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Kinder und Politik

Überlegungen und empirische Ergebnisse zum Problem der politischen Sozialisation

  • Chapter
Politische Sozialisation

Part of the book series: Studienbücher zur Sozialwissenschaft ((STBS,volume 15))

Zusammenfassung

Politische Einstellungen und politische Beteiligung werden wahrscheinlich weit mehr von außerschulischen als von schulischen Einflüssen geprägt. Diese Konsequenz war unter anderem aus den Ergebnissen der Untersuchungen zu ziehen, die Becker, Herkommer und Bergmann Mitte der 60er Jahre bei Schülern und Lehrern in Hessen durchführten, um die Ergebnisse politischer Erziehung in der Schule zu überprüfen. Bei dem Unternehmen1, bei dem sie den Anspruch der Lehr-pläne mit der Wirksamkeit des tatsächlichen politischen Unterrichts verglichen — auf die Ergebnisse, die bis in die Länderparlamente hinein Diskussionen auslösten, braucht hier im einzelnen nicht eingegangen zu werden —, stellte sich heraus, daß familiäre Einflüsse die Wirksamkeit des Unterrichts zu übertreffen scheinen. So ergab sich zum Beispiel, daß Schüler, die zu Hause mehr politische Gespräche führen als andere, zugleich auch diejenigen waren, die größeres Interesse an der schulischen politischen Bildung zeigten.

Erstveröffentlichung in: betrifft: erziehung 1970, H. 1, S. 20–26.

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Anmerkungen

  1. Egon Becker/Sebastian Herkommer/Joachim Bergmann, Erziehung zur Anpassung? Schwalbach bei Frankfurt/M., 1967; es handelt sich bei diesem Buch um eine Kurzfassung des Forschungsberichts: Zur Wirksamkeit politischer Bildung. Eine soziologische Analyse des Sozialkundeunterrichts an Volks-, Mittel- und Berufsschulen. Forschungsbericht der Max-Traeger-Stiftung, 3, Frankfurt/M. 1966

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  3. weiterhin: M. Teschner, Politik und Gesellschaft im Unterricht. Eine soziologische Analyse der politischen Bildung an hessischen Gymnasien. Frankfurt/M. 1968; s.a. die Kurzberichte der Autoren in der Zeitschrift „Gesellschaft — Staat — Erziehung“ und die kritischen Aufsätze anderer Autoren zu den genannten Untersuchungen in der gleichen Zeitschrift.

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  5. und: E. Fromm, Theoretische Entwürfe über Autorität und Familie — sozialpsychologischer Teil. In: Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung, herausgegeben von Max Horkheimer. Paris 1936, S. 77 ff.

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  8. „Easton und Hess haben darauf hingewiesen, daß ein Jahrzehnt die kritische Periode für die ,basic politicization‘ ist, beginnend mit dem Alter von drei Jahren. Wie die ersten Bindungen der politischen Identifikation zustande kommen, ist nicht ganz klar, aber diese ersten Bande, stark verfestigt bereits im Alter von sieben Jahren, beziehen sich auf die breite politische Gemeinschaft, auf einer emotionalen Basis, die beginnt mit einer warmen und positiven Bindung an Schulen, die ‚Schönheit ihres Landes‘ und ‚die Güte und Reinheit des Volkes dieses Landes‘.“ Zitat aus: J. C. Davies, The Family’s Role in Political Socialisation. In: The Annals, etc., a.a.O., S. 11.

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  10. Davies, a.a.O., S. 11.

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  11. Mit Berufung auf Untersuchungen von Easton und Hess schreibt Davies, a.a.O., S. 15: „Die Bindung an die Flagge wird fast religiös und der Flaggengruß fast ein Gebet zu Gott“.

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  12. Hess und Torney, a.a.O., S. 40.

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  13. Ebenda, S. 26.

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  14. Ebenda, S. 29.

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  15. Greenstein, Children and Politics, a.a.O., S. 80.

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  16. Ebenda, S. 80.

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  17. Ebenda, S. 81.

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  18. Ebenda, S. 81.

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  19. Das Beispiel der Parteien-Bindung zeigt aber auch noch, daß das frühe politische Lernen nicht in allen Gesellschaften gleichen Mustern folgt. Sogar zwischen den im übrigen in ihren Grundzügen relativ homogenen westlichen Industriegesellschaften zeigen sich hier Unterschiede. In Frankreich etwa spielt eine durch Identifikation mit den Eltern früh erworbene Parteien-Bindung als „Filter“ für späteres politisches Lernen vermutlich bei weitem nicht eine so große Rolle wie in den USA. Dies kann man daraus schließen, daß in einer französischen repräsentativen Stichprobe nur 28 % die „party-preference“ des Vaters angeben konnten, während dies in den USA 82 % konnten. Als mögliche Gründe für diesen Unterschied zwischen Frankreich und USA gibt Greenstein an, daß einmal die Parteien-Bindung der Eltern in Frankreich nicht so dauerhaft ist wie in den USA und deshalb die Kinder seltener mit parteiorientierten Wert- und Einstellungsmustern der Eltern konfrontiert werden, und daß zum anderen die Distanz Eltern-Kind in Frankreich betonter zu sein scheint als in den USA. S. dazu: Greenstein, Children and Politics, a.a.O., S. 78, Anm. 25.

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  22. Hess and Torney, a.a.O., S. 26.

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  41. S.: H. v. Hentig, Systemzwang und Selbstbestimmung. Stuttgart 1968, S. 79.

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  45. F. Shaftel and G. Shaftel, Role-playing for social values: Decision-making in the social studies. Prentice-Hall, New Jersey 1967, S. 23.Ebenda, S. 23.

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  46. Zu diesem Problemkomplex siehe: Kursbuch II (1968), herausgegeben von H.M. Enzensberger: Revolution in Lateinamerika; Bo Gustafson, Versuch über den Kolonialismus. Kursbuch 6/1966

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Paul Ackermann

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© 1974 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Nyssen, F. (1974). Kinder und Politik. In: Ackermann, P. (eds) Politische Sozialisation. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86106-1_9

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