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Konflikte im Bundesvorstand

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SDS und SPD

Zusammenfassung

In der Frühphase existierten zwei SDS-Sekretariate: eines in Hamburg für die britische Zone und ein „Nebensekretariat Südwest“ in Frankfurt a. M. für die amerikanische und die französische Zone1. Seit Oktober 1946 hatte der Verband einen besoldeten Bundessekretär: Nach den Satzungen sollte er „Student“ sein und ihm „hauptamtlich eine Sekretärin“ zugeteilt werden2. Abgesehen davon, daß diese Formulierung unfreiwillig die geschlechtsspezifische Denkart so mancher Nachkriegsstudenten im „abgeschabten Offiziersledermantel“ verriet, stellte sich schon bald heraus, daß die Arbeit des Bundessekretariats einen derartigen Umfang angenommen hatte, daß der jeweilige Sekretär bzw. die Sekretärin diese Aufgaben nicht neben dem Studium erfüllen konnte. Zunächst übernahm jedoch stud. jur. Wolfgang Zeidler die Leitung des Hamburger Büros, und Hans-Erich Schult (Hamburg) war „in enger Verbindung“ mit H. J. Heydorn für die „Vertretung unseres Sekretariats nach außen“ zuständig3. Am 1. November 1947 trat Zeidler als Bundessekretär zurück, weil er sich nach einjähriger Tätigkeit jetzt wieder seinem Studium zuwenden wollte. Auf Beschluß des SDS-Bundesvorstands wurde das Hamburger SDS-Mitglied Ernst Heinsen zu seinem Nachfolger bestimmt4.

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Literatur

  1. Vgl. Standort Friedrich-Ebert-Stiftung, Archiv des SDS, Bund, Rundschreiben von 1946 bis 1954, 3107.01, mschr. Rundschreiben Nr. 1 v. 1.10.1946.

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  2. Ebd., mschr. Rundschreiben D 46/2 an alle Landesvorsitzenden des SDS v. 9.10.1946.

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  3. Ebd.

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  4. Ebd., mschr. Rundschreiben Nr. 6 v. 5.11.1947.

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  5. Ebd., mschr. Rundbrief des Hamburger Sekretariats, Apr. 1948, S. 3.

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  6. Vorstandssitzungen, mschr. Tagesordnung der Bundesvorstandssitzung v. 12.3.1948 in München, S. 8.

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  7. Rundschreiben von 1946 bis 1954 (Anm. 1), Rundbrief des Sekretariats über die Sitzung des Bundesvorstandes in München im April 1948, S. 3.

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  8. Vorstandssitzungen, Tagesordnung der Bundesvorstandssitzung in München am 23.3.1948, S. 8.

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  9. Vgl. Rundschreiben von 1946 bis 1954 (Anm. 1), mschr. Rundbrief über die Sitzung des Bundesvorstandes in München im April 1948, S. 3.

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  10. Vorstandssitzungen, mschr. Protokoll der Vorstandssitzung am 22./23.7.1948 in Eddigehausen bei Göttingen, S. 6. Neben den beiden Vorsitzenden, Karl Wittrock und Helmut Schmidt, nahmen an der Vorstandssitzung der Auslandssekretär, Ernst Heinsen (Hamburg), und die Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern, Alexander Tiplt, der Landesgruppe Schleswig-Holstein, Alfred Schiensger, der Landesgruppe Hessen, Gerhard Schröder, und der Landesgruppe Niedersachsen, Manfred Büttner, teil. Das Protokoll verfaßte Helga Timm (Hamburg).

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  11. Ebd. Die Abkürzung A. G. steht für Arbeitsgemeinschaft.

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  12. Ebd., S. 7.

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  13. Ebd., S. 7 f.

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  14. Ebd.

