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Transnationale Politik

Zu einer Theorie der multinationalen Politik

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Demokratische Politik — Analyse und Theorie

Part of the book series: Politische Vierteljahresschrift im Westdeutschen Verlag ((PVS50))

Zusammenfassung

Der Begriff der »internationalen Politik«, zentral für eine Teildisziplin der Politikwissenschaft und zugleich ihre Bezeichnung, wird von der Wirklichkeit immer mehr in Frage gestellt: Im internationalen Geschehen werden jene Prozesse ständig gewichtiger, die sich nicht mehr eindeutig einem zwiscbenstaatlichen Milieu im Sinne des Modells der inter-nationalen Politik zuordnen lassen. Manche der ihm logisch zugeordneten Modelle, vor allem das der Souveränität, oder nachgeordnete Theoreme wie etwa die Lehre von der Gewaltenteilung müßten damit ebenfalls in Frage gestellt sein.

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Literatur

  1. Auf den hier zugrunde gelegten Theoriebegriff kann wegen Platzmangels mit Ausnahme einiger Bemerkungen am Schluß der Untersuchung nicht näher eingegangen werden. Für eine Umreißung der Thematik vgl. Karl Kaiser: »Theorie« (Stichwort), in Karl Dietrich Bracher und Ernst Fränkel (Hg.): Internationale Politik (Fischer Lexikon), im Druck. Kaiser: “The US and the EEC in the Atlantic System: The Problem of Theory”, in: Journal of Common Market Studies V/4 (1967). Einen guten Überblick über das umfangreiche (vor allem amerikanische) Schrifttum über Aufgabe und Gegenstand der Theorie der internationalen Politik verschaffen Dieter Senghaas: »Horizonte einer Disziplin. Anmerkungen zur Theorie der Internationalen Politik«, in: PVS VI/3 (1965); ders.: »Internationale Beziehungen. Amerikanische Beiträge zur Theorie: 1960–1966«, in: Zeitschrift für Politik, XIV/1 (1967); Klaus Jürgen Gantzel: »Eine Disziplin ohne ›Disziplin‹?«, in: PVS VIII/3 (1967).

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  2. Vor allem: Chadwick F. Alger: »Comparison of Intranational and International Politics«, in: American Political Science Review LVII/3 (1963)

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  3. James N. Rosenau: »Pretheories and Theories of Foreign Policy«, in: Barry Farrell (Hg.): Approaches to Comparative and International Politics, Evanston 1966; ders.: »Toward the Study of National-International Linkages«, Vortrag vor der Jahreskonferenz der American Political Science Association, 1966, hekto-graphiert. Die folgenden Bemerkungen über die methodischen Folgen und die Voraussetzungen einer Trennung der beiden Forschungsbereiche haben von den vorgenannten Studien wertvolle Anregungen erhalten.

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  4. Hierzu Rosenau: »Toward the Study of National-International Linkages«, op. cit.

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  5. Hier vor allem David Singer: »The Level-of-Analysis Problem«, in: Klans Knorr und Sidney Verba (Hg.): The International System. Princeton 1961

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  6. Arnold Wolfers: »The Actors in International Politics«, in: Discord and Collaboration, Baltimore 1962.

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  7. Ansätze hierzu würde ich sehen beispielsweise in Rosecrances fruchtbarem Versuch, Faktoren der Innenpolitik und des internationalen Systems bei seiner Klassifizierung internationaler Systeme seit dem Ancien Régime miteinander zu verbinden. Richard N. Rosecrance: Action and Reaction in World Politics. International Systems in Perspective. Boston 1963. — Ein Urteil über die von Rosenau angeregte >linkage«-Diskussion (vgl. Fußnote 2) erscheint mir — ungeachtet des von Klaus Faupel in diesem Band ausgesprochenen Verdammungsurteils — erst dann möglich, wenn ein Mindestmaß von Arbeiten dieser Richtung vorliegen.

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  8. Auch ist mit Recht darauf hingewiesen worden, z. B. von Rosenau (vgl. die oben zitierten Beiträge), daß der Wissenschaftsbetrieb in Forschung und Lehre, der in den USA eine relativ strenge Trennung von »Comparative Politics« und »International Relations« durchführt, und eine Abkapselung beider Bereiche zur Folge hatte, dafür mitverantwortlich ist, daß die Entwicklung von beiden gemeinsamen Forschungsansätzen und Theorien schwierig ist. Hier hat es im übrigen den Anschein, als ob bei der glücklicherweise nun auch in der Bundesrepublik stattfindenden Expansion der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der internationalen Politik die Fehler der amerikanischen Politikwissenschaft wiederholt würden.

