Der weiche Kurs (Oktober bis Dezember 1939) (203—244)

Zusammenfassung

Das folgende — letzte — Kapitel befaßt sich mit dem Rückzug der Regierung von den Positionen, die sie im sozialpolitischen Bereich zu Kriegsbeginn bezogen hatte. Für dieses wie für das vorangegangene Kapitel stellt die Gliederung der Dokumente wegen der Verzahnung der verschiedenen Aspekte in ihnen ein schwer zu lösendes Problem dar: Innerhalb einer grundsätzlich chronologischen Reihenfolge enthält das Kapitel einige thematisch geordnete Dokumentengruppen. Die Dok. 203-212 verfolgen die Ausführung der Entscheidung, die lohnpolitischen Eingriffe im wesentlichen auf ein generelles Verbot weiterer Lohnerhöhungen zu beschränken. Die Dok. 213-223 geben Beispiele für die im Oktober und November 1939 anhaltende Unzufriedenheit in der Arbeiterklasse sowie für die Bestrebungen des Regimes, die Arbeitsdisziplin durch Polizeiterror aufrechtzuerhalten. Dennoch war die Regierung Mitte November gezwungen, weitere lohn- und sozialpolitische Zugeständnisse zu machen, um einem eventuell sich anbahnenden Zerfall der »Inneren Front« entgegenzutreten (Dok. 224-231). Aber auch die Zeit nach November 1939 stand im Zeichen derselben Grundtendenzen: einerseits Arbeitskräftemangel, Arbeitsunwilligkeit usw., andererseits eine Weiterführung des nachgiebigen Trends der Regierung, nunmehr auch in Fragen des Arbeitsschutzes und der Dienstpflicht. Diese Rücksichtnahme in der Sozialpolitik war aber mit einer verschärften polizeilichen Verfolgung einzelner Fälle von Arbeitsniederlegung und dgl. gekoppelt, so daß die zuständigen Gerichte bald unter Personalmangel zu leiden begannen (Dok. 232-244).