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Zur Komplexität sozialwissenschaftlicher Erfahrungsobjekte

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Grundlagen der anwendungsbezogenen Sozialwissenschaft

Part of the book series: Studienbücher zur Sozialwissenschaft ((STBS,volume 37))

  • 23 Accesses

Zusammenfassung

Ohne Befriedigung des Informationsbedürfnisses ist der Mensch nicht lebensfähig. Wie das Informationsbedürfnis befriedigt wird, hängt von der Intelligenz, der Motivationsstruktur, von Einstellungen und Haltungen ab. Daher bietet jede Kultur ihren Mitgliedern Systeme an, die Informationsbedürfnisse befriedigen: Ideologien, Religionen, Wissenschaften, Kunst, Politik, Recht und Wirtschaft. Mit Hilfe dieser Informationssysteme strukturiert der Mensch seine soziale Umwelt und bestimmt seinen Ort in der gesellschaftlichen Ordnung. Die Informationsübertragung von diesen Systemen auf die handelnden Individuen ist zumeist unvollständig. Unvollständig vor allem deshalb, weil bei Wahrnehmungen Teile jeder ausgesendeten Information verlorengehen.

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Literatur

  1. In einem ähnlichen Gedankengang bewegt sich A. Schütz im Rückgriff auf G. H. Mead. Vgl. A. Schütz, Gesammelte Aufsätze, Bd. 1, Das Problem der sozialen Wirklichkeit, Den Haag 1971, S. 17 ff.

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  2. sowie G. H. Mead, Mind Self and Society, Chicago 1934, S. 152 ff.

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  3. Auf dem Reichsparteitag der NSDAP 1927 in Nürnberg führt er aus: „Braunhemden, nun lichtet die Stirnen und geht aufrecht und stolz durch die Straßen dieser Stadt. Zeigt, daß ihr euch mehr dünkt als die anderen. Heute schaut ganz Deutschland auf euch. Heute bist du nicht der Schreiber und du nicht der Prolet, du nicht der Bauernknecht und du nicht kleiner Beamter. Heute seid ihr alle mehr: Ihr seid die letzten Deutschen, die nie verzweifelten. Ihr seid die Träger der Zukunft, die Gewährsmänner, daß Deutschland nicht zum Untergang, sondern zur Freiheit bestimmt ist. Ihr seid heute schon Symbol einer neuen Glaubensstärke für Hunderttausende und Millionen. Wenn ihr nicht wäret, dann müßten wir alle verzweifeln!” (in: Goebbels, Der Angriff — Aufsätze aus der Kampfzeit, a. a. O., S.249)

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  4. „Wir haben einen großen Plan für die feierliche Eröffnung des neuen Reichstages in Potsdam entworfen. Dort wird der neue Staat sich zum ersten Male symbolisch präsentieren”. Goebbels, Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei, a. a. O., S. 283.

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  5. Diese These steht in Gegensatz zu J. Habermas’ Behauptung, daß der „objektive Zusammenhang, aus dem soziale Handlungen allein begriffen werden können”, sich aus Sprache, Arbeit und Herrschaft konstituiere, aus drei gesellschaftlichen Universalen mithin (vgl. J. Habermas, Zur Logik der Sozialwissenschaften, Ffm 1971, S. 289).

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  6. Dieses kausalgenetische Erkenntnismodell wurde bereits im Zusammenhang einer vorbereitenden normativen Begründung der Theorie des sozialen Handelns von A. M. Stöber aufgegriffen. Vgl. ders., Kritik und Interesse, Tübingen 1974, Kap. 4.

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  7. Die Ethikdebatte in der Sozialwissenschaft wurde besonders als Reaktion auf das Projekt „Camelot” aktuell, das neben einer Typologie gesellschaftlicher Systeme das „Bürgerkriegspotential” in lateinamerikanischen Ländern ermitteln sollte, um die antirevolutionären Aktivitäten der US-Armee zu unterstützen (vgl. hierzu: J. L. Horowitz (ed.), The Rise and Fall of Project Camelot: Studies in the Relationship between Social Science and Practical Politics, Cambridge, Mass. 1967)

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  8. T. Parsons (Sociology as a Profession, in: P. J. Rose (ed.), The Study of Society: An Integrated Anthropology, New York 1967) plädierte für eine aktive Teilnahme von Sozialwissenschaftlern an öffentlichen Diskussionen, E. Chinoy (An Introduction to Sociology, New York 1964, insb. S. 308 ff.) emp-fiehlt,eine Rollentrennung zwischen dem Wissenschaftler als Wissenschaftler und dem Wissenschaftler als Bürger vorzunehmen, P. L. Berger (Invitation to Sociology: A Humanistic Perspective, New York 1963, insb. Kapitel 7) tritt für einen „soziologischen Macchiavellismus” ein und A. Kaplan (The Conduct of Inquiry: Methodology for Behavioral Science, San Francisco 1964, insb. S. 179 ff.) fordert, die leidenschaftliche Wissenssuche dem Urteil der Tatsachen unterzuordnen — alles dies Belege dafür, daß die Sozialwissenschaft in ihrem Bemühen, sich von der Philosophie zu emanzipieren, besonders bei der Wertedebatte nicht weitergekommen ist.

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© 1978 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Derschka, P., Stöber, A. (1978). Zur Komplexität sozialwissenschaftlicher Erfahrungsobjekte. In: Grundlagen der anwendungsbezogenen Sozialwissenschaft. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 37. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85670-8_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85670-8_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-21448-1

  • Online ISBN: 978-3-322-85670-8

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