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  9. Erste wichtige Fragestellungen hierzu wurden vor einigen Jahren im Anschluß an eine Studie von Max Beloff über das britische Regierungsystem (deutsch: Neue Dimensionen der Außenpolitik, Köln 1961) von Rudolf Wildenmann formuliert. Vgl. Macht und Konsens als Problem der Innen- und Außenpolitik, Frankfurt a. M. 1963). Die politikwissenschaftliche Literatur ist über kurze Hinweise auf die Problematik nicht hinausgegangen, so z. B. Thomas Ellwein: Das Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland, Köln und Opladen 1963, S. 189 ff.

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  10. Edward L. Morse: »The Politics of Interdependence«, in: International Organization, April 1969, im Druck.

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  11. Pierre Hassner: »The Nation-State in the Nuclear Age«, in: Survey, Nr. 67 (April) 1968.

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  12. Hier vor allem: Pierre Hassner: »Change and Security in Europe. I: The Background; II: In Search of a System«, in: Adelphi Papers, Nr. 45 (Februar) 1968, Nr. 49 (Juli) 1968

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  13. Stanley Hoffmann: Gulliver’s Troubles, or the Setting of American Foreign Policy, New York 1968

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  14. Oran R. Young: »Political Discontinuities in the International System«, in: World Politics XX/3, 1968.

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  15. Kurt Tudyka: »Veränderung innerstaatlicher Beziehungen als Folge vermehrter auswärtiger Beziehungen«, Diskussionspapier für die Tagung der Sektion Internationale Politik der DVPW, Marburg, Juni 1968, hektographiert.

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  16. Diese Forderung ist vor allem in den wegweisenden Arbeiten Stanley Hoffmanns erhoben worden (vor allem in: Contemporary Theory in International Relations, Englewood Cliffs, 1960, S. 1–7). Die ihr zugrunde liegende (durchaus richtige) Annahme, daß ein Monopol legitimer Gewaltanwendung vorerst nur innerstaatlich vorhanden ist und deshalb eine strikte Trennung beider Bereiche erfordert, ist jedoch im Zusammenhang einer Autonomieforderung nur dann relevant, wenn man ein rein konfliktorientiertes Modell der internationalen Politik unterstellt. Diesem läßt sich jedoch durchaus ein kooperationsorientiertes Modell entgegenhalten. Die Wahl grenzüberschreitender Prozesse als Einheit der Analyse will dem komplexen Charakter der heutigen internationalen Politik gerecht werden, in der Konflikt und Kooperation in den verschiedenartigsten Verbindungen auftreten.

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  17. Hier vor allem Ernst B. Haas: Beyond the Nation-State. Functionalism and International Organization, Stanford 1964

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  18. James P. Sewell: Functionalism and World Politics. A Study Based on United Nations Programs Financing Economic Development, Princeton 1966.

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  19. Als Beispiel aus dem sehr umfangreichen Schrifttum sei angeführt: Walter Yondorf: »Monnet and the Action Committee: The Formative Period of the European Communities«, in: International Organization XIX/4, 1966.

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  20. Zum Beispiel Zbigniew K. Brzezinski: The Soviet Bloc. Unity and Conflict, 2. Aufl., New York 1961.

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  21. Vor allem: George A. Kelly und Linda B. Miller: Internal War and International Systems: The Question of Method, Cambridge, Center for International Affairs, 1968

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  22. hektographiert; James N. Rosenau (Hg.): International Aspects of Civil Strife, Princeton 1964.

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  23. John Herz: Weltpolitik im Atomzeitalter, Stuttgart 1961.

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  24. Raymond Aron: Paix et guerre entre les nations, Paris 1962

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  25. vor allem: Rosecrance: Action and Reaction, Raymond Aron: Paix et guerre entre les nations, Paris 1962

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  26. Vgl. auch die dort angeführten Hinweise auf die übrige Literatur. In der älteren Staatslehre ist diese Problematik von Otto Hintze bearbeitet worden (vor allem in: »Staatenbildung und Verfassungsentwicklung. Eine historisch-politische Studie, in: Staat und Verfassung. Gesammelte Abhandlungen zur allgemeinen Verfassungsgeschichte, hrsg. von Fritz Hartung, Göttingen 1941.)