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  15. Vgl. ebd., mschr. Protokoll der Vorstandssitzung vom 20.7.1948 in Eddigehausen. An der Sitzung nahmen die beiden Bundesvorsitzenden, Rolf Recknagel (München) und John van Nes Ziegler (Köln), teil. Daneben waren Otto Stolz (Berlin), Helmut Schmidt (Hamburg), Karl Wittrock (Frankfurt) und Ernst Heinsen (Hamburg) anwesend, ferner die Vorsitzenden der Landesgruppen Bayern, Alexander Tiplt, Hamburg/Schleswig-Holstein, Hans-Gottfried Schadow, Hessen, Gerhard Schröder, und Niedersachsen, Manfred Büttner. Für die französische Zone war Margret Wittrock anwesend. Das Protokoll führte Helga Timm (Hamburg). Helga Timm, geb. 1924 in Hamburg, promovierte 1952 über das Thema: „Die deutsche Sozialpolitik und der Bruch der Großen Koalition im März 1930“ zum Dr. phil. Nach einem Praktikum im Jugendfürsorgewesen arbeitete sie 1953–1965 als wissenschaftliche Referentin im UNESCO-Institut der Jugend in Gauting bei München. Danach war sie bis 1973 Dozentin bzw. Leiterin der „Akademie der Arbeit“ (AdA) in Frankfurt a. M. Seit 1969 ist sie MdB und war von 1973 bis Januar 1987 parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion. Vgl. Munzinger-Archiv/Internat. Biograph. Archiv, 29.11.1980, Lieferung 48/80-P-16089.

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  16. Ebd., mschr. Protokoll der Vorstandssitzung des SDS in Marburg am 4./5.12.1948. Neben den beiden Bundesvorsitzenden, Rolf Recknagel (München) und John van Nes Ziegler (Köln), waren die Vertreter der Landesgruppe Hessen, Gerhard Schröder, der Landesgruppe Bayern, Diether Schröter, der Landesgruppe Württemberg-Baden, Karl-Ludwig Partecke, und der Landesgruppe Niedersachsen, Manfred Büttner, anwesend, ferner der Vertreter der französischen Zone, Alfred Odenwald, der SDS-Bundessekretär Alexander Tiplt und die mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Auslandssekretariats beauftragte Catrin Menne-Thomé. Als Gastvertreter des SPD-Parteivorstands in Hannover nahm an der Vorstandssitzung Dr. Gneuß teil. Walther Christian Gneuß, geb. 1924 in Burkau/Sachsen. Mitbegründer und Vorsitzender der sozialistischen Studentengruppe in Würzburg 1946.

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  17. Ebd., mschr. Protokoll der Bundesvorstandssitzung in Sudelfeld, 13.–15.3.1949.

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  18. Ebd., Protokoll der Vorstandssitzung des SDS in Marburg am 4./5.12.1948, S. 1 f.

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  19. Ebd., mschr. Protokoll der Bundesvorstandssitzung in Sudelfeld, 13.–15.3.1949. Anwesend waren die beiden Bundesvorsitzenden, John van Nes Ziegler (Köln) und Rolf Recknagel (München), ferner die Landesvertreter aus Niedersachsen (Manfred Büttner), Hessen (Gerhard Schröder), Württemberg-Baden (Karl-Ludwig Partecke), Bayern (Hans-Jürgen Laves), Hamburg/Schleswig-Holstein (Otto Sprenger) und Nordrhein-Westfalen (Karl-Heinz Meyer). Für die Hochschulgruppen in der französischen Zone nahm Alfred Odenthal (vermutlich identisch mit Alfred Odenwald, vgl. oben, Anm. 16) teil. Dr. Christian Gneuß vertrat den Parteivorstand der SPD. Anwesend war auch der Bundessekretär Alexander Tiplt. Die Auslandssekretärin Catrín Menne-Thomé nahm nicht an der Sitzung teil. Allerdings lag ein schriftlicher Bericht von ihr vor.

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  20. Ebd., S. 3 f. Außerdem existiert von dieser Sitzung noch ein 57 Seiten starkes Wortprotokoll. Vgl. Wortprotokoll, S. 17, S. 20 ff.

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  21. Ebd., S. 6 f.

