Zusammenfassung
1949 wurde zum ersten Male in Deutschland ein vergleichsweise dauerhaftes, 1974 also 25jähriges parlamentarisches Regierungssystem geschaffen, das seinen einzigen demokratischen Vorgänger bereits um mehr als 10 Jahre überlebt hat. Neuere Forschungsbeitrage weisen in diesem Zusammenhang auf folgende Gesichtspunkte hin, die als prägende Aspekte des Entstehungszusammenhanges des Parlamentarismus der Bundesrepublik zu betrachten sind:
-
(1)
„Nie zuvor in der deutschen Geschichte“ war eine Verfassung Grundgesetz) „so souverän von einer reinen Parteimännerversammlung aufgestellt worden. “Wilhelm Hennis hat dazu dargelegt, daß es für die Entwicklung der Demokratie in der Bundesrepublik und ihres parlamentarischen Systems „von gar nicht hoch genug einzuschätzender Bedeutung“ war, daß „einzig die politischen Parteien vom Korrumpierungsprozeß des Nationalsozialismus ausgenommen blieben“. Die Parteien der Weimarer Republik, vom Nationalsozialismus verboten und verfolgt, waren vom 23. 3. 1933 an „für alles Weitere“ unverantwortlich.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsLiteratur
Beier, Gerhard. Zum Einfluß der Gewerkschaften auf die Verfassungs- und Gesellschaftsstrukturen in der Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland. In: ZParl. 5. Jg. (1974). H. 1. S. 40–58.
von Beyme, Klaus. Le rôle du parlement dans le système politique de la République Fédérale d’Allemagne, unveröffentlichtes Manuskript für ein table ronde der Association Française de Science Politique vom 6. und 7. November 1970. Maschinenschriftliches Manuskript. 27 S.
Mierbeck, Rudolf. Die Abgeordneten der ersten Landtage (1946–1951) und der Nationalsozialismus. Düsseldorf 1971.
Blondel, Jean. Legislative Behavior. Some Steps ... A.a.O. (s. Kap. I).
Fraenkel, Ernst. Historische Vorbelastungen des deutschen Parlamentarismus. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte. 8. Jg. (1960). H. 4.
Hatschel, Julius. Das Parlamentsrecht des Deutschen Reiches. Erster (und einziger] Teil. Berlin und Leipzig 1915. (Neuausgabe: Berlin/New York 1973).
Hennis, Wilhelm. Therapie für parlamentarische Schwächen. In: DIE ZEIT vom 25. 3. 1966.
Hennis, Wilhelm. Die Rolle des Parlaments und die Parteiendemokratie. In: Die mißverstandene Demokratie. Freiburg 1973.
Ley, Richard. Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates. Ihre Wahl, Zugehörigkeit zu Parlamenten und Regierungen. In: ZParl. 4. Jg. (1973). H. 3. S. 372–392.
Loewenberg, Gerhard. The Influence of Parliamentary Behavior. A.a.O. (s. Kap. I).
Loewenberg, Gerhard. Parlamentarismus im politischen System der Bundesrepublik Deutschland. A.a.O. (s. Kap. I).
Der Parlamentarische Rat 1948–49. Akten und Protokolle. Hrsg. für den Deutschen Bundestag von Kurt Georg Wernicke; für das Bundesarchiv von Hans Booms unter Mitwirkung von Walter Vogel. Bd. I: Vorgeschichte bearbeitet von Johannes Volker Wagner. Boppard am Rhein 1975.
Patterson, S. C. und J. C. Wahlke. Trends an Prospects. A.a.O. (s. Kap. I).
Steffani, Winfried. Parlamentarische Demokratie — Zur Problematik von Effizienz, Transparenz und Partizipation. In: Parlamentarismus ohne Transparenz. Reihe KRITIK. Bd. 4. Opladen 1971. S. 17–40.
Sorgel, Werner. Konsensus und Interesse. Stuttgart 1969.
Treue, Wilhelm und Wolfgang. Parlamentarismus in Deutschland. Entstehung und Entwicklung. 3. erw. Aufl. 1965.
Rights and permissions
Copyright information
© 1975 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Thaysen, U. (1975). Der geschichtliche Hintergrund. In: Parlamentarisches Regierungssystem in der Bundesrepublik Deutschland. Universitätstaschenbücher, vol 575. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86036-1_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86036-1_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0043-9
Online ISBN: 978-3-322-86036-1
eBook Packages: Springer Book Archive