Zusammenfassung
Der Wahlkampf vor der Bundestagswahl und das Ergebnis der Bundestagswahl am 19. November 1972 bestätigten erneut: Nicht die NPD, sondern die CSU blieb unter landes- und bundespolitischen Gesichtspunkten die relevante rechtskonservative Partei im Parteiensystem der BRD. Entwicklung und Niedergang der NPD auf der extremen Rechten zeigten, daß es dem organisierten Nationalismus und Faschismus in der BRD trotz ihrer parlamentarischen und politischen Anpassung an die bisher gesellschaftlich-politisch strukturbestimmenden konservativen Kräfte nicht gelang, längerfristig und im wachsenden Maße zu einem neuen parlamentarischen Faktor zu werden1. Nachdem die Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 1966/67 überwunden worden war, nachdem die antiautoritäre Phase der APO- und Studentenbewegung mit ihren Massendemonstrationen abgeklungen und der Phase der Gründung kommunistischer Aufbauorganisationen, Roter Zellen, von Basisgruppen und dgl. gewichen war und nachdem die Legitimationskrise der „etablierten Parteien“ der BRD an Schärfe verloren hatte, zerfiel die NPD als politisches Krisenprodukt bis auf einen Rest politisch weitgehend diskreditierter Nationalsozialisten, nationalistischer Phantasten und reaktionärer Protestwähler2. Im großen, polarisierenden Ringen zwischen dem sozial-liberalen und dem Unions-Lager um eine klare parlamentarische Mehrheit im Deutschen Bundestag wurden die Wähler auch der stärksten unter den sog. kleinen Parteien, der NPD, fast völlig absorbiert.
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Literatur
Zum Begriff „politische Kultur“ vgl. Gabriel A. Almond, „Comparative Political Systems“, in: Journal of Politics, Bd. XVIII, 1956, S. 391–409; Gabriel A. Almond und Sidney Verba, The Civic Culture, Princeton 1963. Dirk Berg-Schlosser, Politische Kultur. Eine neue Dimension politikwissenschaftlicher Analyse, München 1972.
Vgl. Hans-Dieter Bamberg, „Zu konservativen, autoritären und restaurativen Strömungen im westdeutschen Katholizismus“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, XIV. Jg., März 1969, Heft 3, S. 253 ff.
Vgl. Reinhard Kühnl, „Gutachten von Prof. Dr. Reinhard Kühnl, Marburg, über die von Franz Josef Strauß repräsentierten politischen Kräfte und ihr Verhältnis zum Faschismus“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 17. Jg., Heft 15, Mai 1972, S. 531 ff.; Dieter Halfmann (Hrsg.), Das Konzept der deutschen Rechten, a. a. O.; Conrad Taler, Rechts wo die Mitte ist, a. a. O.; Harald Jung und Eckart Spoo (Hrsg.), Das Rechtskartell a. a. O.; Samuel Wahrhaftig, Franz Josef Strauß (Archiv für Zeitgeschichte). München, Bern, Wien 1965, S. 5 ff.
Harald Jung und Eckart Spoo (Hrsg.), Das Rechtskartell, a. a. O.; Conrad Taler, Rechts wo die Mitte ist, a. a. O.; Lutz Niethammer, „Integration und ,Widerstand‘“, a. a. O., S. 136 ff.; vgl. Detlef Stronk, „Die Zukunft der CSU“, a. a. O., S. 6 f.
Anton Jaumann, „Rechenschaftsbericht des Generalsekretärs in der Sitzung des Landesausschusses am 13. Juli 1963 in München“; ders., Rechenschaftsbericht vor dem Landesausschuß der CSU am 16. November 1963; ders., „Rechenschaftsbericht des Generalsekretärs der Christlich-Sozialen Union in Bayern“, anläßlich der Landesversammlung der CSU am 10. Juli 1964; ders., „Rechenschaftsbericht des Generalsekretärs der Christlich- Sozialen Union in Bayern“ (Vertraulich!); ders., „Rechenschaftsbericht… aus Anlaß der Amtsübergabe am 20. 3. 1967 vor dem Landesvorstand der Christlich-Sozialen Union“ (Vertraulich!); Max Streibl, „Bericht des Generalsekretärs der Christlich-Sozialen Union in Bayern“ am 30. Juni 1967 auf der Landesversammlung der CSU am 30. Juni und 1. Juli 1967.
Anton Jaumann, „Rechenschaftsbericht des Generalsekretärs der Christlich-Sozialen Union an Bayern“ anläßlich des CSU-Parteitages 1964, S. 2 ff.
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Friedrich Zimmermann, „Die Organisation der Christlich-Sozialen Union“, Referat vor der Landesversammlung der CSU am 22. Oktober 1955 in München, S. 17 ff.
