Zusammenfassung
Ließen sie es zu? Lange sah es nicht danach aus. Denn die staatliche Zersplitterung des Landes war ein besonders schwerwiegendes Hindernis für die Industrialisierung in Deutschland. Jeder der 39 Staaten des Deutschen Bundes besaß seine eigenen rechtlichen Bestimmungen über die Herstellung und den Vertrieb von Waren, errichtete Zollgrenzen und erhob sogar Durchgangszölle für Güter, die nicht in den jeweiligen Staat eingeführt, sondern lediglich im Transitverfahren durch ihn hindurchgeleitet werden sollten. Das war für den Handel nicht nur teuer, sondern auch zeitraubend und umständlich. Und den Staaten bereitete dies hohe Verwaltungskosten und Verluste durch den ausgedehnten Schmuggel, der angesichts der zahlreichen und langen Grenzen praktisch nicht zu unterbinden war. Hinzu kam nach Aufhebung der Kontinentalsperre 1815 das Problem, daß Deutschland sich —im Gegensatz zu Frankreich — aufgrund der fehlenden Wirtschaftseinheit nicht durch einen hohen Schutzzoll gegen die angestauten und deshalb zu Dumping-Preisen verkauften englischen Waren (vor allem Textilien) sichern konnte.
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© 1983 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
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Görtemaker, M. (1983). Der Deutsche Zollverein. In: Deutschland im 19. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85488-9_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85488-9_10
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Print ISBN: 978-3-8100-0219-8
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