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  27. Als Beispiel: Bernard C. Cohen: The Political Process and Foreign Policy: The Making of the Japanese Peace Settlement, Princeton 1957. Wie schwierig der Übergang von der Formulierung eines Approach zur empirischen Analyse ist, demonstriert Rosenati am eigenen Leib in: Rosenati (Hg.): Domestic Sources of Foreign Policy, New York 1967.

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  28. Ähnlich ergeht es Wolfram F. Hanrieder, dessen theoretische Ansprüche (vgl. vor allem »Compatibility and Consensus: A Proposal for the Conceptual Linkage of External and Internal Dimensions of Foreign Policy«, in: American Political Science Review, LXI/4, 1967, und die Einleitung zu seinem West German Foreign Policy 1949–1963. International Pressure and Domestic Response, Stanford 1967) in einem Mißverhältnis zum Text seiner Studie der deutschen Außenpolitik stehen, ja im Grunde dort kaum aufgegriffen werden.

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  29. Zur Kritik seiner Konzeptionen vgl. James N. Rosenau: »Compatibility, Consensus, and an Emerging Political Science of Adaptation«, in: American Political Science Review, LXI/4, 1967.

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  30. In der Bundesrepublik Ekkehardt Krippendorff: »Ist Außenpolitik noch Außenpolitik?«, in: PVS IV/3, 1963.

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  31. Rosenau: »Pre-theories and Theories«, op. cit.; ders.: »Toward the Study of National-International Linkages«, op.cit.; Karl Deutsch: »External Influences on the Internal Behavior of States«, in: Farrell (Hg.): Approaches…, op.cit.

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  32. Rosenau: »Pre-theories and Theories of Foreign Policy«, op.cit., S. 65.

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  33. Karl W.Deutsch et. al.: Political Community in the North Atlancic Area. International Organization in the Light of Historical Experience. Princeton 1957 (1968 neugedruckt).

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  34. Das Fehlen eines wesentlichen Beitrags der europäischen Sozialwissenschaft zur Theorie der westeuropäischen Integration hat bestimmte Gründe, über die sich lohnt nachzudenken. Ein Versuch hierzu wurde gemacht in: Karl Kaiser: »L’Europe des Savants — Die europäische Integration und die Sozialwissenschaften«, in: Integration: Berichte zur Europa-Forschung, Oktober 1968. Auf die Vernachlässigung der europäischen Dimension bei Analysen des deutschen Regierungssystems durch die deutsche Politikwissenschaft wurde weiter oben schon hingewiesen.

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  35. Vgl. hierzu auch Kurt P. Tudyka: »Deutsche Politikwissenschaft in der Europa-Forschung«, in: Integration. Berichte zur Europa-Forschung, Oktober 1968.

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  36. Einen Überblick über den Stand der Integrationstheorie versuchen: Roger D. Hansen: »Regional Integration: Reflections on a Decade of Theoretical Efforts«, in: World Politics, XXI/2, 1969; Kaiser: »The US and the EEC«, op.cit.; ders.: »The Interaction of Regional Subsystems: Some Preliminary Notes on Recurrent Patterns and the Role of Superpowers«, in: World Politics, XXI/1, 1968.

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  37. Vor allem: Stanley Hoffmann: »Obstinate or Obsolete? The Fate of the Nation-State and the Case of Western Europe«, in: Daedalus, Sommer 1966.

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  38. Aron: Paix et guerre, op.cit., S. 113.

