Zusammenfassung
Die vorstehend gemachten Aussagen über den Zusammenhang und die Beziehungen zwischen Bildungssystem, politisch-administrativem System, Beschäftigungssektor sowie dem Kaderbereich lassen sich — wenngleich weniger eindeutig und unter systematischen Gesichtspunkten oft unbefriedigend — auch im historischen Prozeß der Entstehung und des Ausbaus des Bildungssystems nachweisen. Veränderungen auf dem Bildungssektor waren und sind stets Reaktionen auf Entwicklungstendenzen in den anderen gesellschaftlichen Bereichen und sollen zugleich die dort initiierten, geplanten gesellschaftlichen Prozesse ermöglichen und unterstützen. Die seit Mitte der sechziger Jahre eingeleiteten umfassenden Reformmaßnahmen auf dem Bildungssektor haben u. E. ihre Ursache in der Aufarbeitung der Erfahrungen zweier, für die Entwicklung des gesellschaftlich-politischen Systems der DDR zentraler Entwicklungsetappen: erstens in der politischen Krise im Anschluß an den XX. Parteitag der KPdSU, den Ereignissen in Polen und Ungarn, die sich für die DDR vor allem als Vertrauenskrise zwischen der Intelligenz und der Partei darstellte und in der die Bildungseinrichtungen, besonders die Hochschulen, eine wichtige Rolle spielten und zweitens in der Einführung umfassender ökonomischer Reformen im Rahmen des NÖS.
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Literatur
Vgl. Walter Ulbricht, Der Kampf um den Frieden, für den Sieg des Sozialismus, für die nationale Wiedergeburt Deutschlands als friedliebender, demokratischer Staat, in: Protokoll der Verhandlungen des V. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin (DDR) 1959, Bd. I, S. 175.
Zu nennen sind hier vor allem die Resultate der Schulkonferenz der SED, die im April 1958 in Berlin tagte. Karl-Heinz Günther und Gottfried Uhlig (Geschichte der Schule in der Deutschen Demokratischen Republik 1945 bis 1968, Berlin [DDR] 1970, S. 102 f.) nennen folgende Ergebnisse: „- Ausgehend von den klärenden Diskussionen in den Schulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und in den Staatsorganen, wurde die Auseinandersetzung mit den revisionistischen Erscheinungen auf pädagogisch-schulpolit schem Gebiet zu Ende geführt und der Weg zu einer schöpferischen, vorwärtsweisenden Arbeit in Theorie und Praxis gewiesen. - Die wesentlichen Aufgaben für den Ausbau der sozialistischen Schule wurden im einzelnen gekennzeichnet. - Die Vielzahl von Elementen der sozialistischen Schule, die sich in der pädagogischen Praxis, besonders in der Tätigkeit der Neuerer, herausgebildet hatten, wurde sichtbar gemacht. Sie boten den theoretischen und praktischen Ansatz für die weitere Entwicklung zur sozialistischen Schule. Entscheidend dabei war die Verbindung von Schule und Leben, von Unterricht und produktiver Arbeit durch polytechnische Bildung.“ Ferner sei auf die III. Hochschulkonferenz der SED hingewiesen, die im Februar/März 1958 stattfand. Das dort ausgearbeitete „Programm für die sozialistische Umgestaltung der Universitäten und Hochschulen“ wurde vom V. Parteitag (10. bis 16. Juli 1958) abgesegnet. Es nennt folgende Schwerpunkte: „Erstens: Lehre und Forschung sind fest mit der sozialistischen Praxis und dem Kampf der Arbeiterklasse zu verbinden, sie haben die weitere Entwicklung der sozialistischen Volkswirtschaft aktiv zu unterstützen. Zweitens: Das wissenschaftliche Niveau der Lehre und Forschung ist auf den höchsten Stand der modernen Wissenschaft und Technik zu heben. Drittens: In der Auseinandersetzung mit reaktionären Theorien und kleinbürgerlichen Auffassungen ist die Vorherrschaft der Ideen des Marxismus-Leninismus durchzusetzen.“ Edwin chwerdtner/Arwed Kempke: Zur Wissenschafts- und Hochschulpolitik der SED (1945/46–1966). Berlin (DDR) 1967, S. 3 5 f.; vgl. ferner Protokoll des V. Parteitages, Bd. 2, S. 1388 (Abschnitt V des Beschlusses: Die sozialistische Umwälzung auf ideologischem und kulturellem Gebiet).
Konkretere Vorstellungen über die an die Kader zu richtenden Anforderungen, ihre Ausbildung und Qualifikation wurden erst einige Jahre später während des ÖSS entwickelt. Erste Vorüberlegungen zu diesem Problemkreis finden sich bei Herber/Jung, Wissenschaftliche Leitung (Anm. I/33), S. 151; vgl. auch die zweite Auflage dieses Buches: dies., Kaderarbeit im System sozialistischer Führungstätigkeit (Anm. I/24).
„Wissenschaftlich leiten“ hieß zu dieser Zeit vor allem „ökonomisch“ zu leiten; vgl. Protokoll der Verhandlungen des VI. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin (DDR) 1963, Bd. I, S. 346 (Diskussionsrede Alfred Neumann). Erst später wurden die Probleme „wissenschaftlicher Leitungstätigkeit“ im Kontext einer umfassenden Leitungswissenschaft diskutiert.
Vgl. Erika Maßalsky, Die Entwicklung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems in der DDR 1963 bis 1965, in: Wissenschaftliche Entscheidungen — historische Veränderungen — Fundamente der Zukunft. Studien zur Geschichte der DDR in den sechziger Jahren, Berlin (DDR) 1971, S. 266 ff.
Vgl. Alexander Abusch, Das einheitliche sozialistische Bildungssystem, in: Das Hochschulwesen, 12. Jg. (1964), Nr. 6, S. 373.
Walter Ulbricht, Das Programm des Sozialismus und die geschichtlichen Aufgaben der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland, in: Protokoll des VI. Parteitages, Bd. I, S. 196.
