Zusammenfassung
Das Europäische Währungssystem, das am 13. März 1979 die Währungsschlange ablöste, hat wie diese zum Ziel, wenigstens innerhalb des Gemeinsamen Markts eine Zone mit stabilen Wechselkursen zu verwirklichen, nachdem die Rückkehr zu festen Paritäten im Weltmaßstab immer unwahrscheinlicher geworden war und am Schluß nur noch die Länder des D-Markblocks, die Bundesrepublik, die Niederlande, Dänemark sowie Belgien und Luxemburg am Gemeinschaftsfloating teilnahmen. Ein vergleichsweise homogener Wirtschaftsraum, wie es die EG ist, kann zwar, wie angestrebt, weiter zusammenwachsen, auch wenn die einzelnen Länder den Außenwert ihrer Währungen sich selbst überlassen, der Einigungsprozeß könnte aber durch feste Wechselkurse wesentlich beschleunigt werden; darauf hatten zumindest die Politiker bei der Einführung des EWS gesetzt. Die Wechselkurse lassen sich allerdings nur aufrechterhalten, wenn die Teilnehmer des Währungsverbunds gleichartige wirtschaftspolitische Zielvorstellungen haben. Das ist aber immer noch nicht der Fall. Das EWS ist daher auch im Grunde kein echtes Festkurssystem; Aufwertungen und Abwertungen sind möglich und üblich. In den ersten vier Jahren seiner Existenz kam es zu nicht weniger als sieben sogenannten Realignments. Während der vierzig Jahre bis zum Ersten Weltkrieg gab es im Gegensatz dazu keine Wechselkursanpassungen bei den wichtigeren Währungen, und auch im Bretton-Woods-System ließen sie sich bis 1969 an einer Hand abzählen.
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Literatur
Vgl. Peter-Wilhelm Schlüter: „Die zukünftige Rolle der ECU — die Grenzen einer europäischen Korbwährung“, in Hans-Eckart Scharrer und Wolfgang Wessels (Hrsg.): Das Europäische Währungssystem, Bonn 1983, S. 251 ff.
Vgl. Kredietbank: Weekly Bulletin No. 48, 31. Dezember 1982, S. 3.
Vgl. Istituto Bancario San Paolo di Torino, ECU Newsletter Nr. 4, Februar 1983, S. 5.
A. a. O., S. 262.
Vgl. Norbert Berthold: „Das Europäische Währungssystem (EWS), Konzeption und bisherige Erfahrung“, Köln 1981, S. 29 ff,
sowie Norbert Kleinheyer: „Kredit- und Beistandsmechanismus des Europäischen Währungssystems — Konsolidierung nur begrenzt empfehlenswert“, in H.-E. Scharrer und Wolfgang Wessels (Hrsg.), Das Europäische Währungssystem, a. a. O., S.217ff.
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© 1984 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Wermuth, D., Ochynski, W. (1984). Das Europäische Währungssystem. In: Strategien an den Devisenm¤rkten. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86278-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86278-5_6
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