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  39. Vgl. hierzu den Begriff des »transnational law«, den Philip Jessup mit dem gleichnamigen Buch (New Haven 1956) in die völkerrechtswissenschaftliche Diskussion einführte (er war vorher nur parenthetisch mehrere Male aufgetaucht). »Transnational Law« umfaßt »… all law which regulates actions or events that transcend national frontiers.« (S. 2.) Das grenzüberschreitende Element ist also das entscheidende Merkmal der Abgrenzung. Damit erfaßt tr. 1. automatisch nicht nur das gesamte Völkerrecht, sondern auch Bereiche, die von der herrschenden Lehre als nicht dem Völkerrecht zugehörend angesehen werden, also das sogenannte internationale Privat-, Straf-, Prozeß- und Verwaltungsrecht, das von der h. Lehre als nationales Kollisions- und Anwendungsrecht gesehen wird. (z.B. Georg Dahm: Völkerrecht, Stuttgart 1958, Bd. 1, S. 6).) Jessup geht von der soziologischen, nicht juristischen Erkenntnis aus, daß sogenannte »transnational situations« als Folge der wachsenden Kommunikationen und internationalen Verflechtung tatsächlich zunehmen und durch tr. 1. schon in Ansätzen geregelt werden und geregelt werden sollen.

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  40. Aron: Paix et guerre, op. cit., S. 113.

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  41. Hoffmann: Contemporary Theory, op. cit., S. 180.

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  42. Horst Mendershausen: »Transnational Society vs. State Sovereignty«, RAND Corporation (P-3806), Santa Monica 1968, hektographiert, S. 5; deutsch in Kyklos, in Vorher.

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  43. Horst Mendershausen: »Transnational Society vs. State Sovereignty«, RAND Corporation (P-3806), Santa Monica 1968, hektographiert, S. 5; deutsch in Kyklos, in Vorher, S. 8.

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  44. Robert A. Dabi: Who Governs? Democracy and Power in an American City, New Haven 1961.

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  45. Unter dem Mangel einer solchen Differenzierung leidet die ansonsten sehr anregende Darlegung Mendershausens über die Dichotomie einer globalen transnationalen Gesellschaft und des souveränen Nationalstaates im allgemeinen. Dadurch gelangt er verständlicherweise zu sehr disparaten Aussagen.

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  46. Der Begriff der »transnationalen Politik« taucht bei Rosenau als Sammelbezeichnung für » linkage processes« parenthetisch einmal auf und ist mit dem in diesem Beitrag gebrauchten Begriff nicht identisch. Vgl. Rosenau: »Towards the Study of National-International Linkages«, op. cit., S. 12. Dies gilt auch für Heinz Kuby und Erich Kitzmüller: Transnationale Wirtschaftspolitik, Hannover 1968.

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  47. Vgl. hierzu Henry Aubrey: The Dollar in World Affairs, New York 1964.

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  48. Kaiser: »The Interaction of Regional Subsystems«, op.cit.

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  49. Dies ist ein von der internationalen Politikwissenschaft weitgehend vernachlässigtes und dennoch wichtiges Arbeitsfeld. Zwei ausgezeichnete Einführungen wurden von zwei Wirtschaftswissenschaftlern vorgelegt: Richard N. Cooper: The Economics of Interdependence. Economic Policy in the Atlantic Community, New York 1968

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  50. Henry G. Aubrey: Atlantic Economic Cooperation. The Case of the OECD, New York 1967.

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  51. Reichhaltige Auskünfte über diese Entwicklungen gibt Cooper: The Economics of Interdependence, op.cit.

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  52. Zbigniew K. Brzezinski: »America in the Technotronic Age«, in: Encounter, XXX/1, 1968.

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  53. Karl W. Deutsch und Alexander Eckstein: »National Industrialization and the Declining Share of the International Economic Sector 1890–1959«, in: World Politics, XIII/2, 1961.

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  54. Karl W. Deutsch: Arms Control and the Atlantic Alliance, New York 1962, S. 17 ff.; ders. et al.: France, Germany and the Atlantic Alliance, New York 1967, S. 213 ff.

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  55. Gunnar Myrdal: Beyond the Welfare State. Economic Planning and its International Implications, New Haven 1960.

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  56. Vor allem Cooper: The Economics of Interdependence, op.cit.; Walter G. Hoffmann: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, Berlin 1965

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  57. Lawrence B. Krause: European Economic Integration and the United States. Washington 1968.

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  58. Vgl. auch die beiden kritischen Rezensionen der Thesen Deutschs in: Ronald Inglehart: An End to European Integration?«, in: American Political Science Review, LXI/1, 1967; Morse: »The Politics of Interdependence«, op.cit.

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  59. Hierzu: Albert Wohlstetter: »Illusions of Distance«, in: Foreign Affairs, XXXXVI/2, 1968.

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  60. William Diebold: »New Horizons in Foreign Trade«, in: Foreign Affairs, XXXXV/2, 1967.