Der Kommission gehörten unter dem Vorsitz von Alexander Abusch insgesamt 64 Mitglieder, darunter Minister, Staatssekretäre, Mitglieder der Akademien, Hochschullehrer, Pädagogen und Vertreter der Parteien und Massenorganisationen an. Vgl. Wissenschaftliche Entscheidungen — historische Veränderungen, S. 275 ff.; Alexander Abusch, Für ein einheitliches sozialistisches Bildungssystem, in: Das Hochschulwesen, 11. Jg. (1963), Nr. 5, S. 341 ff.
Vgl. Grundsätze für die Gestaltung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems (Entwurf), in: Dokumente zur Geschichte des Schulwesens (Anm. I/91), S. 527 ff.
Ebd., S. 532.
Ebd., S. 538.
Zu erwähnen ist hier vor allem die: Konzeption für die Gestaltung des einheitlichen sozialistischen Bildungswesens. Diskussionsgrundlage. Ausgearbeitet vom Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut, abgedruckt in: ebd., S. 479 ff.
In: GBl. I, Nr. 6, 1965, S. 83 ff.; zum Ablauf des Gesetzgebungsverfahrens vgl.: Wissenschaftliche Entscheidungen — historische Veränderungen (Anm. II/5), S. 281 ff.; ferner Günther/Uhlig, Geschichte der Schule, S. 163 ff.
Vgl. die §§ 29, 35–40, 65 des Bildungsgesetzes.
Vgl. Prinzipien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung an den Hochschulen der Deutschen Demokratischen Republik, in: Das Hochschulwesen, 14. Jg. (1966), Nr. 2, (Beilage).
Vgl. hierzu insbesondere Zur Weiterentwicklung der Berufsausbildung als Bestandteil des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems im entwickelten gesellschaftlichen System des Sozialismus, Materialien aus der 25. Sitzung des Staatsrates der DDR am 19. Juni 1970, Berlin (DDR) 1970.
Vgl. Beschluß über die Grundsätze und Aufgaben zur Entwicklung der Weiterbildung, in: GBl. II, Nr. 76, 1968, S. 557 f. und Beschluß der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik über die Grundsätze für die Aus- und Weiterbildung der Werktätigen bei der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik, in: GBl. I, Nr. 21, 1970, S. 291.
Vgl. Protokoll des VI. Parteitages, Bd. I (Diskussionsrede Stoph), (Anm. II/4), S. 413 f.
Vgl. Glaeßner, Herrschaft durch Kader (Anm. I/4), S. 221 ff.
Walter Ulbricht, Das Programm des Sozialismus und die geschichtliche Aufgabe der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland, in: Protokoll des VI. Parteitages, Bd. I (Anm. II/4), S. 211 f.
Ebd., S. 213; erstmals wird in diesem Zusammenhang auch die Vorstellung entwickelt, daß zwischen den zukünftigen Absolventen und den Betrieben bereits ein Jahr vor Abschluß des Studiums vorläufige Arbeitsverträge abgeschlossen werden sollten. Vgl. ebd.
Vgl. Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem (Anm. II/13), § 53,2.
Vgl. Prinzipien (Anm. II/15). Die überarbeitete Form erschien in: Dokumentation der Zeit. Informationsarchiv, hrsg. vom Deutschen Institut für Zeitgeschichte Berlin, 19. Jg. (1967), Nr. 377, S. 6 ff.
Vgl. Die Weiterfübrung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschulwesens bis 1975. Materialien der 16. Sitzung des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik am 3. April 1969, Berlin (DDR) 1969.
GBl II, Nr. 26, 1970, S. 189 ff.
Vgl. hierzu: Gert-Joachim Glaeßner, Die Bedeutung der neuen Organisationsstruktur der Universitäten und Hochschulen der DDR für die veränderte Aufgabenstellung des Hochschulwesens im Rahmen der 3. Hochschulreform, in: Gert-Joachim Glaeßner/Herwig Haase/Ralf Rytlewski, Student und Studium in der DDR. Studentische Politik, hrsg. vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, 4. Jg. (1971), Nr. 7/8, S. 7 ff.
Vgl. Verordnung über die Aufgaben der Universitäten, Teil V und VII.
Quelle: Geschichte der Universität Rostock 1419–1969. Festschrift zur Fünfhundertfünfzig-Jahr-Feier der Universität, Bd. II: Die Universität von 1945–1969, Berlin (DDR) 1969, S. 237.
Neben diesen verbindlich vorgeschriebenen können weitere Direktorate, entsprechend der Aufgabenstellung der jeweiligen Hochschule, eingerichtet werden. Vgl. Verordnung über die Aufgaben der Universitäten, § 15.
Vgl. hierzu Irmhild Rudolph, Gesellschaftliche Räte an den Universitäten und Hochschulen der DDR, in: Deutschland Archiv, 1. Jg. (1968), Nr. 8, S. 879 ff.
Seine Aufgaben bestehen ferner in der Verleihung akademischer Grade, der Erteilung der „facultas docendi“, der Lehrbefugnis und der Beratung des Rektors bei Berufungsfragen. Vgl. Anordnung über die Stellung, Aufgaben und Arbeitsweise der Wissenschaftlichen Räte der Universitäten und Hochschulen, in: GBl. II, Nr. 31, 1970, S. 224 ff.; Anordnung über die Aufgaben, Stellung und Arbeitsweise der Gesellschaftlichen Räte an den Hochschulen der Deutschen Demokratischen Republik, in: GBl. II, Nr. 75, 1969, S. 465 ff.
Vgl. Die Weiterführung der 3. Hochschulreform, S. 142.
