Zusammenfassung
Der erste Satz stammt von Friedrich Bassermann, Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung von 1848/49 in der Frankfurter Paulskirche. In seinen Erinnerungen1 kennzeichnete er damit den Ablauf der ersten Reichskabinettsbildung im Juli 1848, die schon “auf annähernd parlamentarischem Wege”2 verlief; bei den Versuchen, für das Kabinett die Beteiligung und Unterstützung des linken Zentrums und damit eine parlamentarische Mehrheit zu gewinnen, agierte der Württemberger Hof bereits als geschlossene Fraktion, “stellte Bedingungen und verlangte eine bestimmte Zahl von Kabinettssitzen”3.
“Diese Verhandlungen waren widerwärtig.”
“Lieber noch drei Wahlkämpfe als eine Regierungsbildung.”
“Da die Clubs entscheiden, wie jeder stimmen soll, so ist alle Rederei eigentlich unnütz, und man sollte nur die Stimmzettel aus den Clubs hinschicken.”
“Wissen Sie, was das Fegefeuer ist? Fegefeuer ist für mich, wenn ich in die Fraktion muß.”
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Anmerkungen
Zitiert nach Manfred Botzenhart, Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848–1850, Düsseldorf 1977, S. 183.
So M. Botzenhart, ebenda.
Ebenda.
Vgl. Daniel Koerfer, Kampf ums Kanzleramt. Erhard und Adenauer, Stuttgart 1987; zitiert nach der Lizenzausgabe, Darmstadt 1988, S. 163.
Zitiert nach M. Botzenhart, a.a.O., S. 436 f.
Siehe dazu D. Koerfer, a.a.O., S. 321.
Vgl. M. Botzenhart, a.a.O., S. 416 f.; Gilbert Ziebura, Anfänge des deutschen Parlamentarismus, in: Gerhard A. Ritter und Gilbert Ziebura, Faktoren der politischen Entscheidung, Festgabe für Ernst Fraenkel zum 65. Geburtstag, Berlin 1963, S. 185–236, S. 199.
Vgl. M. Botzenhart, a.a.O., S. 418.
Die folgenden Daten wie auch alle weiteren parlamentsstatistischen Angaben in diesem Beitrag sind entnommen aus: Peter Schindler, Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages, Band III, Baden-Baden 1988, S. 547; siehe auch ders., Deutscher Bundestag 1949–1987: Parlaments- und Wahlstatistik, in: ZParl 18. Jg. (1987), H.2, S. 185–202.
Uwe Thaysen, Roger H. Davidson und Robert G. Livingston (Hrsg.), US-Kongreß und Deutscher Bundestag. Bestandsaufnahmen im Vergleich, Opladen 1988, S. 585.
Vgl. zu diesen Zusammenhängen Winfried Steffani, Parlamentaristische Demokratie — Zur Problematik von Effizienz, Transparenz und Partizipation, in: ders., Parlamentarische und präsidentielle Demokratie, Opladen 1979, S. 141–168, S. 157.
W. Steffani, ebenda, S. 162.
Gerald Kretschmer, Fraktionen. Parteien im Parlament, Heidelberg 1984, S. 115.
Hans Apel, Die deformierte Demokratie, Stuttgart 1991, S. 274 f.
Hans Apel, ebenda, S. 167.
Hans Herbert von Arnim, Die Partei, der Abgeordnete und das Geld, Mainz 1991, S. 88.
Vgl. G. Kretschmer, a.a.O., S. 54.
BVerfGE 80,188.
Jens Peter Gabriel und W. Steffani, Bundesrepublik Deutschland, in: W. Steffani (Hrsg.) unter Mitarbeit von Jens-Peter Gabriel, Regierungsmehrheit und Opposition in den Staaten der EG, Opladen 1991, S. 127–156, S. 142.
Uwe Thaysen, Repräsentation in der Bundesrepublik Deutschland, in: ders., R. H. Davidson und R. G. Livingston, a.a.O., S. 73–107, S. 87.
Vgl. Klaus Dreher, Der Weg zum Kanzler. Adenauers Griff nach der Macht, Düsseldorf 1972; Udo Wengst, Adenauers erste Koalitions- und Regierungsbildung im Spätsommer 1949, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 18/85, S. 3–14.
Vgl. D. Koerfer, a.a.O., S. 664 f.
Klaus Hildebrand, Von Erhard zur Großen Koalition 1963–1969. Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 4, Stuttgart 1984, S. 225.
