Zusammenfassung
Das Einwirken von Gesellschaft auf Ehe und Familie läßt sich zunächst in der Frage auffangen, welche gesellschaftlichen Einflüsse bzw. welche gesellschaftlichen Strukturen uns bekannt sind, von denen angenommen werden darf, daß sie sich als Anforderungen gegenüber der Gruppe manifestieren. Familie bei monogamer Ehe ist durchgängig in der Bundesrepublik nicht nur ein Rechtsgut, sondern zugleich auch eine ethische Forderung; diese Aussage konfrontiert uns mit einer Fülle von Erkenntnissen und Fragestellungen. Das geltende Recht (BGB § 1353) bestimmt das Zusammenleben in Ehe und Familie anhand der Monogamie, andere Formen des familialen Zusammenlebens (z.B. Polygamie) werden dadurch zumindest rechtlich ausgeschlossen. Gleichzeitig meint monogam den Zusammenschluß heterosexueller Erwachsener mit ihren Kindern in einer Familie, wobei zunächst gleichgültig ist, ob diese Kinder aus der Ehe hervorgegangen, adoptiert oder durch Heirat als ehelich erklärt worden sind. Die Zuordnung von zwei Generationen in einer Gruppe charakterisiert Familie als eine soziale Erscheinungsform besonderer Art. Die Eltern- und die Kindergeneration sind wechselseitig aufeinander bezogen, die Form ihres Zusammenlebens wird durch Artikel 6 des Grundgesetzes als Grundrecht geschützt. Das elterliche Erziehungsrecht wird durch die staatliche Gemeinschaft überwacht und kann nur durch Gerichtsbeschluß entzogen werden.
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Weiterführende Literatur
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Mühlfeld, C. (1982). Ehe und Familie im gesellschaftlichen Kontext. In: Ehe und Familie. Meinem Patenkind Patrick in herzlicher Verbundenheit gewidmet. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85510-7_2
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