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Nationalsozialismus und Arbeiterklasse bis Mai 1933

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Zusammenfassung

Die Frage nach ihrem Verhältnis zur Klassenstruktur der deutschen Gesellschaft hat die NSDAP schon in den Jahren vor der Machtergreifung stark beschäftigt. Konkret ging es darum, ob und inwieweit die Parteiführung versuchen sollte, die Industriearbeiterschaft zu umwerben und zu diesem Zweck eine antikapitalistische Propaganda gutzuheißen. Die Auseinandersetzungen um diese Frage vor 1933 sind für das Verständnis der sozialpolitischen Entscheidungen im ersten Jahr der nationalsozialistischen Herrschaft von großer Bedeutung. Allgemein formuliert bestand das Dilemma der NSDAP darin, daß sie schon allein aus wahltaktischen Überlegungen die Arbeiterklasse nicht ignorieren konnte, denn die abhängigen Lohnempfänger und ihre Angehörigen machten zusammen etwa die Hälfte der Bevölkerung aus; doch der eindeutig mittelständisch-nationale Charakter des nationalsozialistischen Programms bot kaum einen Zugang zu diesen Wählerschichten. Wie der norddeutsche Flügel der NSDAP unter Führung der Gebrüder Strasser schon früh erkannte, mußten die antikapitalistischen Momente im Programm viel stärker hervorgehoben werden, wenn die Arbeiterklasse politisch angesprochen werden sollte. Diese Richtung war am stärksten in der NSDAP in Berlin vertreten, wo der Gauleiter Joseph Goebbels und der Organisationsleiter Reinhold Muchow die Gründung nationalsozialistischer Betriebszellen unterstützten und 1929/30 ihren Zusammenschluß in eine reichseinheitliche Betriebszellen-Organisation innerhalb der Partei erwirkten 1.

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Literatur

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© 1975 Westdeutscher Verlag, Opladen

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Mason, T.W. (1975). Nationalsozialismus und Arbeiterklasse bis Mai 1933. In: Arbeiterklasse und Volksgemeinschaft. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85374-5_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85374-5_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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  • Online ISBN: 978-3-322-85374-5

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