Zusammenfassung
In diesem Kapitel möchte ich im Detail einige repräsentative Bauwerke der Bauhaus-Nachfolge anhand der Charakteristika untersuchen, die im vorangangenen Kapitel Gegenstand der Darlegung waren: Dichotomie zwischen Grundriß und Erscheinungsbild und jene gewisse Blindheit der Architekten formaler Struktur gegenüber, gepaart mit grundsätzlichem Widerwillen, wenn nicht Unfähigkeit, angesichts von Bauaufgaben, die sich radikalem Erfindungsreichtum geradezu anbieten würden, mit neuen Lösungen zu experimentieren.
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Anmerkungen
Verbreitet wird in der Literatur zum Werk Johnsons ein anderes Museum, das Amon Carter Museum of Western Art (1961) als moderne Mutation von Schinkels Altem Museum angesehen. Doch ist es die Eingangssequenz der Sheldon Memorial Art Gallery, die einen Vergleich als ebenso wertvoll erscheinen läßt. Jene will mir als noch eloquenter erscheinen.
Ein positives Beispiel, in dem fast identische Situationen zum Tragen kommen und das ein ähnliches Raumprogramm und einen verwandten bildnerischen Kontext besitzt, könnte Terragnis Casa del Fascio, Como (1932–1936), sein. Siehe dazu: Peter Eisenman, Casa del Fascio, in: Perspecta 13/14, 1971, S. 62–65; und Panos Koulermos, Terragni, Lingeri, and Italian Rationalism, in: Architectural Design, März 1962, S. 112–115
In der gebauten Version zeigt sich die Situation ein wenig gereinigt durch die Betonung der Lobby als eines deutlich zentralen Ortes.
Der Schnitt basiert auf einem Artikel, den ich mit Alan Chimacoff zusammen verfaßte: Two Cornell Professors: ‚A Promise Unfulfilled‘, in: The Cornell Daily Sun (Ithaca, N.Y.), 4. Mai 1973. Der Artikel wurde anläßlich der Eröffnung des Museums zwei Tage vorher verfaßt.
Ada Louis Huxtable, Pei’s Bold Gem: Cornell Museum, in: New York Times, 11. Juni 1973. (Fast alle öffentlichen Bauten Peis hat die Times bereitweillig ihre Spalten geöffnet.)
Die ursprünglichen Dimensionen der Great Lawn auf der University of Virginia, bevor sie durch Standford White nach Süden erweitert und dort abgeschlossen wurde, betrugen etwa 76 x 229 m.
Ein Teil dieses klassizistischen Gehabes, und kaum mehr als dieses, resultiert aus der Tatsache, daß der ganze Bau, die Plattform eingeschlossen, mit demselben grau-bräunlichen Ziegel verkleidet sind. So wird das Ganze ungefähr so aufregend wie ein Brooks Brothers-(C&A-; A.d.Ü.)Anzug.
Diesen überdachten Fußweg Arkade zu nennen — eine Bezeichnung, die voller humanistischer Assoziationen ist —, kann nur als massive Beleidigung des Arkadenkonzepts bezeichnet werden. Der Prozeß der inflationären Gebrauchs von Wertmaßstäben, der so typisch für die zeitgenössische Architektur ist, beginnt oft mit dieser Diskrepanz von Bezeichnung und tatsächlichem Sachverhalt. Das Resultat ist immer die Zerstörung des originalen Konzepts.
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© 1988 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Herdeg, K. (1988). Die Bauten: Konfusion im Entwurf und die Folgen. In: Die Geschmückte Formel. Schriften des Deutschen Architekturmuseums zur Architekturgeschichte und Architekturtheorie. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85311-0_2
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