Zusammenfassung
Die Strategie der Arbeitgeber war zunächst durch hinhaltendes Taktieren gegenüber den gewerkschaftlichen Forderungen bestimmt. Dabei zeigte es sich von Anfang an, daß die Arbeitgeber einen harten Kurs zu verfolgen und sich nicht noch einmal der Salamitaktik der Gewerkschaft zu beugen gewillt waren. Die wenig rosige wirtschaftliche Lage gab ihnen dazu den in der Öffentlichkeit benötigten Rückhalt. Aber die Gewerkschaften waren nicht abgeneigt, ihre Kampfmittel einzusetzen; insbesondere als die ersten Wilden Streiks aufflackerten und bekannt wurde, daß Vertreter der Arbeitgeber sich mit Angehörigen der Regierung über eine modifizierte Einführung eines Taft-Hartley-Gesetzes unterhalten hatten. Obwohl schließlich die Arbeitgeber — unter dem Druck der ihnen nahestehenden Regierung und angesichts des bevorstehenden Wahlkampfes — sich zu Produktivitätsorientierten Lohnerhöhungen bei verlängerter Vertragslaufzeit geneigt zeigten, wurden die Verhandlungen von den Gewerkschaften abgebrochen und eine Urabstimmung eingeleitet. Die vom Wirtschaftsminister begonnenen Vermittlungsversuche blieben erfolglos. Die Eskalation des Konflikts schien nicht mehr aufhaltbar, zumal nun ersten Schwerpunktstreiks mit einer massiven Aussperrung seitens der Arbeitgeber begegnet wurde.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Vgl. Carl Böhret: ARKOSI, Innenpolitische Simulation (Arbeitskonflikte), Manual, Scenario, Dokumente. Vervielfältigte Spielunterlagen, Berlin, 1969, und die Beiträge von Horst Schauland und Nils Jensen in diesem Band.
Vgl. ÖDIPOS-1 (Tarifpolitische Simulation im öffentlichen Dienst), vervielfältigte Spielunterlagen (Manual, Scenarios, Materialien, KG-Handbuch), Projektleitung Carl Böhret, Berlin, 1970/71.
Erich von Manstein: Aus einem Soldatenleben 1887–1939, Bonn, 1958. S. 133.
Vgl. Carl Böhret: Entscheidungshilfen für die Regierung. Modelle, Instrumente, Probleme, Opladen, Westdeutscher Verlag, 1970, S. 135 ff.
Prototypen waren die Inter-Nation Simulation Harold Guetzkows und die “Planspiele” Lincoln P. Bloomfields. Vgl. u.a. Harold Guetzkow: Eine Anwendung der Simulationstechnik auf die Untersuchung zwischenstaatlicher Beziehungen, in: M. Shubik (Hrsg. ): Spieltheorie und Sozialwissenschaften, o. O. 1965, S. 286 ff.
Lincoln P. Bloomfield: Political Gaming, in: U.S. Naval Institute Proceedings, Vol. LXXXVI, Sept., 1960, S. 57 ff.
Dazu neuerdings: Some Leading Approaches Methodologically Viewed, II -Inter Nation Simulation as Approach and Avoidance, in: Robert T. Golembiewski et al. : A Methodological Primer for Political Scientists, Chicago, Rand McNally, 1969, S. 279 ff.
sowie T.J. Gordon et al.: An Experiment in Simulation Gaming for Social Policy Studies, in: Technological Forecasting (New York), Vol. I, No. 3/1970, S. 241 ff.
Im “Rollenspiel” sollen Verhaltensweisen(-Muster) übernommen bzw. nachvollzogen werden; “Verhandlungsspiele” vermitteln bestimmte Verhaltensweisen wie (“bargaining”) in Konfliktsituationen.
Abkürzungen: GV = Geldvolumen (GVV = bestimmte Veränderung des Geldvolumens) INF = (Ausgaben für) informative Maßnahmen IPI = (Ausgaben für) Imagepflege nach innen (z. B. Mitgliedschaft) IPA = (Ausgaben für) Imagepflege nach außen (“Öffentlichkeit”) VH = (Kosten von) Verhandlungen KM = (Kosten von) Kampfmaßnahmen ZF = Zinsfaktor Vgl. im einzelnen ÖDIPOS-1, KG-Manual (Peter Wordelmann), Berlin, 1970.