Der Gesellschaftliche Rat der Karl-Marx-Universität Leipzig hatte im Studienjahr 1971 46 Mitglieder. Davon waren 21 vom Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen ernannt worden, u. a. der Vorsitzende (Direktor des Kombinatsbetriebes „Otto Grotewohl“ Bohlen des VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt, des Hauptpartners der Universität), ferner der Bezirksschulrat, der Chef des Wehrbezirkskommandos Leipzig, der Leiter der Bezirksparteischule der SED, ein Stellvertreter des Ministers für Kultur, der Generaldirektor des VEB Filmfabrik Wolfen (Fotochemisches Kombinat), ein Stellvertreter des Ministers für Gesundheitswesen und der Rektor der Universität. — Der Vorsitzende des Gesellschaftlichen Rates berief den Ersten Sekretär der SED-Kreisleitung der Universität, den Vorsitzenden der Universitätsgewerkschaftsleitung und den Ersten Sekretär der FDJ-Kreisleitung als Mitglieder. Das Konzil wählte 22 Vertreter aller Sektionen in den Gesellschaftlichen Rat. Vgl. Studienführer der Karl-Marx-Universität Leipzig 1971/73, Leipzig 1970, S. 62 ff. Neuere Angaben über die Zusammensetzung dieses Gremiums liegen nicht vor. Der neueste Universitätsführer macht keinerlei Aussagen über Aufgaben, Größe und personelle Zusammensetzung des Gesellschaftlichen (und des Wissenschaftlichen) Rates. Vgl. Universitätsführer, Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig 1976.
Vgl. Anordnung über die Gesellschaftlichen Räte, § 7.
So nennt der Hochschulführer der Humboldt-Universität als eine Aufgabe des Wissenschaftlichen Rates dieser Universität die Erarbeitung von „Empfehlungen für die planmäßige Gestaltung sozialistischer Kooperationsbeziehungen zwischen der Universität und der Praxis“ und die Unterstützung der kurzfristigen „Überführung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, Verfahren und Technologien in die Praxis“ . Das Verhältnis Hochschule/„Praxis“ zu gestalten war aber eine der wichtigsten Aufgaben, die der Gesellschaftliche Rat wahrnehmen sollte. Vgl. Wegweiser der Humboldt-Universität Berlin, Berlin (DDR) 1973, S. 21; Lothar Reppel/Rüdiger Schwaiberger/Jakob Hermann, Aus der Arbeit des Wissenschaftlichen Rates der Martin-Luther-Universität Halle, in: Das Hochschulwesen, 21. Jg. (1973), Nr. 8, S. 235 ff.;
Hans-Erich Weinschenk, Erfahrungen aus der Arbeit mit dem Gesellschaftlichen Rat (TH Magdeburg), in: Das Hochschulwesen, 20. Jg. (1972), Nr. 9, S. 261 ff.
Vgl. Die Weiterführung der 3. Hochschulreform (Anm. II/24), S. 145; Gerhard Dietze, Einige Erfordernisse und Möglichkeiten beim Aufbau eines Systems der Weiterbildung, in: Das Hochschulwesen, 17. Jg. (1969), Nr. 7/8, S. 508; Ursula Röder, Erfahrungen als Leithochschule (IHS Zittau), in: Das Hochschulwesen, 20. Jg. (1972), Nr. 2, S. 54 ff.
Vgl. Verordnung über das Statut des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen, in: GBl II, Nr. 89, 1969, S. 547 f., § 12; Anweisung Nr. 12/70 des Ministeriums für Hoch-und Fachschulwesen über die Stellung, die Aufgaben und Arbeitsweise der Leitsektionen vom 16. November 1970, in: Bildung und Erziehung (Loseblattsammlung), L/I/29, Bl. 1.
Vgl. Studienführer der Karl-Marx-Universität Leipzig 1971/73; Universitätsführer, Karl-Marx-Universität Leipzig, 1976.
Von den 25 Sektionen, der Fakultät Theologie und dem Bereich Medizin der Humboldt-Universität Berlin läßt sich nur bei 4 Sektionen eine gewisse Hinwendung zu den Kooperationspartnern in Industrie und Landwirtschaft erkennen (Elektrotechnik; Pflanzenproduktion; Nahrungsgüterwirtschaft und Lebensmitteltechnologie; Gartenbau), 6 Sektionen sind offensichtlich mit ehemaligen Fakultäten identisch (Marxistisch-leninistische Philosophie; Rechtswissenschaft; Wirtschaftswissenschaft; Tierproduktion und Veterinärmedizin; ferner der „Bereich“ Medizin und die (noch existente) „Theologische Fakultät“ ). Vgl. Wegweiser der Humboldt-Universität Berlin, 1973. Noch deutlicher zeigt sich diese Tendenz am Beispiel der Karl-Marx-Universität Leipzig. Hier läßt keine der 17 Sektionen eine Ausrichtung am Bedarf der Kooperationspartner erkennen, 6 Sektionen sind identisch mit den alten Fakultäten (Marxistisch-leninistische Philosophie und Wissenschaftlicher Sozialismus; Politische Ökonomie — MLO; Rechtswissenschaft; Journalistik; Tierproduktion und Veterinärmedizin; Theologie), hinzu kommt der „Bereich“ Medizin. Vgl. Studienführer der Karl-Marx-Universität Leipzig 1971/73; die Sektion Politische Ökonomie — MLO wurde später in Sektion Wirtschaftswissenschaften umbenannt; vgl. Universitätsführer, Karl-Marx-Universität Leipzig, 1976, S. 88 ff.
So sind z. B. von den neun Sektionen der TH Magdeburg zumindest vier eindeutig auf die Anforderungen der wichtigsten Industriepartner zugeschnitten. Es sind die Sektionen Technologie der metallverarbeitenden Industrie; Maschinenbau der Schwerindustrie, Fördertechnik und Baumaschinen; Apparate- und Anlagenbau; Dieselmotoren, Pumpen und Verdichter. Vgl. Fritz Drewitz/Peter Hinze, Die sozialistische Hochschulreform an der TH „Otto von Guericke“ Magdeburg, in: Das Hochschulwesen, 16. Jg. (1968), Nr. 8/9, S. 559.
So wurden z. B. die Sektionen Physik für den Wissenschaftlichen Gerätebau, Technologie für den Wissenschaftlichen Gerätebau und Ökonomie für den Wissenschaftlichen Gerätebau gebildet. Vgl. Franz Bolck, Die Hochschulreform an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, in: Das Hochschulwesen, 16. Jg. (1968), Nr. 10, S. 639 ff.
