Jugendliche und Medien — eine Übersicht

Zusammenfassung

Es gibt in der Jugendforschung wohl kaum einen Bereich, der stärker thematisiert wird, als der Umgang Jugendlicher mit Medien. Dies liegt zum einen an der Omnipräsenz der Medien im Alltag von Jugendlichen und der zeitintensiven Nutzung als auch zum anderen an den nach wie vor unklaren Wirkmechanismen der Medien auf Jugendliche. Unbestritten ist, dass die Sozialisation von Jugendlichen zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer auch durch Medien erfolgt (Schorb/Mohn/Theunert 1998), und dass somit Begriffe wie „Medienjugend“ (Charlton/Neumann-Braun 1992) nicht umsonst seit geraumer Zeit ihre Berechtigung haben. Jugendliche sind von Medien fasziniert und nutzen sie in dem Maße, wie sie es für ihre Entwicklung brauchen und für hilfreich erachten. Medien bieten Heranwachsenden vielfältige Orientierungen wie z.B. Muster für ihre Lebensgestaltung, Werte, Weltbilder, Leitfiguren und vieles mehr. Jugendlichen werden somit über den von den primären Sozialisationsinstanzen vermittelten lebensweltlichen Interpretationen hinaus weitere medial vermittelte nahe gelegt, die sie für ihre eigene Lebensplanung und Identitätsentwicklung zu überprüfen haben. Welche Bedeutung im Sinne von ‚Sozialisationsmacht‘ dabei letztendlich den Medien in Konkurrenz zu den traditionellen Instanzen der Sozialisation zukommt, bleibt vorerst offen (Hoffmann 2002).