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Vgl. Arnold J. Heidenheimer, Adenauer and the CDU. The Rise of the Leader and the Integration of the Party, Den Haag 1960, S. 87 ff.; Josef H. Maurer, Aus dem Leben… des Dr. Josef Müller, a. a.O., S. 21 ff.; Günter Müchler, „Zum frühen Verhältnis von
Vgl. Walter Berberich, Die historische Entwicklung der CSU, a. a.O., S. 64 ff.; vgl. Josef H. Maurer, Aus dem Leben… des Dr. Josef Müller, a. a.O., S. 21 f.; vgl. Alois Hundhammer, Mein Beitrag, a. a.O., S. 8 f.
Vgl. Gerhard Kraiker, Politischer Katholizismus in der BRD. Eine ideologiekritische Analyse. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1972, S. 84 ff. Vgl. Peter W. Skalweit, „Die Strategische Verteidigungskonzeption von Franz Josef Strauß und Helmut Schmidt“, in: Gegenwartskunde, 19. Jg., Heft 3, 1970, S. 263 ff.
Vgl. Gerhard Kraiker, Politischer Katholizismus in der BRD, a. a.O., S. 84 ff.; vgl. die Definition von Franz Josef Strauß, Entwurf für Europa, Stuttgart 1966, S. 80 ff.
Franz Josef Strauß und andere führende CSU-Politiker betonten oftmals den „besonders ausgeprägten europäischen Charakter der CSU“. Vgl. Franz Josef Strauß, „Vorrang für Europa!“ , in Politische Studien, Sonderheft, Oktober 1972, S. 3 ff.; insbesondere S. 5; vgl. ders., Entwurf für Europa, a. a. O.; ders., Herausforderung und Antwort. Ein Programm für Europa, Stuttgart 1968, S. 13 ff.
Franz Josef Strauß, „Die politische Arbeit der CSU im Bundestag“, in: Politisches Jahrbuch der CSU, hrsg. von der Christlich-Sozialen Union in Bayern, 1. Jg., Augsburg/ Recklinghausen 1954, S. 95. Vgl. Peter W. Skalweit, „Die Strategische Verteidigungskonzeption von Franz Josef Strauß“, a. a.O., S. 275 ff.
Wolfgang Horlacher, „Die roten Preußen. Mit Selbstbewußtsein in die weltpolitische Arena“, in: Bayernkurier Nr. 2 vom 13. Januar 1973, S. 1 u. 3.
Friedrich Vogel, „Bayerische Wirtschaft im Strukturwandel“, a. a.O., S. 20; Elisabeth Schwarz, „Soziale Probleme der Automation in Bayern“, a. a.O., S. 108 f.; vgl. Werner Kalb, „Chemie im Wettbewerb“, in: der arbeitgeber, 24. Jg., Heft 23 vom 1. Dezember 1972, S. 943.
Vgl. Franz Heubl, „Bayern in der EWG“, in: der arbeitgeber, 22. Jg., Heft 8 vom 24. April 1970, S. 305 ff.; Otto Schedl, „Bayerns Wirtsdiaftsstruktur“, in: der arbeitgeber, 22. Jg., Heft 8 vom 24. April 1970, S. 302 ff.
Vgl. Paul Ackermann, Der Deutsche Bauernverband im politischen Kräftespiel der Bundesrepublik. Die Einflußnahme des DBV auf die Entscheidung über den europäischen Getreidepreis, Tübingen 1970, S. 13; Ernst Deuerlein, CDU/CSU 1945–1957, a. a.O., S. 224 ff.
Vgl. Horst-A. Kukuck, „Die Grüne Hürde Europas. Zur europäischen Agrarpolitik“, in: Neue Politische Literatur, XV. Jg. 1970, Heft 2, S. 240 ff.; Martin Schumacher, „Grüne Front — Kontinuität oder Wandel?“ Neue Politische Literatur, XIV. Jg. 1971, Heft 4, S. 520 ff.
Vgl. Hans Eisenmann, „Zukunftsperspektaven der Landwirtschaft in Bayern“, a. a.O., S. 118 ff.; vgl. CSU-Correspondenz (UC) Nr. 18 vom 24. April 1969, S. 5 ff.; Nr. 3 vom 16. Januar 1970, S. 6 ff.; Nr. 6 vom 6. Februar 1970, S. 2 ff.; Nr. 14 vom 14. April 1970, S. 4; Nr. 25 vom 7. August 1970, S. 2 ff.; Nr. 32 vom 17. Oktober 1970, S. 8; Nr. 1 vom 11. Januar 1973, S. 2 ff.; „Bayerischer Weg weiter ausgebaut“, in: Bayernkurier Nr. 32 vom 5. August 1972, S. 10.
Vgl. Franz Josef Strauß, Rede vor dem CSU-Parteitag am 13.114. Dezember 1968 in München, S. 15 ff., vgl. CSU-Correspondenz (UC) Nr. 1 vom 11. Januar 1973, S. 2. Hans Eisenmann, „Die Aufgabenstellung ist bekannt“, in: Bayernkurier Nr. 1 vom 6. Januar 1973, S. 11.
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Mintzel, A. (1973). Die CSU in Bayern. In: Dittberner, J., Ebbighausen, R. (eds) Parteiensystem in der Legitimationskrise. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86039-2_13
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