Vgl. Hans-Joachim Böhme, Unsere Aufgaben im Blick auf den IX. Parteitag der SED 1976. Aus dem Referat des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, Professor Hans-Joachim Böhme, auf der Konferenz der Rektoren und der Vorsitzenden der Gesellschaftlichen Räte der Universitäten und Hochschulen am 7. und 8. Juli 1975 in Karl-Marx-Stadt, in: Das Hochschulwesen, 23. Jg. (1975), Nr. 9, S. 278.
Vgl. ebd. Inwieweit aus jüngsten Äußerungen des Hoch- und Fachschulministers, daß im letzten Studienjahr „die Wirksamkeit der Gesellschaftlichen Räte an den Hochschulen insgesamt gewachsen ist“ geschlossen werden kann, daß diese Gremien wieder an Bedeutung gewinnen, läßt sich hier vorerst nicht sagen. Vgl. Hans-Joachim Böhme, Zur weiteren Realisierung der sozialistischen Hoch- und Fachschulpolitik der DDR im Studienjahr 1977/78. Referat des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, Professor Hans-Joachim Böhme, auf der Konferenz der Rektoren und der Vorsitzenden der Gesellschaftlichen Räte der Universitäten und Hochschulen der DDR am 4. Juli 1977 in Cottbus, in: Das Hochschulwesen, 25. Jg. (1977), Nr. 9, S. 235; ders., Die Aufgaben der Universitäten und Hochschulen im Studienjahr 1976/77 in Auswertung des IX. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Referat des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, Professor Hans-Joachim Böhme, auf der Konferenz der Rektoren der Universitäten und Hochschulen am 5. Juli 1976 in Jena, in: Das Hochschulwesen 24. Jg. (1976), Nr. 9, S. 248ff.
Vgl. Prinzipien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung (Anm. II/15), S. 4.
Vgl. Student und Studium in der DDR. Eine Information über sozialistische Hochschulpolitik, Berlin (DDR) 1973, S. 63 ff.
Anordnung über das Forschungsstudium, in: GBl. II, Nr. 54, 1970, S. 410 ff. (§ 1,1).
Die größten Schwierigkeiten bereiteten offensichtlich das Studienfach Medizin und die Lehrerausbildung. Die Neubearbeitung bzw. Präzisierung der Studienpläne konnte hier erst 1975/76 abgeschlossen werden. Vgl. Böhme, Unsere Aufgaben im Blick auf den IX. Parteitag (Anm. II/43), S. 266 f.; ders., Die Aufgaben der Universitäten und Hochschulen im Studienjahr 1976/77 (Anm. II/44), S. 249. Auf die Neugestaltung der politisch-ideologischen Ausbildung im Rahmen des „marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums“ und auf Versuche, die Studenten durch ein „wissenschaftlich-produktives Studium“ bereits während des Studiums an von der Industrie oder dem Staatsapparat formulierten Aufgabenstellungen in der Forschung teilhaben zu lassen, kann hier nicht näher eingegangen werden. Vgl. hierzu Glaeßner, Studienreform in der DDR, in: Glaeßner/Haase/Rytlewski, Student und Studium in der DDR (Anm. II/26), S. 25 ff.
Vgl. Böhme, Unsere Aufgaben im Blick auf den IX. Parteitag (Anm. II/43), S. 266.
Vgl. Edwin Schwerdtner, Aktuelle Aspekte der Hochschulforschung, in: Das Hochschulwesen, 22. Jg. (1974), Nr. 10, S. 298.
Vgl. hierzu: unten, Kap. III/1.
Diese Abfolge kommt sehr deutlich in der bildungsökonomischen Literatur zum Ausdruck. Die erste umfassende Monographie aus dem Jahre 1968 (Bildungsökonomie [Anm. I/116]) befaßt sich ausführlich mit der Hochschulausbildung, der Ingenieur- und Fachschulausbildung, der Berufsausbildung und der „allgemein bildenden Schule“, spart aber den gesamten Weiterbildungssektor aus. Erst in einer neuen und erweiterten Fassung dieses Buches (Sozialistische Bildungsökonomie [Anm. I/88], S. 311 ff.) aus dem Jahre 1972 werden bildungsökonomische Fragen der Weiterbildung, wenn auch vorerst eher kursorisch, thematisiert. Detailliertere Überlegungen finden sich in dem 1972 erschienenen Buch von Ludwig/Maier/Wahse, Bildung als ökonomische Potenz (Anm. I/88), S. 251 ff.; vgl. ferner: Ökonomie und Bildung im Sozialismus (Anm. I/113), S. 106 ff.
Zur Weiterbildung der Wirtschaftskader im NÖS vgl. unten Kap. HI/2; die Weiterbildung der Kader des Staatsapparates wird ausführlich behandelt bei Glaeßner, Herrschaft durch Kader (Anm. I/4), S. 320 ff.; vgl. ferner Schwarzenbach, Die Kaderpolitik der SED (Anm. I/20), S. 142 ff.
Der Beschluß ist auszugsweise abgedruckt in: Lange, Die ökonomische Weiterbildung von Wirtschaftskadern (Anm. I/31), S. 214 ff. Auf der Grundlage dieses Beschlusses wurde eine „Kommission für ökonomische Weiterqualifizierung beim Staatssekretarat für das Hoch- und Fachschulwesen“ gegründet, die eine Reihe konkreter Vorlagen für die Weiterentwicklung dieser Form der Qualifizierung vorlegte. Vgl. Kurt Gaensch, Erfahrungen und Probleme bei der Weiterbildung von Hochschulkadern (II), in: Das Hochschulwesen, 13. Jg. (1965), Nr. 12, S. 807. Da die Kommission über keine vorgegebene Konzeption für ihre Arbeit verfügte, kam es offensichtlich zu Schwierigkeiten und harten Auseinandersetzungen, die letztlich von der Partei entschieden wurden. Vgl. ders., Erfahrungen und Probleme (V), in: Das Hochschulwesen, 14. Jg. (166), Nr. 3, S. 193.
Lange, Die ökonomische Weiterbildung, S. 214.
