Zusammenfassung
Jeder Rekonstruktionsversuch der soziologischen Systemtheorie leidet unter der Uneinigkeit darüber, wer ihr zugerechnet werden sollte1. Um den nachfolgenden Überblick über die Problemgeschichte dieser Theorietradition zu geben, werde ich mich deshalb auf die Besprechung von Autoren beschränken, die relativ unzweifelhaft als deren Repräsentanten gelten können2. Ich werde mich dabei auf die Erklärungsleistungen verschiedener Theorievorschläge konzentrieren und auf die Bewertung ihrer Beiträge zur politischen Intervention bzw. zur Lösung institutionell-technologischer Probleme.
„For administrators the great importance of social science lies in the future“ (Parsons 1960, S. 96).
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Literatur
Für eine brauchbare Rekonstruktion dieses Forschungsprogramms vgl. Berrien 1968, Sztompka 1974
Ich lasse insbesondere die politikwissenschaftliche Systemtheorie beiseite, vgl. dazu Greven 1974.
Vgl. für dessen umfassende Rekonstruktion Schmid 1989
Parsons hatte diese Forderungen der Prozeßmetaphysik Whiteheads entnommen, was mehreren Autoren aufgefallen ist, vgl. Schmid 1989, Wenzel 1990, Schwinn 1993, Schmid 1994a.
Vgl. Parsons 19682, S. 41ff
Vgl. Parsons 19682, S. 77f, wo Parsons sogar eine Formalisierung vorschlug.
Parsons behandelt alle jene Reaktionsformen, die Hirschman 1974 in einem Modell integriert hat.
Parsons hat versucht, diese Selektionsfunktionen mit Hilfe der sogenannten „pattern variables“ als Entscheidungsdilemmata zu bestimmen, vgl. Parsons 1951, S. 46ff, Parsons 1967, S. 193ff. Die Dynamik solcher Entscheidungen hat er allerdings nicht eigens untersucht.
Vgl. Parsons 1951, Parsons/Bales/Shils (eds) 1953, Parsons/Shils (eds) 1951
Vgl. Parsons/Shils/Allport/Kluckhohn/Murray/Sears/Sheldon/Stouffer/Tolman 1951, S. 16, Parsons/ Shils 1951, 153ff, 190ff
Vgl. Parsons 1951, S. 38ff, 201ff, 226ff, 249ff, 327ff u.a., Parsons/Shils/Allport/Kluckhohn/Murray/ Sears/Sheldon/Stouffer/Tolman 1951, S. 19ff, Parsons/Shils 1951, S. 89, 154ff u.a., Parsons 1976, S. 169, Parsons/Bales 1955, S. 249ff u.a.
Parsons hat den Versuch unternommen, einen endlichen Problemkatalog vorzuschlagen, den er anhand eines kreuztabellarischen Schemas gewinnt, das er mit Hilfe der Dimensionen (oder Achsen): Binnen-versus Außenprobleme bzw. instrumenteller versus konsumatorischer Handlungsorientierung konstruiert. Die daraus resultierenden vier Felder stellen das berühmte AGIL-Schema dar, dessen handlungstheoretischer Interpretation die theoretische Idee zugrunde liegt, daß jede Art der Handlungsorganisation das vierfache Problem der Mittelbereitstellung (A für Adaption), der Zielfindung (G für Goal-Attainment), der internen Integration durch Gemeinschaftsbildung (I) und der Steuerung durch gemeinsame Kulturwerte lösen muß, die als latente Struktur (späterhin als Code) beschrieben werden, daher L. für Latency-Funktion, vgl. Parsons 1959a.
Vgl. dazu Parsons 1951, S. 26ff und die Kanonisierung dieser Idee „funktionaler Voraussetzungen“ bei Aberle et al. 1967
Parsons 1951, S. 6, 201f, 485f. Devereux 1960, S. 52 hat nicht zu Unrecht festgehalten, daß die Erforschung dieser Mechanismen das eigentliche „Herzstück“ des Parsonsschen Forschungsprogramms ausmacht.
Vgl. Parsons 1951, S. 249ff
Parsons glaubte sich damit dem Vorbild der damaligen Ökonomie anzuschließen, vgl. dazu Camic 1987.
Vgl. Parsons 1951, S. 249ff, Parsons/Bales 1955 u.a.
