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Unternehmensmitbestimmung — mehr als Interessenvertretung mit anderen Mitteln?

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Mitbestimmung und Demokratisierung
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Zusammenfassung

Modeil von “Mitbestimmung”, an dem sich kontroverse politische und wissenschaftliche Diskussionen entzünden, ist auch heute noch in jeder Hinsicht die Montanmitbestimmung. Sie selbst war nur die teilweise Realisierung eines Konzepts, von dem wohl zu Recht gesagt worden ist, es sei nicht mehr — aber auch nicht weniger — als die Pragmatisierung einiger Grundgedanken der Wirtschaftsdemokratie für die Kräftekonstellation der Nachkriegszeit gewesen (vgl. Borsdorf, 1982, S. 274). Der “Mitbestimmungsgedanke”, der so gewissermaßen in der Montanmitbestimmung Gestalt gefunden hatte, als Idee und als Modell, als “Urgestein unserer Demokratie” oder als “Faustpfand” für die Möglichkeit ihrer wirtschaftsdemokratischen Weiterentwicklung, muß deshalb in jeder Hinsicht, theoretisch wie praktisch, als ein unfertiges Modell von zugleich hohem Symbolgehalt bezeichnet werden. Mythenbildung, beginnend mit dem Kampf um die Montanmitbestimmung selbst (vgl. Thum, 1982), ist geradezu herausgefordert. Programmatisch-ideologische Überhöhungen der Gewerkschaften erwiesen sich gegenüber dem Versuch ideologiekritischer Analysen als sehr widerständig (vgl. Raehlmann, 1975).

Der Beitrag ist im Rahmen eines Forschungsprojektes zur “Wirkungsweise und Wirksamkeit der Untemehmensmitbestimmung nach dem Mitbestimmungsgesetz ’76 entstanden (Bamberg u.a., 1987). Er knüpft außerdem an konzeptionelle Arbeiten im Forschungsbereich 4 des Landesinstituts Sozialforschungsstelle Dortmund an. Es geht darum, Mitbestimmung zwischen Arbeitspoiitik und Interessenvertretung begrifflich zu entfalten.

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Martens, H. (1989). Unternehmensmitbestimmung — mehr als Interessenvertretung mit anderen Mitteln?. In: Martens, H., Peter, G. (eds) Mitbestimmung und Demokratisierung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85962-4_3

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