Vgl. Protokoll des VI. Parteitages (Anm. II/4), Diskussionsbeitrag Mittag, Bd. III, S. 341 f.; Diskussionsbeitrag Stoph, ebd., Bd. I, S. 413 ff.
„Die Weiterqualifizierung an den ökonomischen Hochschuleinrichtungen erfolgt für solche Kader, die eine abgeschlossene Hochschulbildung besitzen. In besonders begründeten Fällen wird die Teilnahme vom Nachweis der Befähigung zur Hochschulweiterqualifizierung abhängig gemacht. Kader, die diese Voraussetzungen nicht haben, müssen sich im Prinzip (!) über die bestehenden Formen der ordentlichen Hochschulausbildung qualifizieren.“ Lange, Die ökonomische Weiterbildung, S. 218 f.
Vgl. Internationale und nationale Erfahrungen bei der ökonomischen Weiterbildung, in: Die Wirtschaft, 20. Jg. (1965), Nr. 41, Beilage, S. 2 f.
Zur Kaderpolitik dieser Jahre vgl. den bis 1977 gültigen Beschluß des Sekretariats des ZK der SED vom 17. Februar 1965 „Grundsätze über die planmäßige Entwicklung, Ausbildung, Erziehung und Verteilung der Kader in den Partei-, Staats- und Wirtschaftsorganen sowie den Massenorganisationen und auf dem Gebiet der Kultur und Volksbildung“ (Anm. I/43); an seine Stelle trat der Beschluß des Sekretariats des Zentralkomitees über die Arbeit mit den Kadern vom 7. Juni 1977 (Anm. I/43).
Zur Rolle der KdT vgl. DDR-Handbuch, hrsg. vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, Köln 1975, S. 455 f. (Stichwort: Kammer der Technik).
Vgl. Werden unsere Führungskader richtig ausgebildet?, in: Die Wirtschaft, 20. Jg. (1965), Nr. 41, S. 1.
Walter Ulbricht, Die gesellschaftliche Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik bis zur Vollendung des Sozialismus, in: Protokoll der Verhandlungen des VII. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Berlin (DDR) 1967, Bd. I, S. 261.
Vgl. ebd., S. 263.
Vgl. die beiden in Anm. II/17 genannten Beschlüsse.
Vgl. Hans-Joachim Kloth/Horst Kuhn, Aktuelle Aufgaben der Erwachsenenqualifizierung, in: Einheit, 24. Jg. (1969), Nr. 3, S. 355.
Vgl. Beschluß der Volkskammer über die Grundsätze für die Aus- und Weiterbildung (Anm. II/17).
Vgl. Kloth/Kuhn, Aktuelle Aufgaben, S. 355.
Beschluß der Volkskammer über die Grundsätze für die Aus- und Weiterbildung (Anm. II/17), S. 291.
Vgl. hierzu Siebert, Erwachsenenbildung (Anm. I/25), S. 24 ff. Siebert betont vor allem den Aspekt, daß der Obergang der VHS zu einer „Berechtigungsschule“ als Bruch mit der Tradition dieser Einrichtung anzusehen sei. Er kann sich dabei auf Positionen stützen, wie sie u. a. Victor Klemperer 1947 vertreten hat. Gleichwohl ist zu fragen, ob in einer neuen gesellschaftlichen Situation der Erwerb von Zertifikaten nicht auch als Weiterentwicklung begriffen werden kann, da die ursprüngliche Aufgabe, ein Gegengewicht zum bürgerlichen Bildungsbetrieb zu schaffen, obsolet geworden ist.
Meyers Neues Lexikon, 8 Bde., Leipzig 1962, Bd. 3, S. 52. Diese Akzentverlagerung wird z. B. deutlich, wenn das Kleine Politische Wörterbuch (Berlin [DDR] 1967, S. 185) unter dem Stichwort „Erwachsenenbildung“ auf das Kapitel „Weiterbildung“ verweist, in dem dann einzig der Aspekt der Ausbildung für festgelegte Qualifikationsstufen behandelt wird.
Vgl. Siebert, Erwachsenenbildung, S. 18.
Erdmann Harke, Pädagogische Grundprobleme der Erwachsenenqualifizierung, in: Berufsbildung, 19. Jg. (1965), Nr. 9, S. 452.
Sozialistische Bildungsökonomie (Anm. I/88), S. 314 f.
Auf eine Analyse der „kulturellen Massenarbeit“ muß hier verzichtet werden, da dieser Bereich für die Kaderfrage allenfalls periphere Bedeutung hat. Ausführlich hierzu äußert sich Siebert, Erwachsenenbildung, S. 115 ff.; vgl. ferner Knoll/Siebert, Erwachsenenbildung, Erwachsenenqualifizierung (Anm. I/24).
Ludwig/Maier/Wahse (Bildung als ökonomische Potenz [Anm. I/88], S. 251) definieren Erwachsenenqualifizierung folgendermaßen: Sie „ist auf die Erneuerung, Vertiefung und Erweiterung von Kenntnissen und Fähigkeiten nach abgeschlossener Ausbildung (Allgemeinbildung und beruflicher Fachausbildung) gerichtet und hat das Ziel, ständig die wissensmäßigen Voraussetzungen für die bewußte und schöpferische Teilnahme der Werktätigen als sozialistischen Eigentümern und Produzenten bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens und für eine qualifizierte Berufsausübung zu schaffen sowie den Erwerb einer höheren Qualifikation zu ermöglichen“ .
Günter Ehmke, Zur Einheit von Aus- und Weiterbildung im sozialistischen Bildungssystem, in: Das Hochschulwesen, 19. Jg. (1971), Nr. 1, S. 8; vgl. auch Sozialistische Bildungsökonomie (Anm. I/88), S. 321.
Kleines Politisches Wörterbuch, Berlin (DDR), 2. Aufl. 1970, S. 952 (Stichwort „Weiterbildung“ ).
Vgl. hierzu Ludwig/Maier/Wahse, Bildung als ökonomische Potenz, S. 301 ff.
Vgl. Hans-Joachim Küstner/Ruth Krause, Qualifizierung innerhalb des Betriebes, in: Arbeit und Arbeitsrecht, 24. Jg. (1969), Nr. 20, S. 617.
