Zusammenfassung
Die Ausführungen im vorhergehenden Kapital waren primär auf die Entstehung der Projekte und ihrer Angebote sowie ihre besondere Stellung gegenüber traditionellen Einrichtungen des Staates oder marktorientierten Betrieben gerichtet Die Entwicklung von außerhalb der klassischen Sphären von Markt und Staat entstandenen Projekten wurde vor dem Hintergrund des Bedarfs an bestimmten Angeboten und ihrer ökonomischen und rechtlichen Grundlagen beschrieben. Diese Entwicklung ist von einer allmählichen Integration in die klassischen Versorgungssysteme des öffentlichen Dienstes oder des Marktes gekennzeichnet. Bei den subventionsabhängigen, nicht erwerbs-wirtschafüichen Projekten vollzieht sich dieser Integrationsprozeß als ein allmählicher Einbau in das System der öffentlichen Versorgung mit gesellschaftlich notwendigen oder erwünschten Angeboten in Ergänzung zu den großen öffentlichen und freien Trägern. Die zunehmende Konkurrenz mit den traditionellen, freien Trägern um die begrenzten öffentlichen Zuschüsse und die Abhängigkeit von stattlich-kommunalen Instanzen, bringt sie gleichzeitig in Kooperationsverhältnisse mit diesen traditionellen Institutionen. Die erwerbswirtschaftlichen und marktorientierten Projekte konkurrieren zunehmend mit traditionellen Anbietern um vergleichbare Angebote.
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Literatur
Weitere Momente, die zur Entfremdung und Auflösung des Doppelcharakters geführt haben sind die Art der Arbeitsteilung und des Einflusses auf die Gestaltung des Arbeitsprozesses und des Produktes. Auf diese Fragen wird im Zusammenhang mit der Arbeitsorganisation eingegangen (vgl. Kap. 6.).
Diese Zunahme kann allerdings auch als ein Prozeß der Umschichtung unbezahlter Arbeit von den großen Verbänden zu kleinen überschaubaren Einrichtungen interpretiert werden (vgl. Olk 1989: 31 ff). Der Rückgang der Anzahl und des Volumens der unbezahlten Arbeit in lokalen Beschäftigungsinitiativen kann dagegen als entwicklungsbedingt angesehen werden. Mit einer durchschnittlichen Arbeitsleistung von ca. 7 Wochenstunden pro Mitarbeiter entspricht dies etwa dem allgemeinen Anteil unbezahlter Arbeit in einer Gesellschaft (vgl. Badelt 1985: 196 und 1988: 150).
Die Quote der erwerbstätigen Bundesbürger, die einer Nebentätigkeit nachgehen, liegt derzeit bei ca. 9% (vgl. Merz/Wolff 1988: 206).
Zur aktuellen Diskussion um das Grundeinkommen vgl. Gorz 1983, Schmid (Hrsg.) 1984 und Opielka/Ostner 1987
Dieses Phänomen ist eine häufige Erscheinung, die vor allem in helfenden Berufen und personenbezogenen Dienstleistungen auftritt. Sie wird hier als das “Burnout — Syndrom” bezeichnet (vgl. Aronson 1983).
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Effinger, H. (1990). Vom Ehrenamt zum Arbeitsamt — Bedingungen und Wandel Bezahlter und Unbezahlter Arbeit. In: Individualisierung und neue Formen der Kooperation. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85733-0_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85733-0_6
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-4068-9
Online ISBN: 978-3-322-85733-0
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