Rainer Barzel, Im Streit und umstritten, Frankfurt a.M. 1986, S. 98.
Vgl. R. Barzel, a.a.O., S. 117.
Vgl. hierzu Carlo Schmid, Erinnerungen, Bern 1979, S. 691 ff.
Willy Brandt, Erinnerungen, Frankfurt a. M. 1989, S. 330 f.
Vgl. hierzu Arnulf Baring, Machtwechsel. Die Ära Brandt-Scheel, Stuttgart 1982, S. 713 ff.
Herbert Wehner in einem Interview am 5.1.1980, abgedruckt in: Knut Terjung (Hrsg.), Der Onkel. Herbert Wehner in Gesprächen und Interviews, Hamburg 1986, S. 172.
Hans Apel, Der Abstieg. Politisches Tagebuch eines Jahrzehnts, Stuttgart 1990, S. 182 f.
Ebenda, S. 200.
Ebenda, S. 208 f.
Vgl. hierzu Wolfgang Jäger, Die Innenpolitik der sozial-liberalen Koalition 1974–1982, in: ders. und Werner Link, Republik im Wandel 1974–1982. Die Ära Schmidt. Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 5/II. S. 9–272, S. 39 ff.
Vgl. hierzu Wolfgang Jäger, Die Innenpolitik der sozial-liberalen Koalition 1969–1974, in: ders., Karl Dietrich Bracher und Werner Link, Republik im Wandel 1969–1974. Die Ära Brandt. Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 5/1, S. 15–160, S. 102 ff.
Vgl. hierzu W. Jäger, Bd. 5/II, a.a.O., S. 134 ff.
W. Steffani, Gewaltenteilung im demokratisch-pluralistischen Rechtsstaat, in: ders., Parlamentarische und präsidentielle Demokratie, a.a.O., S. 9–36, S. 22 f.
Vgl. Uwe Thaysen, US-Kongreß und Deutscher Bundestag im Vergleich. Ein ergänzendes Resümee, a.a.O., S. 518 f.
G. Kretschmer, a.a. O., S. 61 f.
Hildegard Hamm-Brücher, Der freie Volksvertreter — eine Legende? München 1990, S. 17.
H. Apel, Die deformierte Demokratie, a.a.O., S. 193.
H. Wehner, a.a.O., S. 241.
Vgl. zum Beispiel die Kontroverse zwischen Hildegard Hamm-Brücher und Eberhard Schütt-Wetschky.
Vgl. hierzu Claus Arndt, Fraktion und Abgeordneter, in: Hans-Peter Schneider und Wolfgang Zeh (Hrsg.), Parlamentsrecht und Parlamentspraxis, Berlin 1989, S. 643–672, S. 651 f.
Uwe Thaysen, Repräsentation, a.a.O., S. 79.
Vgl. C. Arndt, a.a.O., S. 658 f.
Vgl. G. Kretschmer, a.a.O., S. 57.
Michael Melzer, Vorbereitung und Gestaltung der Ausschußarbeit durch die Fraktionen, in: H.-P. Schneider und W. Zeh, a.a.O., S. 1131–1143, S. 1143.
Hildegard Hamm-Brücher, a.a.O., S. 110.
Hildegard Hamm-Brücher, Abgeordneter und Fraktion, in: H.-P. Schneider und W. Zeh, a.a.O., S. 673–700, S. 688.
Carl-Christoph Schweitzer, Anmerkung zur Diskussion um die Parlamentsreform, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B. 24–25/1985, S. 45–54, S. 47.
H. Apel, Die deformierte Demokratie, a.a.O., S. 241 f.
Rudolf Wildenmann, Partei und Fraktion, 2. Auflage, Meisenheim am Glan 1955, S. 154, 160 und 161.
Peter von Oertzen, zitiert nach U. Thaysen, “Fraktionenstaat”: Oder was sonst? in: Peter Haungs und Eckhard Jesse (Hrsg.), Parteien in der Krise? Köln 1987, S. 231–236, S. 235.
H. Weimer, a.a.O., S. 237.
U. Thaysen, “Fraktionenstaat”, a.a.O., S. 235.
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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schüttemeyer, S.S. (1992). Der Bundestag als Fraktionenparlament. In: Hartmann, J., Thaysen, U. (eds) Pluralismus und Parlamentarismus in Theorie und Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86097-2_6
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