In: Zur aufgaben- und objektbezogenen Qualifizierung. Erfahrungen aus der Praxis, hrsg. vom Zentralinstitut für Berufsbildung der DDR, Berlin (DDR) 1974, S. 9, heißt es: „Aufgaben- und objektbezogen zu qualifizieren, heißt vor allem, die Qualifizierungsmaßnahmen so zu gestalten, daß sie zur besseren Lösung der Arbeitsaufgaben und zur Verwirklichung der sozialistischen Rationalisierung beitragen sowie die Werktätigen zur Teilnahme an der Leitung und Planung immer besser befähigen. Aufgaben- und objektbezogen zu qualifizieren, erfordert mithin, die Bildung und Erziehung aufs engste mit der täglichen Arbeit zu verbinden. Nicht ‚Bildung an sich‘kann unsere Zielsetzung sein, sondern die Vermittlung von Wissen und Können, das eng an die Arbeitsaufgaben gebunden ist… Es geht dabei nicht in erster Linie um langfristige Schulungen einzelner an betrieblichen Bildungseinrichtungen, sondern in zunehmendem Maße um das Lernen am Arbeitsplatz.“ Vgl. auch Sozialistische Arbeitswissenschaften. Studienmaterial für die Grundlagenbildung der Meister, hrsg. vom Zentralinstitut für Berufsbildung der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin (DDR) 1976, S. 203.
„Der Maßstab für ihre Bewertung ist die Erfüllung der Planaufgaben, die Verwirklichung der Rationalisierungsmaßnahmen, die Einhaltung der Qualitäts- und Gütenormen, ist die Wirksamkeit der Neuererarbeit und die Entwicklung neuer Arbeitsverfahren sowie deren Anwendung und Vorbereitung.“ Zur aufgaben- und objektbezogenen Qualifizierung, S. 9 f.
Folgt man der Interpretation des Zentralinstituts für Berufsbildung (ebd., S. 10), so ist die aufgaben- und objektbezogene Qualifizierung nicht nur schlechthin eine unter vielen Weiterbildungsformen, sondern die genuine Form sozialistischer Persönlichkeitsentwicklung: „Im Rahmen der aufgaben- und objektbezogenen Qualifizierung erhöhen die Werktätigen nicht nur ihre beruflich-fachliche Qualifikation, sondern auch gleichzeitig ihr politisch-ideologisches und ökonomisches Bildungsniveau. Die enge Verbindung der Qualifizierung mit den Arbeitsaufgaben schafft Erfolgserlebnisse, fördert das Bildungsstreben der Werktätigen und festigt ihr Selbstvertrauen. Den Werktätigen wird zunehmend ihre aktive Rolle in der Gesellschaft bewußt. Immer mehr prägen sich sozialistische Auffassungen sowie Verhaltensweisen aus, und das Bedürfnis nach geistig-kultureller Entwicklung und Bestätigung wächst. Damit trägt die aufgaben- und objektbezogene Qualifizierung nicht nur einseitig zur Ausprägung hohen fachlich-beruflichen Wissens und Könnens bei, sondern leistet einen wesentlichen Beitrag zur allseitigen sozialistischen Persönlichkeitsbildung.“ In Abgrenzung von diesen sehr weit gefaßten Bestimmungen der Weiterbildung verweist eine neuere bildungsökonomische Veröffentlichung darauf, daß eine „Eingrenzung auf jene Maßnahmen geboten [sei], die eine planmäßige, gezielte und systematische Qualifizierung zum Inhalt haben“ . Ökonomie und Bildung im Sozialismus (Anm. I/113), S. 109.
Vgl. Ludwig/Maier/Wahse, Bildung als ökonomische Potenz, S. 257 ff. Dieser Aufgabenkatalog diente als Grundlage für weitere planungstechnische Überlegungen im Rahmen der Bildungsplanung. Eine ähnliche Konzeption wurde bereits 1963 auf einer Tagung der KdT vorgetragen, konnte sich damals aber nicht durchsetzen. Dort hieß es, daß „alle Bildungsformen, bei denen der Qualifikationsgrad nicht verändert wird, als Weiterbildung zu betrachten [seien], während bei der Ausbildung der Qualifikationsgrad erhöht wird…“ . Bericht über die II. Tagung Ingenieurwesen der Kammer der Technik am 27. und 28. November 1963 in Dresden, Berlin (DDR) 1964, S. 76.
„Der Verflechtung von Berufsausbildung, Fach- und Hochschulbildung und Erwachsenenqualifizierung kommt eine immer größere Bedeutung zu. Die ständige Weiterbildung der hochqualifizierten Kader sollte sich unmittelbar an die Direktausbildung anschließen. Auf der Grundlage einer umfassenden Grundlagenbildung muß die berufsbezogene Spezialbildung sofort und kontinuierlich den Erfordernissen der wissenschaftlich-technischen Entwicklung angeglichen werden.“ Ludwig/Maier/Wahse, Bildung als ökonomische Potenz, S. 257.
Ebd., S. 258.
Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation, Berlin (DDR) 1973, S. 161.
Vgl. Ludwig/Maier/Wahse, Bildung als ökonomische Potenz, S. 259, 275.
Vgl. ebd., S. 289.
Vgl. Maria Knabe, Grundfragen der Ausarbeitung eines Planungs- und Prognosemodells für das Bildungssystem in der DDR, in: Wirtschaftswissenschaft, 17. Jg. (1969), Nr. 7, S. 989 ff.
Vgl. Siebert, Erwachsenenbildung (Anm. II/70), S. 115 ff.