Vgl. beispielhaft Parsons/Bales/Shils 1953, S. 71ff
Dabei war das Verhältnis von Akteur und System strittig, vgl. Scott 1963, Menzies 1976, Adriaan-sens 1980, aber auch die Aussagen der Rollentheorie, die die Freiheiten des Akteurs uneinsichtig einschränkte, vgl. für viele Dahrendorf 19644, Garfinkel 1967, Joas 1973.
Vgl. Merton 19642b, S. 157; für Mertons Theorieentwurf vgl. Schmid in diesem Band, S. 71ff
Vgl. Parsons 1976, S. 244ff; der Kritischen Theorie war Parsons’ Denken entsprechend zu „ahistorisch“, vgl. Prewo/Ritsert/Strake 1973, S. 136.
Vgl. Parsons 1951, S. 480ff, Parsons 1973, S. 73f u.a.
Vgl. Parsons 1951, S. 481
Vgl. u.a. Parsons 1951, S. 3ff, Parsons 1976, S. 275ff
Vgl. Parsons 1973, Parsons 1976, S. 192ff. Als deutsche Nachfolger dieser Tradition dürfen Luhmann, Mayntz und Hondrich gelten, vgl. Luhmann 1981a, Luhmann 1997, S. 595ff, Hondrich 1982, Mayntz 1988 u.a.; für den derzeitigen Diskussionsstand vgl. Schimank 1996.
Vgl. Smelser 1959, Smelser 1972 u.a.
Giesen 1975 hat diese einflußreiche Topik rekonstruiert.
Vgl. Smelser 1959
Vgl. Parsons 1976
Vgl. Parsons/Smelser 1956, Parsons 1973, S. 86, Parsons 1976, S. 221ff u.a.
Vgl. Parsons 1969, Parsons 1972, Parsons 1975
Vgl. Parsons 1972, S. 40f
Vgl. Parsons 1972, S. 176
Vgl. Parsons 1969
Zu diesen „modernen Gesellschaften“ zählte Parsons, allerdings mit weit geringeren Stabilitätschancen, auch die Zentralwirtschaftsgesellschaften des Ostens, vgl. Parsons 1969, S. 70f, weshalb Ettrich 1993 deren Zusammenbruch als Bestätigung der Parsonsschen Evolutionstheorie versteht.
Vgl. Robertson/Turner 1991
Das ist um so bedauerlicher, als sich Parsons zeitlebens als Institutionentheoretiker verstand, vgl. Parsons 1989.
Vgl. Röpke 1970
Man vgl. etwa Parsons 1960, Parsons 1967, Parsons 1969a, Parsons 1977, Teil III, Parsons 1978, Teil I und II u.a.
Vgl. für Keynes Stehr 1991, S. 36ff, 82ff; Mouzelis 1991, S. 56ff merkt zutreffend an, daß Parsons über keine Theorie kollektiver Akteure verfugt.
Vgl. zu deren Verlauf Coleman 1978
Vgl. Münch 1984, Münch 1986. Auf diesem Gebiet konkurriert die Soziologie natürlich mit der Geschichtswissenschaft, was in immer erneut aufgenommenen Debatten ausdiskutiert werden muß.
Vgl. Klages 1992, Inglehart 1986 u.v.a.
Vgl. Meinefeld 1977, Hechter 1994
Vgl. Coleman 1978, S. 682f. Diese Einschränkung spiegelt sich im Urteil zahlreicher Kritiker wider, die nicht glauben, daß sich das Parsonssche Forschungsprogramm zur kontrollierten empirischen Forschung eignet; vgl. z.B. Eberlein 1971, Schütte 1971, Homans 1972. Es gibt nur einzelne Gegenstimmen, vgl. Miebach 1984.
Vgl. Parsons 1969, S. 126ff
Vgl. Parsons 1964a, S. 58
Vgl. Parsons 1959
Vgl. Gerhardt (ed.) 1993. In diesem Band sind die Arbeiten Parsons’ zusammengestellt, in denen er die Sozialstruktur Nazi-Deutschlands behandelt und deren Veränderbarkeiten abzuschätzen versucht.
Auch hierin folgt Parsons dem Vorbild der ökonomischen Theorie. Den Zusammenhang zwischen „Restriktion“ und „Knappheit“ hat Parsons allerdings nie thematisiert.
Vgl. Parsons 1960, S. 96
Vgl. die Synopse bei Demerath/Peterson (eds) 1967, Tjaden (Hrsg.) 1971 und Alexander 1982a
Vgl. Dahrendorff 1961
Vgl. Gouldner 1972, Rex 1961 u.a.
