Zusammenfassung
Die Bezeichnung allgemeine Systemtheorie1 ist für theoretische Modelle eingeführt worden, die sich zwischen den stark verallgemeinerten gedanklichen Konstruktionen der reinen Mathematik und den besonderen Theorien spezieller Disziplinen einordnen lassen. In der Mathematik versucht man, sehr allgemeine Abhängigkeiten in ein zusammenhängendes System zu bringen, das jedoch nicht notwendigerweise unsere „tatsächliche“ Umwelt beschreiben soll. Man untersucht alle denkbaren Abhängigkeiten, wobei man von konkreten Situationen oder Erfahrungstatbeständen abstrahiert. Hierbei ist man nicht etwa nur auf die eng definierten „quantitativen“ Abhängigkeiten beschränkt, sondern man widmet sich in den mathematischen Theorien insbesondere auch den qualitativen Zusammenhängen und Strukturen. Allerdings ist dieser Bereich noch nicht so weit entwickelt wie die „klassische“ Mathematik der quantitativen Größen und der Zahlen.
Boulding, Kenneth E.: General Systems Theory — The Skeleton of Science, in: Management Science, Vol. 2 (1956), S. 197–208.
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Hinweise
Boulding, Kenneth E.: General Systems Theory — The Skeleton of Science, in: Management Science, Vol. 2 (1956), S. 197–208.
Die Bezeichnung und viele Ideen verdanken wir L. von Bertalanffy, der jedoch für die hier vorgetragenen Gedankengänge des Verfassers nicht verantwortlich gemacht werden kann. Zur allgemeinen Diskussion der Ideen von Bertalanffy vgl. ders., General System Theory: A New Approach to Unity of Science, in: Human Biology, Vol. 23 (1951), S. 303–312.
Vgl. Pikler, A. G.: Utility Theories in Field Physics and Mathematical Economics, in: British Journal for the Philosophy of Science, Vol. 5 (1955), S. 47–58 und 303-318.
Der Begriff Kybernetik wird in der Literatur nicht einheitlich gebraucht. Vgl. hierzu die bei Flechtner genannte Literatur: Flechtner, Hans-Joachim: Grundbegriffe der Kybernetik. Eine Einführung, 5. Auflage, Stuttgart 1970, S. 9-11. Heute herrscht eine Definition vor, wie: „Kybernetik ist die Theorie dynamischer Systeme“, vgl. Baetge, Jörg: Betriebswirtschaftliche System theorie. Regelungstheoretische Planungs-Überwachungs-Modelle für Produktion, Lagerung und Absatz, Opladen 1974, S. 11. Begriffe aus dem Gebiet der Systemtheorie, die seit dem Erscheinen des Originalaufsatzes im Jahre 1956 eingeführt wurden oder eine Verwandlung ihres Inhalts erfahren haben, sind in der Übersetzung in der Regel in der Bedeutung berücksichtigt, wie sie bei Baetge benutzt werden. (A. d. Ü.).
Vgl. Boulding, K. E.: Towards a General Theory of Growth, in: Canadian Journal of Economics and Political Science, Vol. 19 (1953), S. 326–340.
Seit dem Erscheinen des Originalaufsatzes hat es Fortschritte auf diesem Gebiet gegeben. Die grundlegenden Erkenntnisse über die Struktur der Gene, deren Kenntnis die Voraussetzung für die Erforschung der Lenkungsmechanismen ist, wurden bereits 1953 gewonnen. Vgl. Watson, J. D. und Crick, F. M. C: Molecular Structure of Nuclein Acids, in: Nature, Vol. 171 (1953), S. 737–738. (A. d. Ü.).
Vgl. z. B. Klaus, Georg (Hrsg.): Wörterbuch der Kybernetik, Berlin 1968, Oppelt, W.: Kleines Handbuch technischer Regelungsvorgänge, 5. Aufl., Weinheim 1972, Baetge, Jörg: Systemtheorie.
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Boulding, K.E., Bechtel, W. (1975). Die allgemeine Systemtheorie — als Skelett der Wissenschaft. In: Baetge, J. (eds) Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialkybernetik. Moderne Lehrtexte: Wirtschaftswissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85683-8_1
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