Zusammengestellt nach Unterlagen der Verfasser anhand der benutzten Literatur. „ Unterstellung“ meint die institutionelle Zuordnung der Weiterbildungsinstitutionen zu den Struktureinheiten des Partei-, Wirtschafts- und Staatsapparates auf den jeweiligen Ebenen dieser Apparate (z. B. Unterstellung der Industriezweigakademien unter die VVB). „Fachliche Anleitung“ bezeichnet die inhaltliche und fachliche Zuständigkeit anderer als der übergeordneten Institutionen (z. B. fachliche Zuständigkeit des Außenministeriums für die Aus- und Weiterbildung außenpolitischer Kader an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft, die institutionell dem Ministerrat unterstellt ist). „Koordinierung“ meint die Verantwortung der verschiedenen Weiterbildungsinstitutionen, ihre Bildungsmaßnahmen aufeinander abzustimmen (z. B. zwischen den Kreis- und Betriebsschulen des Marxismus-Leninismus und den Betriebsakademien der Kombinate und VEB sowie der Räte der Kreise).
Vgl. hierzu: Über die Verbesserung der Parteipropaganda. Entschließung des Parteivorstandes vom 3. Juni 1950, in: Einheit, 5. Jg. (1950), Nr. 7, S. 625 ff.; vgl. auch die ausführlichen Darstellungen bei Leonhard, Die Parteischulung der SED (Anm. I/26); Schultz, Der Funktionär in der Einheitspartei (Anm. I/26); Stern, Die SED (Anm. I/26); Glaeßner, Herrschaft durch Kader (Anm. I/4).
Vgl. Die Aufgaben der Bezirksparteischulen, der Sonderschulen der Bezirksleitungen und der Kreis- und Betriebsschulen des Marxismus-Leninismus bei der Aus- und Weiterbildung der Kader nach dem VII. Parteitag der SED. Aus dem Beschluß des Sekretariats des ZK der SED vom 20. März 1968, in: Neuer Weg, 23. Jg. (1968), Beilage zu Nr. 8, S. 357 ff.; Die Aufgaben der Bildungsstätten im System marxistisch-leninistischer Schulungsarbeit der Partei. Beschluß des Sekretariats des ZK der SED vom 24. April 1968, in: Neuer Weg, 23. Jg. (1968), Beilage zu Nr. 10, S. 467 ff.; Klaus Gäbler/Günter Lederer, Die wachsende Bedeutung der ideologischen Arbeit der Partei, in: Neuer Weg, 23. Jg. (1968), Nr. 7, S. 289 ff.
Vgl. Herber/Jung, Wissenschaftliche Leitung (Anm. II/3), S. 174 f.
Auf das Parteilehrjahr wird nicht weiter eingegangen, da es für den Kaderbereich keine Bedeutung hat.
Vgl. Schultz, Der Funktionär in der Einheitspartei, S. 82.
Vgl. Gäbler/Lederer, Die wachsende Bedeutung, S. 294.
Vgl. Harry Dietrich, Marxistisch-leninistische Bildung und Erziehung der Kader in der SED, in: Probleme des Friedens und des Sozialismus, 14. Jg. (1971), Nr. 8, S. 1102.
Herber/Jung, Kaderarbeit (Anm. II/3), S. 202 f.; vgl. ferner: Die Aufgaben der Bildungsstätten (Anm. II/97), S. 471 f.
Vgl. Die Aufgaben der Bezirksparteischulen (Anm. II/97), S. 360.
Vgl. Die Aufgaben der Bildungsstätten (Anm. II/97), S. 472.
Vgl. Die Aufgaben der Bezirksparteischulen (Anm. II/97), S. 364; ferner Herber/Jung, Kaderarbeit, S. 204.
Vgl. die Aufgaben der Bezirksparteischulen (Anm. II/97), S. 363 f.
Vgl. ebd., S. 361 f.
Noch immer sorglose Auswahl der Parteischüler, in: Neues Deutschland, Nr. 273 vom 21. 11. 1953, S. 2.
Vgl. Herber/Jung, Kaderarbeit, S. 205.
Im gesamtgesellschaftlichen Kontext sind die Forschungsaufgaben der Akademie zweifellos die wesentlicheren. Der AfG sind Forschungsleitfunktionen für die gesamte gesellschaftswissenschaftliche Forschung der DDR übertragen. Sie nimmt diese Funktion weitgehend über bei ihr angesiedelte „Wissenschaftliche Räte“ wahr, die seit 1969 gegründet wurden. Bei der AfG bestehen wissenschaftliche Räte für marxistisch-leninistische Philosophie, für Wissenschaftlichen Kommunismus, für soziologische Forschung, für marxistisch-leninistische Kultur- und Kunstwissenschaften, für internationale Arbeiterbewegung. Vgl. DDR-Handbuch (Anm. II/61), S. 954 (Stichwort „Wissenschaftliche Räte“ ).
Vgl. Herber/Jung, Kaderarbeit, S. 205 f.
Vgl. ebd., S. 217.
Vgl. Das Manifest — Rüstzeug im ideologischen Kampf. Kurt Hager sprach zur Eröffnung der Sonderschule des ZK, in: Neues Deutschland, Nr. 34 vom 3. Februar 1973, S. 1 f.
Vgl. Sonderschule des ZK der SED erhielt Diplomrecht, in: Neues Deutschland, Nr. 167 vom 19. Juni 1973, S. 2; Für höhere Wirksamkeit ökonomischer Propaganda. Sonderlehrgang zu Fragen der Wirtschaftspolitik beendet, in: Neues Deutschland, Nr. 290 vom 20. Oktober 1973, S. 3.
Vgl. dazu Herber/Jung, Kaderarbeit, S. 206 f.; an Zweijahreslehrgängen des Instituts in Schwerin nahmen bisher ca. 4.000 Parteikader teil. Vgl. Schweriner Institut des ZK erhielt hohe Auszeichnung. Gerhard Grüneberg: Großen Beitrag zur Intensivierung geleistet, in: Neues Deutschland, Nr. 54 vom 4./5. März 1978, S. 2.
Vgl. Dietrich, Marxistisch-leninistische Bildung (Anm. II/102), S. 1102.
Vgl. Bericht des Zentralkomitees an den VII. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, in: Protokoll des VII. Parteitages (Anm. II/63), Bd. 4, S. 225.
Vgl. Dietrich, Marxistisch-leninistische Bildung (Anm. II/102), S. 1100.
