in: Histor. Zs. 1975 (z. Z. in Druck). Ludwig Volk hat darauf hingewiesen, daß durch die Verstümmelung der Auswahl die in Brünings „Memoiren“ gebotene Darstellung nicht an parallelen Briefversionen gemessen werden kann; der „Schere von Frau Nix“ sei ein „gar zu dominierender Einfluß auf die Druckfassung der vorgelegten Dokumente eingeräumt“ worden. Brüning in seinen Briefen, in: Stimmen der Zeit 193, 1975, S. 139. Karl Otmar Frhr. v. Aretin hat die Art der Herausgabe (in seiner Rezension von Bd. II) als „skandalös“ bezeichnet; diese Auswahl sei für die Forschung „unbrauchbar“, in: Süddeutsche Zeitung vom 15. März 1975.
Thomas A. Knapp hat unter Bezug auf den von ihm in Auszügen veröffentlichten Briefwechsel Brünings mit Wilhelm Sollmann von „gelegentlichen Ungereimtheiten und Unterschieden (zumindest in der Betonung) zwischen den Memoiren und den mehr privaten Aussagen in den Briefen“ gesprochen. Heinrich Brüning im Exil, in: Vierteljahrsh. für Zeitgesch. 22, 1974, S. 103. In Kenntnis eines wesentlich größeren Teiles von Brünings Briefwerk muß dieses Urteil erheblich modifiziert werden, da sich in einzelnen Fällen beträchtliche Unterschiede ergeben.
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Morsey, R. (1975). Vorbemerkung. In: Zur Entstehung, Authentizität und Kritik von Brünings „Memoiren 1918–1934“. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol G 202. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86464-2_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-07202-9
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