Zusammenfassung
Der Begriff der Ideologie (I) gehört, wie viele andere Begriffe der modernen Philosophie und Sozialwissenschaft, auch längst zum selbstverständlichen Bestand unserer Umgangssprache. Im Diskurs der Tagespolitik wird heute eine Aussage oder eine Position als „ideologisch“ bezeichnet, die sich nicht an der — als möglich unterstellten — „sachlichen“ Logik der jeweils strittigen Materie orientiert, sondern an vorgängigen Wertorientierungen, Interessen und Weltbildern. Diese verbreitete Verwendungsweise ist indes fragwürdig. Weil jede Position von vorgängigen Interessen etc. abhängig ist, soll der mit dem Wort I benannte Wahrheitsvorbehalt nur für die Position des jeweiligen Gegners Geltung haben.
→ Feindbild, Gerechtigkeit, Gesellschaftsbewuβtsein, Militär, Nationalismus.
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Literatur
Adorno, Theodor W., Horkheimer, Max: Ideologie in: Soziologische Exkurse, Frankfurt/M. 1956 (Neuauflage 1985).
Lenk, Kurt: Marx in der Wissenssoziologie. Studien zur Rezeption der Marxschen Ideologiekritik. Neuwied und Berlin 1972.
Lenk, Kurt (Hrsg.) Ideologie, Ideologiekritik und Wissenssoziologie. Neuwied und Berlin 1971. (Neuauflage 1985).
Mannheim, Karl: Ideologie und Utopie. Frankfurt/M. 1952.
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© 1988 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Dubiel, H. (1988). Ideologie. In: Lippert, E., Wachtler, G. (eds) Frieden. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 47. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85630-2_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85630-2_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-21789-5
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