Zusammenfassung
Im vorhergehenden Kapitel haben wir sehr spezielle Abhängigkeiten in der Wirtschaft betrachtet. Wir haben uns hauptsächlich mit Lieferungen in und zwischen Industrien beschäftigt. Begriffen wie Unterbeschäftigung, Gleichgewicht der Zahlungsbilanz, Volkseinkommen (und seine Verteilung) haben wir keine besondere Beachtung geschenkt. Trotzdem sind sie wichtig, und wir werden deshalb dieses Kapitel einer Besprechung der sogenannten makroökonomischen Variablen widmen. Die Makroökonomie beschäftigt sich mit dem ökonomischen Prozeß eines Landes als Ganzes. Sie beschäftigt sich nicht mit Problemen wie dem Verkauf von Weißwürsten und süffigem Gerstensaft in München oder der Arbeitslosigkeit in Bonn oder der Erklärung, warum Jugendliche Beatle-Schallplatten kaufen. Solche Probleme — wie wichtig sie auch immer für die Wurst- und Bierverkäufer, die arbeitslose Bevölkerung und den Plattenfabrikanten sein mögen — sind von geringem Interesse für eine Nation als Ganzes. Es sind im besten Fall mikroökonomische Probleme. Bei unserem gegenwärtigen Interesse für die Makroökonomie arbeiten wir mit Variablen wie Gesamtinvestitionen, Preisindizes, Gesamtexport. Dieses Interesse ist teilweise durch unsere wissenschaftliche Neugier gerechtfertigt: wir möchten den ökonomischen Prozeß und die diesen Prozeß beherrschenden Beziehungen verstehen. Es ist natürlich unmöglich, jede einzelne Aktion oder jedes Phänomen zu erklären — wie zum Beispiel den Preis von Crème-Schnitten in einigen bestimmten Geschäften, und warum Frau Meier diese Crème-Schnitten zu diesem Preis kauft. Es ist offensichtlich besser möglich, einen ökonomischen Prozeß in Form von Beziehungen zwischen aggregierten ökonomischen Variablen zu beschreiben.
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Literatur
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Theil, H., Boot, J.C.G., Kloek, T. (1971). Ökonometrische Makromodelle. In: Prognosen und Entscheidungen. Moderne Lehrtexte: Wirtschaftswissenschaften, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86155-9_4
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