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  22. Vgl. Standort Friedrich-Ebert-Stiftung, Bund, Delegiertenkonferenzen, 3201.01, mschr. Protokoll der Delegiertenkonferenz des SDS in Ratingen bei Düsseldorf, 26727.9.1949, Protokollführerin: Gerda van Nes Ziegler, Blatt V.

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  23. Ebd., Anlage X zum Ratinger Protokoll, Anträge 10/1c.

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  24. Vgl. Unser Standpunkt, 1. Jg., Nr. 10, Okt. 1951, S. 8.

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  25. Vgl. Delegiertenkonferenzen (Anm. 22), mschr. Protokoll der Delegiertenkonferenz des SDS in Ratingen bei Düsseldorf, 24.–26.9.1949, Anlage X 1 zum Ratinger Protokoll. Ursprünglich hatten für das Amt des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Otto Sprenger (Hamburg), Gerhard Schröder (Marburg) und Manfred Büttner (Göttingen) kandidiert. Sprenger erhielt im ersten Wahlgang immerhin 23 Stimmen, während Schröder nur 18 Stimmen erreichte. Büttner landete mit sieben Stimmen auf einem hoffnungslosen dritten Platz. Erst in der Stichwahl konnte sich Schröder gegen Sprenger mit einer Stimme Mehrheit durchsetzen.

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  26. Vgl. SDS-BV, Protokolle 1950–1952, mschr. Protokoll der Vorstandssitzung des SDS in Speyer am 9.4.1950, S.V. — Stimmberechtigte Anwesende waren der 1. Vorsitzende, van Nes Ziegler, und der stellvertretende Vorsitzende, Gerhard Schröder. Daneben die Landesvertreter: Heinz Peters (Nordrhein-Westfalen), Manfred Büttner (Niedersachsen), Eitel O. Höhne (Hessen), Gerhard Busse (Württemberg-Baden), Rolf Recknagel (Bayern), Eberhard Beigel (Berlin), Zingel (Schleswig-Holstein) und Weissgerber (französische Zone). Außerdem waren die neue Bundessekretärin, Trudi Riegermann, und der neue Außensekretär, Klaus Leist, anwesend. Dr. Christian Gneuß nahm für den Parteivorstand der SPD als Gast teil. Die Versammlungsleitung führte van Nes Ziegler, das Protokoll verfaßte Trudi Riegermann.

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  27. Ebd. — Vgl. das handschriftlich korrigierte Exemplar (S. IV), in dem zahlreiche Sätze nachträglich mit Bleistift gestrichen worden sind. In einer weiteren hektogr. Ausgabe des Protokolls sind die meisten dieser Streichungen nicht übernommen worden.

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  28. Ebd., S. IV f.

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  29. Ebd.

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  30. Ebd.

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  31. Ebd.

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  32. Ebd. — Van Nes Ziegler: „Wenn ich mir freinahm, um mit Catrin über Fragen zu verhandeln, kam statt dessen das 9jährige Kind. Sie fiel auch nach der Geburt aus. Die regionale Arbeitsgemeinschaft ist von Anfang an von Klaus Leist gemacht worden.“ Wenig später unterlegte er seine ablehnende Haltung noch einmal mit Argumenten, in die Anerkennung, Unterstellungen und politische Kritik eingingen: „Dadurch, daß zwei Gründe bei Catrin zusammenfallen, sieht die Geschichte nicht sehr schön aus. Schließlich hat Catrin mehr für die Partei getan als viele Parteimitglieder. Es ist aber zu achten, daß Catrin nicht in die Partei eingetreten ist, da sie es wohl aus Überzeugungsgründen nicht tat.“

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  33. Ebd.

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  34. Ebd.

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  35. Ebd.

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  36. Vgl. Karl Wilhelm Fricke, Warten auf Gerechtigkeit, Köln 1971, S. 69 ff.

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  37. Ebd., S. 72.

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  38. Hochschule im Umbruch, Teil I: (1945–1949), Berlin 1973, S. 17.

