Zusammenfassung
„Die Armen werden immer ärmer, und die Reichen werden immer reicher!“ Dieses Wort scheint heute — über hundert Jahre nach Karl Marx — eine seltsame Bestätigung in dem Verhältnis der Entwicklungsländer zu den Industrieländern zu finden. Denn trotz intensiver Anstrengungen auf beiden Seiten weitet sich die Kluft zwischen diesen Ländergruppen immer mehr aus. Umfangreiche Maßnahmen und Hilfsprogramme der Industrieländer konnten die hochgespannten Hoffnungen nicht erfüllen. Das gilt insbesondere für die Erfolge des von den Vereinten Nationen mit weltweiter Gültigkeit am 19.12.1961 verabschiedete „Erste Jahrzehnt der Entwicklungshilfe.“
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Literatur
Dem Development Assistance Comittee (DAC) gehören folgende Staaten an: Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland (BRD), Frankreich, Großbritannien. Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, USA. — Die Entwicklungshilfe der kommunistischen Staaten macht knapp 3 % der DAC-Staaten bzw. weniger als 0,1 % ihres Bruttosozialprodukts aus. Vgl. hierzu: OECD, Development Assistance, 1969 Review, S. 63.
Vgl. Weltbank/IDA, Jahresbericht 1973, S. 108.
Vgl. ebenda, S. 104 f.
1960 betrug ihr Anteil 24,7 %, 1970 dagegen nur ca. 17,4 %. Vgl. Tabelle 8.
Vgl. Weltbank/IDA, Jahresbericht 1973, S. 109.
Weltbank/IDA, Jahresbericht 1973, S. 106. Der Gesamtexport der Entwicklungsländer betrug 1970 54,3 Mrd. US-$.
Die öffentliche Hilfe der DAC-Länder betrug 1970 durchschnittlich 0,34 % ihres BSP.
Vgl. u.a. P. T. Bauer, Auslandshilfe: Ein Instrument für den Fortschritt, in: Soziologie der Entwicklungsländer, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz, 1968, S. 161-178, Economic analysis and policy in underdeveloped countries, London 1965 und Auslandshilfe — Notwendig, Nützlich, Schädlich?, in: Wirtschaftsdienst, 53. Jg., 1973, H. 2, S. 87 ff.
Report of the Commission on International Development. Lester Pearson chairman, Partners in Development, New York, Washington, London, 1969.
Vgl. Beschlüsse der Bundesregierung zur Entwicklungspolitik in der zweiten Entwicklungsdekade, u.a. in: Entwicklung und Zusammenarbeit, 3/70, Deutsche Stiftung für Entwicklungsländer, Bonn, S. 3. Zur zweiten Entwicklungsdekade vergleiche auch J.-U. Meyer, D. Seul, K.H. Klingner, Die Zweite Entwicklungsdekade der Vereinten Nationen. Konzept und Kritik einer globalen Entwicklungsstrategie. Bochumer Schriften zur Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik, Band 10, Düsseldorf 1971.
Vgl. United Nations, Measures for the Economic Development of Underdeveloped Countries, New York 1951, S. 3. Eine zusammenfassende Darstellung verschiedener Definitionen ist der Beitrag von K. E. Ringer, Zur Begriffsbestimmung der Entwicklungsländer, in: Entwicklungspolitik, Handbuch und Lexikon, Hrsg. H. Besters, und E. E. Boesch, Stuttgart, Berlin, Mainz 1966, S. 1 ff. Vgl. W. Bennewitz, Probleme des Regionalen Ungleichgewichts in Entwicklungsländern. Dargestellt am Beispiel von Mexiko, (Diss.), München 1968, S. 9.
Als LDC-Staaten werden bezeichnet: Afghanistan, Äthiopien, Botswana, Burundi, Bhutan, Dahome, Guinea, Haiti, Jemen, Laos, Lesotho, Malawi, Malediven, Mali, Nepal, Niger, Obervolta, Ruanda, Sikkim, Somalia, Sudan, Tansania, Tschad, Uganda, Westsamoa. Vgl. UNCTAD, Report of the ad hoc Group of Experts on Special Measures in Favour of the Least Developed among the Developing Countries. TD/B/349 und A. Naini, Grundfragen der Dritten Welthandelskonferenz, Hamburg 1972, S. 148 ff.