Vgl. Bericht des Zentralkomitees an den VIII. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Berichterstattet: Genosse Erich Honecker, in: Protokoll des VIII. Parteitages (Anm. I/160), Bd. I, S. 107.
Vgl. ebd.; ferner Dietrich, Marxistisch-leninistische Bildung (Anm. II/102), S. 1102.
Vgl. Fritz Müller, Die Aus- und Weiterbildung der Parteikader — ein kontinuierlicher Prozeß, in: Neuer Weg, 24. Jg. (1969), Nr. 24, S. 1114. Aus diesen Zahlen geht nicht hervor, ob es sich lediglich um hauptamtliche Leitungsmitglieder handelt oder die ehrenamtlichen Leitungsmitglieder eingeschlossen sind.
Vgl. Zeigt her eure Schulen. Heute: Die Schule des FDJ-Gruppenleiters im VEB Bergmann/Borsig Berlin, in: Junge Genetation, 30. Jg. (1976), Nr. 11, S. 62 ff.; Zeigt her eure Schulen, Teil 2. Heute: Der Tag des GO-Sekretärs im Kreis Beeskow, in: Junge Generation, 30. Jg. (1976), Nr. 12, S. 27 ff.; Zeigt her eure Schulen, Teil 3. Heute: Die Wochenendschulung einer untergliederten Grundorganisation, in: Junge Generation, 31. Jg. (1977), Nr. 1,S. 107 ff.
Vgl. Zeigt her eure Schulen, Teil 4. Heute: Die Bezirksjugendschule der FDJ, in: Junge Generation, 31. Jg. (1977), Nr. 2, S. 20 ff. Parallelen zu diesen Lehrgängen für FDJ-Funktionäre finden Veranstaltungen für Funktionäre befreundeter Jugendorganisationen aus den westlichen Industrieländern, Afrikas, Asiens und Lateinamerikas statt. Vgl. Zeigt her eure Schulen, Schluß. Heute: Jugendhochschule der FDJ „Wilhelm Pieck“, in: Junge Generation, 31. Jg. (1977), Nr. 8, S. 69 ff.
Nach einer didaktisch-methodischen Einführung, die angesichts der unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen für notwendig erachtet wird, werden Klassikertexte und Texte der Politischen Ökonomie studiert, ausgewählte Probleme aus der Geschichte der Arbeiterund Arbeiterjugendbewegung behandelt und Fragen der Theorie und Praxis der FDJ-Arbeit thematisiert. Von den vorgesehenen 1.166 Unterrichtsstunden entfallen ca. 900 auf diese Rahmenkomplexe. Hinzu kommen Sport, Wehrerziehung und Praktika. Vgl. ebd. (Schluß), S. 71.
Vgl. Zeigt her eure Schulen, Teil 5. Heute: Sonderschule des Zentralrats der FDJ, in: Junge Generation, 31. Jg. (1977), Nr. 3, S. 52 ff.; Zeigt her eure Schulen, Teil 6. Heute: Die Sonderschule des Zentralrats der FDJ für Kultur-, Sport- und Touristikfunktionäre, in: Junge Generation, 31. Jg. (1977), Nr. 5, S. 45 ff.
Vgl. Günter Mittag, Ein Werk sozialistischer Gemeinschaftsarbeit. Aus der Rede des Genossen Günter Mittag, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK, bei der feierlichen Eröffnung der Akademie der marxistisch-leninistischen Organisationswissenschaft, in: Neues Deutschland, Nr. 271 vom 1. Okt. 1969, S. 3. Zur Entwicklung der MLO und anderer leitungswissenschaftlicher Disziplinen vgl. ausführlich Glaeßner, Herrschaft durch Kader (Anm. I/4), S. 155 ff.
Vgl. Akademie der marxistisch-leninistischen Organisationswissenschaft eröffnet, in: Neues Deutschland, Nr. 271 vom 1. Okt. 1969, S. 1.
Vgl. Bedeutende Leistung zum Geburtstag der DDR. Walter Ulbricht eröffnet neue Bildungsstätte für sozialistische Führungskader, in: ebd., S. 3.
Vgl. hierzu Glaeßner, Herrschaft durch Kader, S. 256 ff.; Neugebauer, Partei und Staatsapparat in der DDR (Anm. I/9).
Auf die besondere Situation der sowohl auf funktionsbezogene Spezialisierung als auch kaderpolitische Aspekte gerichteten Weiterbildung an den Universitäten und Hochschulen wird noch ausführlich eingegangen werden. Vgl. Kap. HI/1.
Vgl. Beschluß über die Grundsätze und Aufgaben zur Entwicklung der Weiterbildung (Anm. II/17), Abs. II,5.
Vgl. hierzu Willi Wolter, Weiterbildung — gesellschaftliches Erfordernis, in: Das Hochschulwesen, 17. Jg. (1969), Nr. 7/8, S. 460.
Vgl. Beschluß der Volkskammer über die Grundsätze für die Aus- und Weiterbildung der Werktätigen (Anm. II/17); Die Weiterführung der 3. Hochschulreform (Anm. II/24), S. 138.
Vgl. Werden unsere Führungskader richtig ausgebildet? (Anm. II/62); Ulbricht, Die gesellschaftliche Entwicklung (Anm. II/63).
Vgl. dazu DDR-Handbuch (Anm. II/61), S. 284 f. (Artikel: FDGB).
Vgl. Liebe, Entwicklung von Nachwuchskadern (Anm. I/31), S. 106.
Vgl. Walter Assmann/Günther Liebe, Kaderarbeit als Voraussetzung qualifizierter staatlicher Leitung, Berlin (DDR) 1972, S. 64.
Vgl. Rudi Rost, Die neuen Aufgaben der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft „Walter Ulbricht“, in: Sozialistische Demokratie, 10. Jg. (1966), Nr. 14, S. 3; Im Gespräch: Weiterbildung als Lebenselixier, in: Effekt, 2. Jg. (1969), Nr. 4, S. 16.
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Glaeßner, GJ., Rudolph, I. (1978). Die Weiterbildung als Problem der Bildungsreform. In: Macht durch Wissen. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forchung der Freien Universität Berlin, vol 30. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85880-1_3
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