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Planvolle Steuerung gesellschaftlichen Handelns und Geschichtswissenschaft

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Zusammenfassung

Die Relevanz der Geschichte für zeitgenössische wissenschaftliche Untersuchungen ist seit langer Zeit Gegenstand der Betrachtung und Auseinandersetzung. Bereits Machiavelli schmähte in seinen Betrachtungen über die erste zehnbändige Geschichte Roms von Livius, zwischen 1513 und 1519 geschrieben, seine Zeitgenossen wegen ihres „Mangels wirklicher historischer Kenntnisse, hervorgerufen durch die Tatsache, daß sie es in ihrem Umgang mit der Geschichte weder fertigbringen, ihre eigentümliche Bedeutung zu erfassen, noch den erforderlichen Sinn für sie zu entwickeln”. Daher, fährt Machiavelli fort, „bleibt die große Mehrheit jener, die historische Werke lesen, von dem Vergnügen befriedigt, welches ihnen die Vielfalt der beschriebenen Ereignisse gewährt. Sie denken unter keinen Umständen daran, die dort gegebenen Bespiele nachzuahmen, weil sie die Überzeugung haben, daß jenes nicht nur schwierig sondern auch geradeheraus unmöglich sei — so als ob der Himmel, die Sonne, die Menschen und die Elemente ihre Ordnung geändert hätten, Bewegungen und Kräfte sich von denen in der Vergangenheit unterscheiden würden”1. Machiavelli war so tief vom Nutzen der Geschichte für jene überzeugt, welche die Gegenwart gestalten möchten.

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Anmerkungen

  1. Niccolo Machiavelli, Rozwazania nad pierwszym dziesiecioksiegiem Historii Rzymu Liwiusza (Betrachtungen über die ersten zehn Bücher der Geschichte Roms von Livius), in ausgewählten Werken, S. 234, Warschau 1972.

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Joachim K. H. W. Schmidt

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© 1975 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Senkowska-Gluck, M. (1975). Planvolle Steuerung gesellschaftlichen Handelns und Geschichtswissenschaft. In: Schmidt, J.K.H.W. (eds) Planvolle Steuerung gesellschaftlichen Handelns. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86094-1_16

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86094-1_16

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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