Vgl. R. Joachimsen, Dualismus als Problem wirtschaftlicher Entwicklung, in: B. Fritsch (Hrsg.), Entwicklungsländer, Köln 1968, S. 69.
E. Egner, Dual Economies, in: Entwicklungspolitik, Handbuch und Lexikon, a.a.O., S. 1079 ff.
K. Schiller, Möglichkeiten einer rationalen Entwicklungspolitik, Wirtschaftsdienst, 44. Jg. (1964), H. 10, S. 417 ff.
Vgl. A. Cordova, M. H. Silva, Die wirtschaftliche Struktur Lateinamerikas, Frankfurt/M. 1969, S. 38.
Vgl. W. Guth, Der Kapitalexport in unterentwickelte Länder, Tübingen 1957, S. 71 ff.
Vgl. dazu u.a. K. E. Ringer, a.a.O., S. 19.
E. Salin, Unterentwickelte Länder: Begriff und Wirklichkeit, Kyklos 12, 1959, S. 412 ff. und in: Entwicklungsländer, a.a.O., S. 21 ff.
W. W. Rostow, Die Phase des Take-off, in: Theorien des sozialen Wandels, Hrsg.: W. Zapf. Köln, Berlin 1969, S. 286. Original: The Take-off into Self-Sustained Growth. In: The Economical Journal, 66 (1956), S. 25-48. In der Stufentheorie Rostows, einer Einteilung der Wachstumsstadien aus wirtschaftsgeschichtlicher Sicht, fallen die Entwicklungsländer in Stufe 2 und 3. — Rostow unterscheidet (1) die traditionelle Gesellschaft. In dieser Gesellschaft ist die Wirtschaftsstruktur nur innerhalb begrenzter Produktionsmöglichkeiten entwickelt. Die Grenze resultiert aus den fehlenden Anwendungsmöglichkeiten von Wissenschaft und Technik. (2) Die Stufe, in der die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufbau geschaffen werden. (3) Die Phase des wirtschaftlichen Aufstiegs. In dieser Phase werden die Hindernisse auf dem Weg zur wirtschaftlichen Entwicklung überwunden. (4) Die Entwicklungsstufe zur Reife. Diese Aufstiegsperiode ist durch hohe Investitionsquoten gekennzeichnet, etwa 10 bis 20 % des Volkseinkommens. Die Wirtschaft wächst über die Industrien, die ihren Aufbau trugen, hinaus. (5) Das Zeitalter des Massenkonsums, d.h. die Phase, in der sich Europa und Japan z.T. schon befinden und aus der sich die USA bereits herauslösen. Vgl. W. W. Rostow, Stadien wirtschaftlichen Wachstums, Göttingen 1960. Original-Ausgabe: The Stages of Economic Growth. Cambridge 1960 und „The Process of Economic Growth“. Oxford 1960. Vgl. auch 5. Kapitel.
Vgl. B. Higgins, Economic Development, New York 1959, S. 21 ff.
Vgl. B. F. Hoselitz, Sociological Aspects of Economic Growth, Glencoe, Ill., 1960, S. 104. Vgl. auch Formen wirtschaftlichen Wachstums, in: Wirtschaftliches Wachstum und sozialer Wandel, Berlin 1969, S. 54 ff.
Länder mit knappen Ressourcen, die daher auf die optimale Ausnutzung angewiesen sind, gehören zum intrinsic Typ. Länder mit reichlich vorhandenen Ressourcen zum expansiven Typ.
D. Lorenz, Zur Typologie der Entwicklungsländer, JbSW, 12 (1961), S. 354 ff. und in: Entwicklungsländer, a.a.O., S. 38 ff.
H. Giersch, Allgemeine Wirtschaftspolitik, Wiesbaden 1961, S. 17.
K. Hautmann, Grundlagen und Ziele der Entwicklungspolitik, Herne und Berlin 1961, S. 17.
E. Eppler, Kraftspritze für die Dritte Welt, in: Die Zeit, Nr. 14 vom 4.4. 1969; vgl. auch Kapitel 2, § 1 dieses Buches.
R. F. Behrendt, Ziele der Entwicklungshilfe, in: Entwicklungspolitik. Handbuch und Lexikon, a.a.O., Berlin, Mainz 1966, S. 723.
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Kebschull, D., Fasbender, K., Naini, A. (1975). Einleitung. In: Entwicklungspolitik. Studienbücher zur Sozialwissenschaft, vol 26. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85578-7_1
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