Zusammenfassung
Wird ein metallischer Werkatoff bis zu einer bestimmten Fließspannung überelastisch verformt, so beobachtet man nach Entlaatung bei anschließender Umkehr der Beanspruchungsrichtung ein völlig anderes Verformungaverhalten, als wenn in der ursprünglichen Richtung weiterverformt wird. Bereits während der Entlastung treten Abweichungen von einem streng linear-elastischen Verlauf der Spannungs-Dehnungs-Kurve auf, wie sie idealisierten Betrachtungen zugrundegelegt werden (vgl. V 25, Bild 1). Bei der Rückverformung ist der Übergang von elastischer zu elastisch-plastischer Verformung kontinuierlich, so daß Streckgrenzenerscheinungen, wie sie bei nicht vorverformten Werkatoffen häufig beobachtet werden (vgl. V 25), völlig fehlen. Die Ursachen dieses Werkstoffverhaltens, das nach seinem Entdecker Bauachingereffekt genannt wird, beruhen auf den bei plastischer Verformung im Werkatoff ablaufenden strukturmechanischen Vorgängen. Bei homogenen Werkatoffen begünstigen die bei makroskopisch homogener Vorverformung entstehenden Versetzungskonfigurationen mit ihren inneren Spannungen das Rücklaufen von Versetzungen bei Lastumkehr und bewirken damit die beobachteten plastischen Rückverformungen.
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Literatur
W. Dahl, Grundlagen des Festigkeits- und Bruchverhaltens, Stahleisen, Düsseldorf, 1974
B. Scholtes, Dr.-Ing. Diss., Universität Karlsruhe, 1980
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Macherauch, E. (1981). Bauschingereffekt. In: Praktikum in Werkstoffkunde. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86115-3_30
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86115-3_30
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Print ISBN: 978-3-528-23306-8
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