Zusammenfassung
Eine „Neigung zu Eigentoren“ diagnostizierte der SPIEGEL (Nr. 5/2000: 22) im Februar 2001 fast mitleidig bei der CDU-Spitze anlässlich einer „Plakat Panne“: „keine Führungskraft, keine Strategie“. In einem an ein Fahndungsfoto erinnernden Affiche hatte ihr Generalsekretär, Laurenz Meyer, Bundeskanzler Gerhard Schröder unmittelbar vor der parlamentarischen Aussprache zum Rentenreformvorhaben der Rot-Grünen-Koalition des „Rentenbetruges“ bezichtigt, Slogan: „Vorsicht Falle!“ Solche Kampagnengeschütze gingen dann selbst manchen gestandenen Unionisten zu weit: Horst Seehofer, Renten-Unterhändler der CDU/CSU, zog es vor, sich aus der Schusslinie zu begeben, also nicht als Hauptredner der Opposition in der Bundestagsdebatte zu erscheinen. Und selbst Friedrich Merz, ansonsten nicht sonderlich durch rhetorische Zurückhaltung auffallender Fraktionschef, verzichtete auf sein Rederecht — im Parlament. Bezeichnenderweise wurde kaum eine Woche nach der Präsentation des Corpus Delicti die vehemente, medienvermittelte öffentliche Debatte vor der Berliner Presse von CDU-Chefin Angela Merkel für „beendet“ erklärt: man werde künftig auf „kontrollierte Offensive“ setzen. Das Schröder-Fahndungsplakat als Auftaktveranstaltung einer anhaltenden Führungs- und Kandidatendebatte: Ein nachhaltiges kommunikatives Malheur, „weil zu viel über die Form und zu wenig über die Inhalte gesprochen wurde“ (zitiert nach Spiegel, Nr. 5/2000: 23)?
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Literatur
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Kamps, K. (2002). Kommunikationsmanagement in der Politik. In: Schatz, H., Rössler, P., Nieland, JU. (eds) Politische Akteure in der Mediendemokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85133-8_6
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