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  39. Vgl. SDS-BV, Protokolle 1950–52, Schreiben an die Vorstandsmitglieder des SDS, ohne Angabe des genauen Datums. Dem Schreiben ist ein achtseitiger mschr. Fragebogen beigefügt.

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  40. Ebd.

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  41. Vgl. Thomas Walde, ND-Report, München 1971, S. 60 ff.

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  42. Vgl. Standort ZI 6, Sammlung Peter Kraft, Schriftverkehr SDS-BV 1949–53, hektogr. Rundschreiben Nr. 11/52, Protokoll der Vorstandssitzung am 25.6.1952 in Bonn. Anwesend waren: der 1. Bundesvorsitzende (Günther Bantzer), der stellvertretende Bundesvorsitzende (Horst Greinert) und die drei Beisitzer (Claus Arndt, John van Nes Ziegler und Eitel O. Höhne), ferner der Kassierer (Ernst Stöcker), der Vertreter der Redaktion der SDS Zeitschrift „Standpunkt“ (Egon Erwin Müller) und der Vertreter der hessischen SDS-Zeit-schrift „links“ (Hans Matthöfer). Das Protokoll verfaßte der Bundessekretär (Hans Tietgens).

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  43. Vgl. SDS-BV Protokolle 1950–52, mschr. Protokoll der Vorstandssitzung am 10./11.5. 1952 in Bonn. Anwesend waren der 1. Bundesvorsitzende (Günther Bantzer) sein Stellvertreter (Horst Greinert) und das SDS-Beiratsmitglied Claus Arndt. Die beiden anderen Beiratsmitglieder, John van Nes Ziegler und Eitel O. Höhne, fehlten unentschuldigt. Außerdem nahmen an dieser Vorstandssitzung 28 Gruppen- und Landesvorsitzende teil: Claus Inselmann (Gruppe Hamburg), Heino Wolff (Gruppe Braunschweig), Hans Wenzel (Kant-Hochschule Braunschweig), H. Eilers (2. Vorsitzender der Kant-Hochschule Braunschweig), Hans Hennemann (Gruppe Erlangen), Helmuth Maier (Tübingen), Wolfgang Hirsch-Weber (Heidelberg), C. D. Nacken (Münster), Wilfried Schulz (Deutsche Hochschule für Politik Berlin), Günter Hilbert (Landesverband Berlin), R. Nolting-Hauff (Heidelberg), Gerhard Hildebrandt (Freiburg), Hans Dubielzig (Dortmund), Fritz Holzhausen (Landesgruppe Niedersachsen), Gerd Suchy (Hannover), Heinz Kraus (Tierärztliche Hochschule Hannover), Peter Neugebauer (Göttingen), Dr. Hans Tietgens (Bundessekretär des SDS), Alfred Kuhn (Kiel), Werner Huth (Mainz), Wolfgang Büsch (Marburg), Albert Pfuhl (Landesgruppe Hessen), Horst Wieland (Weilburg), Horst Heidermann (Köln), ein Vertreter des Hochschuldorfes Tüstersiel/Wilhelmshaven und Peter Schran (Berlin). Ferner waren anwesend der Kassenreferent Ernst Stöcker (Köln), und der Vertreter des SPD-Parteivorstands Dr. Christian Gneuß. Für die Redaktion des Standpunkt nahm Egon Erwin Müller teil. Das Protokoll verfaßte Christel Garbe.

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  44. Vgl. Delegiertenkonferenzen (Anm. 22), mschr. Protokoll über die Bundesdelegiertenkonferenz des SDS v. 15./17.9.1952 in Braunschweig, 3. Tag, S. 13.

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  45. Ebd.

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  46. Ebd.

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  47. Standort ZI 6, SDS, Jürgen Briem, S. 427 f.

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  48. Ebd. — Gerhard Hildebrandt hatte auf der Delegiertenkonferenz des SDS in Braunschweig (15.—17.9.1951) die Freiburger Hochschulgruppe als Delegierter vertreten.