W. Correll: Einführung in die pädagogische Psychologie, Donauwörth 1966, S. 132 f.
Vgl. ferner Hellmuth Wolf: Probleme der Hochschuldidaktik, in: Deutsche Universitätszeitung, 14. Jg., 2. Juli-Ausgabe, 1969, S. 7 ff.
Vgl. Felix von Cube: Kybernetische Grundlagen des Lernens und Lehrens, 2. Aufl., Stuttgart, 1968, S. 80 f.
Vgl. u.a. Chadwig F. Alger: Use of the Inter-Nation Simulation in Undergraduate Teaching, in: Harold Guetzkow et al. (Eds. ): Simulation in International Relations, Engelwood Cliffs 1963
Lincoln P. Bloomfield and Norman J. Padelford: Teaching Note, Three Experiments in Political Gaming, in: The American Political Science Review, Vol. LIII, No. 4/1959, S. 1105 ff.
James A. Robinson et al. : Teaching with Inter-Nation Simulation and Case Studies, in: The American Political Science Review, Vol. LX, No. 1/1966, S. 53 ff.
James A. Robinson: Simulation and Games (unveröff. Manuskript), Columbus, Ohio, 1967.
Allan G. Feldt: Operational Gaming in Planning Education, in: Journal of the American Institute of Planners (Baltimore), Vol. XXXII, No. 1/1966, S. 17 ff.
Kalman J. Cohen and Eric Rhenman: The Role of Management Games in Education and Research, in: Management Science, Vol. VII, 1961, S. 131 ff.
sowie B.C. Cohen: Political Gaming in the Classroom, in: Journal of Politics, Vol. XXIV/1962, S. 367 ff.
Vgl. die ARKOSI- und ÖDIPOS-Planspieltests des Verf. und seiner Mitarbeiter 1968-1971; außerdem: ICAF Students encounter War in 3 of 4 Games, in: The Journal of the Armed Forces (Washington, D.C.) vom 24.11.1968; Henning Schran: Das Planspiel im Städtebau - ein Anwendungsbeispiel, in: Stadtbauwelt, Heft 4/1964, S. 174 ’ff., und Heiner Flohr: Entscheidungsspiel zur Bundesgesetz gebung - ein Beitrag zur Didaktik der Politischen Wissenschaft; sowie Klaus Wermker und Peter Heringhaus: Überlegungen zur Rolle des Entscheidungsspiels (ES) als Lehr-und Lernmethode im Bereich der Politischen Wissenschaft, beide in: Die Mitarbeit (Heidelberg), 18. Jg., Heft 4/1969, S. 335 ff.
Vgl. die Äußerungen von Experten in der Sendung von RIAS Berlin am 14.4.1969 “Simulation eines Arbeitskonfliktes”, Rundfunkbericht über eine politikwissenschaftliche Modellstudie von Gerhard Maurer und Rolf Hüls-mann (Manuskript) 1969 sowie diverse schriftliche Äußerungen von Teilnehmern an den ÖDIPOS-Planspielen vom Herbst 1970 und Frühjahr 1971 (Bundesakademie für öffentliche Verwaltung, Bonn).
Vgl. ICAF Students encounter War… a. a. O., an der Vorbereitung und Durchführung dieser World Politics Simulation (WPS II) war der Verf. beteiligt.
Vgl. auch Lincoln P. Bloomfield: Political Gaming, a.a.O., sowie Chad-wig F. Alger: Use of Inter-Nation Simulation … , a. a. O.
Vgl. James A. Robinson: Simulation and Games, a.a.O., sowie Kaiman J. Cohen and Eric Rhenman: The Role of Management Games …, a.a.O.
Vgl. hierzu den Beitrag von Gertrud Jensen in diesem Band; ferner Anmerkung 6 der “Einführung” des Verf. zu diesem Buch.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1972 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Böhret, C. (1972). Die Bewährung politischer und sozioökonomischer Planspiele in Lehre und Ausbildung. In: Böhret, C. (eds) Simulation innenpolitischer Konflikte. Schriften zur politischen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86218-1_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86218-1_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11115-5
Online ISBN: 978-3-322-86218-1
eBook Packages: Springer Book Archive