Zusammenfassung
Die Formulierung des Themas für diesen Abschnitt geht auf Unterscheidungen der letzten Jahre in der Politikwissenschaft vor allem zwischen den parlamentarischen Regierungssystemen Großbritanniens und der Bundesrepublik Deutschland zurück, die der Verfasser für falsch, zumindest aber für überholt hält. Es stimmt einfach nicht mehr, daß die Mitglieder der „Mutter der Parlamente“ ihre Arbeitskraft als Legislatoren in großen Überzeugungs- und Überredungsdebatten im Dienste an ihren Wählern verzehren, hingegen in Ausschüssen kaum eine ernstzunehmende Arbeit leisten, während umgekehrt die bundesrepublikanischen Parlamentarier in eben solchen Ausschüssen ihre Bonner Arbeitstage verbringen. So richtig es leider ist — und dafür sollen in diesem Kapitel empirische Belege vorgelegt werden — daß die Bonner Repräsentanten die wenigen Plenartage außerhalb von wichtigen Abstimmungen primär als Tummelplatz für die jeweiligen Fraktionsexperten ansehen, deren Reden sie vielleicht über ihre — nach Auffassung des Verfassers leider vorhandenen — Übertragungsapparate bei der Abwicklung von Dienstpost in ihren Abgeordnetenzimmern „folgen“, bis sie dann über die zweite gesonderte Sprechanlage von parlamentarichen Fraktionsgeschäftsführern per Rundspruch aufgeschreckt auch einmal in den Plenarsaal eilen, so falsch sind alle übrigen Annahmen Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland betreffend.
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© 1979 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
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Schweitzer, C.C. (1979). Der Deutsche Bundestag — Rede- oder Arbeitsparlament? — Wie präsent sind unsere MdBs?. In: Der Abgeordnete im parlamentarischen Regierungssystem der Bundesrepublik. Uni-Taschenbücher, vol 814. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85281-6_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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