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  49. Vgl. Delegiertenkonferenzen (Anm. 22), mschr. Protokoll der Delegiertenkonferenz des SDS v. 4./6.10.1952 in Münster, S. 19f.

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  50. Briem (Anm. 47), S. 427 f.

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  51. SDS-BV Protokolle 1950–52, mit Rotstift handschriftlich korrigiertes, mschr. Protokoll der ordentlichen Sitzung des Bundesvorstandes des SDS, 25.3.1951, August-Bebel-Institut, Berlin-Wannsee, Am Großen Wannsee 56, S. 4.

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  52. Ebd.

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  53. Jacob Walcher, geb. 1887 in Bethleheim bei Wain (Württemberg), Dreher, Mitglied der SPD und der Gewerkschaft seit 1906. 1910/11 nahm Walcher an einem Lehrgang der SPD-Parteischule in Berlin teil und wurde von seiner Lehrerin Rosa Luxemburg als Redakteur vorgeschlagen. Er wurde Redakteur für Partei- und Gewerkschaftsfragen bei der Stuttgarter Schwäbischen Tagwacht. Nach Kriegsbeginn vom SPD-Landesvorstand Württemberg wegen „internationalistischer Haltung“ abgesetzt. Mitglied der Spartakusgruppe, Teilnahme an der Novemberrevolution in Berlin, Stuttgarter Delegierter und 2. Vorsitzender auf dem Gründungsparteitag der KPD in Berlin. Auf dem 2. KPD-Parteitag wurde er im Oktober 1919 in die Zentrale gewählt, der er bis 1923 angehörte. Im Dezember 1928 wurde er wegen seiner Haltung in der Gewerkschaftsfrage als „Rechter“ aus der KPD ausgeschlossen. Mitbegründer und leitender Funktionär der KPO. 1932 trat er zusammen mit Paul Fröhlich in die SAP ein. Dort Mitglied des Parteivorstands und hauptamtlicher Sekretär. 1933 emigrierte er nach Frankreich und übernahm die Auslandsleitung der SAP. Bei Kriegsausbruch interniert, konnte er aber 1941 in die USA fliehen-, er war dort Mitarbeiter im New Yorker „Council for a Democratic Germany“. 1946 kehrte er nach Berlin zurück und schloß sich erneut der KPD bzw. der SED an. Im März 1946 wurde er Chefredakteur der FDGB-Zeitung Tribüne. Ende 1949 wurde er entlassen und in ein Archiv in Potsdam abgeschoben. Am 13.1.1952 bezeichnete das Neue Deutschland die KPO als „verbrecherische Fraktion und Clique der Brandler, Thalheimer und Walcher“. Zu seinem 65. Geburtstag fand eine kleine Geburtstagsfeier an seiner neuen Arbeitsstelle statt. Der dortige Parteisekretär fragte Walcher nach einem Wunsch. Walcher bat, ihm sein Parteibuch zurückzugeben. Es war bei der „Überprüfung“ kurz zuvor eingezogen worden. Der Sekretär entgegnete, er habe ihm erst am nächsten Tag mitteilen wollen, daß er aus der Partei ausgeschlossen worden sei. Auch an seinen neuen Arbeitsplatz brauche er nun nicht mehr zu kommen. Drei Jahre lang lebte Walcher als Rentner, ständig von Verhaftung bedroht. Erst die Entstalinisierung befreite ihn aus dieser Situation. 1956 wurde Walcher rehabilitiert und wieder in die SED aufgenommen; am 15.12.1967 erhielt er den „Vaterländischen Verdienstorden“ in Gold. — Zu den biographischen Angaben vgl. auch Hermann Weber, Die Wandlung des deutschen Kommunismus, Frankfurt a. M. 1969, Bd. 2, S. 334 ff.

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  54. Vgl. Fricke, Warten auf Gerechtigkeit (Anm. 36), S. 74 ff.

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Fichter, T. (1988). Konflikte im Bundesvorstand. In: SDS und SPD. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 52. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86209-9_6

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