Vgl. Coser 1968
Vgl. für viele Prewo/Ritsert/Strake 1973
Das gilt auch für alle jene Kritiker, die aus verschiedenen Gründen jede Hoffnung darauf verloren hatten, die Parsonssche Theorie verbessern zu können und dies deshalb auch gar nicht erstrebten und stattdessen empfahlen, das Parsonssche Forschungsprogramm aufzugeben, vgl. für viele Mills 1962, Schütte 1971, Vanberg 1975.
Buckley 1967
Vgl. Parsons/Bales 1955, S. 403ff, Parsons/Bales 1967 passim; Parsons hat diese Auffassung von seinem Lehrer Henderson übernommen, vgl. Henderson 1967 (zuerst 1935).
Vgl. Buckley 1967, S. 25f
Vgl. Parsons/Bales 1967, S. 290
Parsons/Bales 1967, S. 290
Man muß allerdings zugestehen, daß Parsons’ Begriff des „effort“ (vgl. Parsons 19682), der „motiva-tionalen Anstrengung“, die Mittel für derartige Dissipationsanalysen bereitstellt; er hat ihn aber nicht ausgearbeitet und in seinen späteren Motivationsanalysen nur unzulänglich wieder aufgenommen, vgl. Parsons 1951, S. 249ff, Parsons/Shils 1951, S. HOff Klar ist allerdings, daß soziale Systeme auf die Motivation ihrer Akteure angewiesen sind und daß deren Persönlichkeitssystem dabei eine herausragende Rolle spielt, vgl. die verstreuten Bemerkungen in Parsons 1951 und Parsons/Bales/Shils 1953.
Vgl. Buckley 1967, S. 29
Vgl. Ashby 1974 (zuerst 1956), S. 298ff
Vgl. Bertalanffy 1968, S. 151
Vgl. Buckley 1967, S. 15. Hier schließt späterhin Luhmanns Übernahme der Theorie selbstreferentieller Systeme an, nachdem er früh auf das Ashby-Theorem gestoßen war, vgl. Luhmann 1968, Luh-mann 1970; Prigogines Dissipationstheorie allerdings hat Luhmann bislang übergangen. Seine der Phänomenologie entlehnte Handlungstheorie hat für energetische Komponenten keinen Platz.
Vgl. Canon 1963 (zuerst 1923), Parsons 1964a, S. 39f u.a.
Für eine Systematisierung dieses Arguments im Sinne Parsons’ vgl. Cancian 1971
Vgl. Parsons 1976, S. 169
Vgl. Buckley 1967, S. 14f und passim
Buckley 1967, S. 15f
Genau genommen geht Buckley auf den Zusammenhang zwischen Wandel und Differenzierung gar nicht ein. Auch die Arbeiten, die Buckley 1968 ediert hat (vgl. Buckley (ed.) 1968), nehmen das Differenzierungsthema ebensowenig auf wie Wandlungsprozesse. Letztere werden allenfalls als Anwendungsfälle kybernetischer Kontrolle und Selbststeuerung behandelt.
Vgl. Buckley 1967, S. 59f
Buckley kritisiert in diesem Zusammenhang Parsons’ „methodologischen Funktionalismus“ als ein unzureichendes Substitut der „social-psychological processes“, die das Evolutionsgeschehen erst erklären können (Buckley 1967, S. 135). Ich sollte allerdings anmerken, daß Buckley sich nur auf Parsons 1964 bezieht; den ersten Band der Parsonsschen Evolutionsschrift (Parsons 1966) scheint er nicht (mehr rechtzeitig) zur Kenntnis genommen zu haben.
Vgl. Campbell 1956, Campbell 1960, Campbell 1965 u.a.
Vgl. Buckley 1978, S. 273ff
Vgl. Buckley 1967, 82ff, Buckley 1978, S. 273ff
Vgl. Buckley 1967, S. 94ff; Parsons hat Mead weitgehend ignoriert bzw. nur zögerlich berücksichtigt und infolgedessen eine Theorie der Kultur entwickelt, die ernsthafte Mängel aufweist, vgl. Schmid 1992.
Vgl. Turner 1976, S. 115ff
Vgl. Buckley 1967, S. 146ff
Vgl. Luhmann 1971; Luhmann nähert sich damit der in Deutschland einflußreichen phänomenologi-schen Handlungstheorie an, der gegenüber sich Parsons reserviert verhalten hatte, vgl. Schütz/Parsons 1977.
Vgl. Luhmann 1984, S. 92ff
Vgl. Luhmann 1975, S. 150, 195, Luhmann 1981b, S. 194f, Luhmann 1984, S. 411, Luhmann 1997, S. 413ff u.a.