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  61. Auch dies ist ein Problemkreis, den die internationale Politikwissenschaft vernachlässigt hat. Dies ist besonders im europäischen Falle erstaunlich, denn hier ist der multinationale Konzern schon seit einiger Zeit eine politisch brisante Frage und Gegenstand oft nicht gut informierter Polemik. Selbst bei den einfachen Daten über diese Konzerne herrscht eine große Lücke, ganz zu schweigen von übergeordneten Fragen wie die ihrer politischen Strategie oder ihrer Konsequenz für die Souveränität neuzeitlicher Staaten. Amerikanische Wirtschaftswissenschaftler haben einige vorzügliche Einführungen vorgelegt, von denen die Politikwissenschaft mancherlei Anregungen beziehen kann. Vor allem: Raymond Vernon: »Multinational Enterprise and National Sovereignty«, in: Harvard Business Review, März/April 1967; ders.: »Economic Sovereignty at Bay«, in: Foreign Affairs XXXXVII/1, 1968; ders.: »The Role of US Enterprise Abroad«, in: Daedalus, Winter 1969.

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  62. Für einige frühe Hinweise auf diese Problematik vgl. Jan J. Sdookking und Nels Anderson: »Observations on the European Integration Process«, in: Journal of ‘Conflict Resolution, IV/4, 1960, insbes. S. 400 ff.

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  63. Herz: Weltpolitik im Atomzeitalter, op.cit.

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  64. Harold und Margaret Sprout: Foundations of International Politics, Princeton 1962, S. 74 ff., 519 ff.

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  65. François Perroux: »Entwurf einer Theorie der dominierenden Wirtschaft«, in: Zeitschrift für Nationalökonomie, XIII, 1952, S. 1–25, 242–268.

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  66. Dazu auch: Ute Jede: Die Theorie der Domination von François Perroux. Berlin 1968.

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  67. Albert O. Hirschman: National Power and the Structure of Foreign Trade. Berkeley 1945.

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  68. Vgl. hierzu auch Peter Bernholz: Außenpolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen, Frankfurt a. M. 1966

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  69. Hans Möller: Außenwirtschaftspolitik, Wiesbaden 1961.

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  70. Krippendorff: Ist Außenpolitik noch Außenpolitik?, op.cit.; vgl. auch die anregenden Beobachtungen in Kurt P. Tudyka: »Ökonomische Dimensionen auswärtiger Beziehungen«, in: Atomzeitalter, X/7, 1968.

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  71. Hierzu jetzt die reichhaltige Studie von Hans-Adolf Jacobsen: Nationalsozialistische Außenpolitik 1933–1938, Frankfurt a. M., 1968.

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  72. Andrew M. Scott: The Revolution in Statecraft. Informal Penetration, New York 1967. Scott unterscheidet allerdings nicht zwischen Regierung und gesellschaftlichen Akteuren; alle sind Teil der »penetrating nation«, als ob diese als Einheit handelten. Damit werden einmal die halb- oder vollautonomen zwischengesellschaftlichen Prozesse einem nationalen Zweck untergeordnet, was keineswegs immer gerechtfertigt ist. Zum anderen schließt Scott damit die Konsequenzen transnationaler, autonomer gesellschaftlicher Prozesse als Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung aus.

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  73. David Mitrany: A Working Peace System, Chicago 1966.

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  74. Diese kurzen Bemerkungen können natürlich der Komplexität der funktionalistischen Theorie nicht gerecht werden. Eine eingehendere Behandlung soll später erfolgen. Zum Funktionalismus vgl. auch die Analyse von Haas: Beyond the Nation State, op.cit.

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  75. So z. B. die in anderer Hinsicht sehr zutreffenden Beobachtungen in Morse: »The Politics of Interdependence«, op.cit.; für eine differenzierte Analyse vgl. Vernon: »Economic Sovereignty at Bay«, op.cit.

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Wolfgang Seibel Monika Medick-Krakau Herfried Münkler Michael Th. Greven

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Kaiser, K. (1997). Transnationale Politik. In: Seibel, W., Medick-Krakau, M., Münkler, H., Greven, M.T. (eds) Demokratische Politik — Analyse und Theorie. Politische Vierteljahresschrift im Westdeutschen Verlag. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85112-3_15

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