Zusammenfassung
Selbst in der Perspektive einer soziologischen Analyse, der sich institutionalisierte Religion primär als organisierte Heilsanstalt zur Untersuchung darbietet, läßt sich die Schauseite des Problems, ob sie in dieser Eigenschaft für individuelle Lebensorientierung und gesellschaftliche Emanzipation heute noch eine Rolle zu spielen vermag, von ihren inhaltlichen Bestimmungen kaum säuberlich trennen.
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Anmerkungen
Vgl. G. Bormann: Theorie und Praxis kirchlicher Organisationen, Köln und Opladen. 1971.
R.A. Dahl: Politische Systeme. Ähnlichkeiten und Unterschiede, in: E. Krippendorff (Hg.): Political Science. Amerikanische Beiträge zur Politikwissenschaft, Tübingen. 1966, S. 149–172 (153).
W. Johnson: People in Quandries, New York. 1946, zit. bei Hartley/Hartiey: Die Grundlagen der Sozialpsychologie, Berlin 1955, S. 11.
M. Weber: Zu einer Soziologie des Zeitungswesens, in: A. Silbermann (Hg.): Reader Massenkommunikation, Bd. 1, Bielefeld 1969, S. 34–41 (40).
F. Baukloh: Für und wider das Bistumsblatt. Das Dilemma der katholischen Kirchenpresse, in: N. Greinacher/H.T. Risse (Hrsg.): Bilanz des deutschen Katholizismus, Mainz. 1966, S. 219–247 (233); zum gesamten Fragenkomplex vgl. meine Untersuchung „Nachrichten für die geistige Provinz. Zum Strukturdilemma konfessioneller (katholischer) Publizistik“, in: Ralf Zoll (Hg.): Manipulation der Meinungsbildung. Zum Problem hergestellter Öffentlichkeit, Opladen 1972, S. 280–362.
Der Begriff des „Gruppenzentrismus“ wird hier in Analogie zum Begriff des „Ethno- zentrismus“ gebraucht, den der amerikanische Soziologe Sumner bereits 1906 in die sozialwissenschaftliche Diskussion eingeführt hat. Darunter ist die Tendenz des Individuums zu verstehen, sich gruppenzentriert zu verhalten, weil es sich von seiner Bezugsgruppe alle möglichen Entiastungen und die Bereitstellung notwendiger Identifikationsmuster versprechen darf. Zugleich drückt er aus, warum ein Interesse des Einzelnen und worin es besteht, am Sozialschicksal seiner Bezugsgruppe Anteil zu nehmen. Ebenso deutet er die Konsequenzen an, womit ein derartiger „Zentrismus“ das Individuum affiziert, als da sind: Bevorzugung der eigenen Gruppe trotz provinzieller Beschränktheit und starre Bindung an sie mit Vorteilen wie Sicherheit und Identifikationsmöglichkeiten, aber auch Nachteilen wie Starrheit, Inelastizität der kognitiven und affektiven Attitüden, desgleichen latenter Fremdenhaß und kulturelle Beschränktheit infolge gruppenspezifisch bedingter Inelastizität der sozialen Kontakt- nahme usw. Vgl. dazu Otwin Massing: Theoriebildung als Gruppenprozeß, in: ders.: Reform im Widerspruch, Gießen 1976, S. 111–179.
Vgl. Strzelewicz/Raapke/Schulenberg: Bildung und gesellschaftliches Bewußtsein, Stuttgart 1966; desgleichen H. Roth (Hg.): Begabung und Lernen. Ergebnisse und Folgerungen neuer Forschungen, Stuttgart 1969.
Chr. Th. Wagner: Die katholische Kirche, in: Handbuch für die Öffentiichkeitsarbeit, PR. Ergänzungslieferung Nr. 14 vom 31. Okt. 1969 (Neuwied 1969), S. 19–36 (26).
Ibid., S. 24 f.
Zum „Dogmatismus“ als signifikanter Einstellungsvariablen, vgl. M. Rokeach: The Open and Closed Mind, New York. 1960.
Vgl. dazu meine Untersuchung: „Die Kirchen und ihr, image“ — Materialien und Meinungsprofile zu ihrer Situation in der Bundesrepublik“, in: Die sogenannte Politisierung der Kirche, Hamburg 1968, S. 39–96 (88 ff.).
Vgl. Giese/Schmidt: Studenten-Sexualität. Verhalten und Einstellung, Reinbek b. Hamburg 1968, S. 283 f.
Vgl. L.W. Pye/S. Verba (eds.): Political Culture and Political Development, Princeton. 1965.
Zitiert in A. Rucker: Bildungsplanung. Versagen auch in der Zukunft? Diessen. 1965, S. 57.
G. Schmidtchen: Das Problem der Freiheit und die Soziologie, in: ders.: Manipulation — Freiheit negativ, Neuwied 1970, S. 59.
Vgl. dazu vor allem Y. Spiegel: Kirche als bürokratische Organisation, München. 1969.
A. Holl: Gott im Nachrichtennetz. Religiöse Information in der modernen Gesellschaft, Freiburg i. Br. 1969, S. 138 ff.
H. Schwenger: Antisexuelle Propaganda. Sexualpolitik in der Kirche, Reinbek b. Hamburg. 1969, S. 57.
Vgl. Die Bistumsblätter als Werbeträger. Versuch einer Positionsbestimmung, 1967 (Untersuchungen des DIVO-Instituts für angewandte Psychologie), herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Kirchliche Presse e. V., S. 13.
A. Schräder: Die soziale Bedeutung des Besitzes in der modernen Konsumgesellschaft. Folgerungen aus einer empirischen Untersuchung in West-Deutschland, Köln- Opladen. 1966, S. 48.
Vgl. dazu meinen Aufsatz: „Die Kirchen und ihr, image“, a.a.O., [s. FN 11], vor allem S. 86ff.; desgleichen W. Harenberg (Hg.): Was glauben die Deutschen? Die Emnid-Umfrage. Ergebnisse und Kommentare, München-Mainz 1968, S. 32 ff.
J. Binder: Tanz, Kino, Lippenstift und Liebe, Linz o.J. (7. (!) Auflage, 71.-80. Tsd.), zit. bei H. Schwenger: a. a. O., [s. FN 18], S. 38.
H. Schwenger, a. a. O., [s. FN 18], S. 7 f.
So steht es im „Verzeichnis wertvoller Kleinschriften 1967/68“, Leutesdorf 1967, S. 3, zit. bei H. Schwenger, a. a. O., [s. FN 15], S. 32.
L. v. Friedeburg: Die Umfrage in der Intimsphäre, Stuttgart. 1953, S. 48.
Vgl. I. Peter-Habermann: Kirchgänger-Image und Kirchgangsfrequenz, Meisenheim. a. Gl., 1967, S. 72 ff.; desgleichen W. Harenberg (Hg.), a.a.O., [s. FN21], Tab. 16, S. 37.
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Massing, O. (1987). Orientierungsdefizite institutionalisierter Religion. In: Verflixte Verhältnisse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86381-2_5
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