Vgl. Luhmann 1980, Luhmann 1981, Luhmann 1989, Luhmann 1995
Vgl. Luhmann 1970, S. 5. Die Neigung Jürgen Habermas’ und Parsons’, dem Konsens eine theoretische Sonderstellung einzuräumen, hat Luhmann ebensowenig akzeptiert wie jede andere einseitige (normative) Leitlinie soziologischer Theoriebildung, vgl. Luhmann 1971, Luhmann 1990, S. 228ff.
Vgl. dazu Czayka 1974
Vgl. Luhmann 1975, S. 9ff, Luhmann 1984, S. 15ff u.a.
Wie bei Parsons bleibt also auch bei Luhmann der „Bestand des Systems“ (vgl. Luhmann 1968, S. 97ff) und späterhin die autopoietische „Fortführung seiner Operation“ Richtungsgeber der Analyse (Luhmann 1984).
Vgl. Luhmann 1964, S. 61ff, Luhmann 1970, S. 121f
Vgl. Luhmann 1984, Luhmann 1997
So schreckt Luhmann (als Soziologe) nicht davor zurück, „Das Recht der Gesellschaft“ zum Gegenstand der Betrachtung zu machen (vgl. Luhmann 1993), die „Wissenschaft der Gesellschaft“ (Luhmann 1990), die „Wirtschaft der Gesellschaft“ (Luhmann 1988), sich über Pädagogik (Luhmann 1987, S. 173-223), Theologie (Luhmann 1987, S. 227ff), Kunst (Luhmann 1981b, S. 245ff) und Medien (Luhmann 19962) zu äußern, die derzeitige Ökologie-und Risikodebatte zu kommentieren (Luhmann 1986, Luhmann 1991), zum medizinischen Code“ Stellung zu beziehen (Luhmann 1990, S. 183ff) und anderes mehr.
Luhmann hatte zunächst in Anlehnung an Simons Organisationstheorie „Entscheidungen“ in den Mittelpunkt der Analyse gerückt und erst späterhin „Kommunikation“, was ihn veranlaßte, den Ent-scheidungsbegriff neu einzuordnen, vgl. Luhmann 1984, S. 399ff.
Vgl. Luhmann 1968, Luhmann 1975% Luhmann 1992
Vgl. Luhmann 1964, Luhmann 1966, Luhmann 19752 u.a.
Vgl. Luhmann 1986; für die damit zusammenhängende Aufklärungsvorstellung Luhmanns vgl. Schmid 1998b
Vgl. Maturana 1982; diese Übernahme war durch Luhmanns Beschäftigung mit „reflexiven Mechanismen“ gut vorbereitet, vgl. Luhmann 1970, S. 92ff.
Das steht seit Bertalanffy 1968 fest.
Der Beobachtungsbegriff ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, vgl. Luhmann 1987. So versteht Luhmann die kommunikative Herstellung von Zeitdiagnosen und gesellschaftlichen Problemkonstruktionen mittlerweile ausschließlich als intern konstruierte „Selbstbeobachtungen“ und „Selbstthematisierung“ sozialer Systeme, vgl. Luhmann 1986, Luhmann 1992a, Luhmann 19962 u.a.
Vgl. paradigmatisch dafür Luhmann 1986
Vgl. Luhmann 1984, S. 60f, Luhmann 1997 u.a.
Vgl. Braten 1986
Vgl. Willke 1994
Vgl. Willke 1992, S. 207f, Willke 19932, S. 127ff; Recht übernimmt dabei die Funktion der Kon-fliktminimierung, vgl. Willke 1987.
Vgl. Luhmann 1981b, S. 194
Vgl. Luhmann 19752, S. 78 u.a.
Vgl. Luhmann 1981b, S. 312ff, das Zitat findet sich auf S. 331.
Luhmann 1992, S. 152
Vgl. Luhmann 1970, S. 256
Vgl. Luhmann 19752, S. 66ff, 181ff, Luhmann 1981b, S. 330 u.a. Darauf war Luhmann als gelernter Verwaltungsjurist bestens vorbereitet, vgl. Luhmann 1966, S. 97f. Luhmann wurde damit zum Mitbegründer einer Forschungsrichtung, die sich vornehmlich mit den „Pathologien der Organisation“ beschäftigt (vgl. Türk 1976).
Vgl. Luhmann 1970, S. 31ff, 66ff, 253ff
So wurden die Fragwürdigkeiten des Luhmannschen Sinnbegriffs ebenso hervorgekehrt (Hahn 1987, Lohmann 1987), wie die andere, die „dunkle Seite der Differenzierung“ (Hondrich 1987); die kommunikationstheoretische Vernachlässigung der „leibhaftigen“ Menschen und deren Handlungsperspektive wurde ebenso beklagt (Esser 1993, S. 529ff, Haferkamp 1987), wie die „politischen Folgen“ seiner Systemtheorie (Link/Marx 1975) und deren begrifflichen Festlegungen (Teubner 1987); einige kritisieren Luhmanns Entscheidung, Theorie unter dem Gesichtspunkt der Bestandserhaltung von Systemen zu betreiben (vgl. Giegel 1975, S. 135ff), anderen hingegen verläuft die Luhmannsche Theorieentwicklung zu unkontrolliert durch praktische Problemlagen (Loh 1972) und wissenschaftstheoretische Standards (Grimm 1974). Diesen Kritiken entspricht die Beobachtung von Kiss 1986, S. 92, daß nur wenige die reichhaltige Heuristik der Luhmannschen Theorie nutzen.
Vgl. Bailey 1990, S. 49ff, Bailey 1994, S. 87ff
Vgl. allgemeinverständlich Prigogine/Stengers 1981
Vgl. Bailey 1994, S. 314ff
Tatsächlich bedient sich Luhmann, wie Parsons dies vorschlug, in der Regel eines Referenz-oder Ebenenwechsels, wenn er unterschiedliche Gruppierungsformen untersuchen möchte, ohne im Einzelnen zu verfolgen, wie aus Interaktion Organisation und aus Organisation Gesellschaft „entsteht“. In allen Fällen setzt Luhmann voraus, „daß es Systeme gibt“ (Luhmann 1984, S. 30).
Vgl. Bailey 1990, S. 90ff, Bailey 1994, S. 228ff
Vgl. Bailey 1994, S. 282. Die unterschiedlichen Allokationsfunktionen verbinden sodann auf spezifische Weise die Mikro-mit der Makroebene.
Das war bereits von Haferkamp 1987 eingefordert worden.
Vgl. Bühl 1990, S. 31ff
Vgl. Bühl 1990, S. 50
Auf die Forschungen der sogenannten „Populationsökologie“ geht Bühl allerdings nicht ein, vgl. dazu Hannan/Freeman 1989, Hannan/Freeman 1995, Hannan/Caroll 1991.
Vgl. Bühl 1990, S. 57ff
Vgl. Bühl 1990, S. 90ff, Bühl 1976, Bühl 1984, Bühl 1987
Vgl. Bühl 1990, S. 124ff
Vgl. Bühl 1990, S. 149ff
Vgl. Bühl 1982
Vgl. Bühl 1990, S. 189ff
Bühl 1990, S. 236
Bühl 1990, S. 189
Vgl. Bühl 1990, S. 198
Vgl. Bühl 1990, S. 220
Bühl 1990, S. 129
Vgl. dazu Bums/Baumgartner/Deville 1985, Geyer/Van Der Zouwen (eds) 1986, Aulin 1982 und verwandt damit auch Corning 1983
Mit dieser Thematik befaßt sich, soweit ich sehe, Bühl nicht.
Bühl untersucht die Interventionsmöglichkeiten aller von ihm vorgestellten Modelle, vgl. Bühl 1990, S. 27ff 49ff, 86ff, 116ff, 146ff, 173ff, 197ff, 217ff.
Einen Überblick geben Furubotn/Richter (eds) 1991.
Vgl. Berens 1986, Pies 1993
Zur Rekonstruktion dieser Theorie vgl. Schmid 1992
Vgl. Willke 1982, Willke 19932, Willke 1994, S. 207 u.a.
Bühl 1990, S. 236
Vgl. Bühl 1990, S. 238f
Ich merke an, daß dieser Vorschlag sehr nahe bei dem liegt, was auch Willke 19932 und Herder-Dorneich 1993 vertreten.
Vgl. Bühl 1990, S. 236
Vgl. Mayntz 1997
Bailey (1990, S. 19ff) betritt allerdings schwankenden Boden, wenn er auf einer Isomorphie-Bezie-hung zwischen Modell und „Realität“ besteht.
Man kann insbesondere an den psychologischen Reduktionismus denken (vgl. Homans 1968, Homans 1972) und an radikal-reduktionistische Vertreter des Rational choice-Ansatzes, wobei einige Rational choice-Theoretiker keine Bedenken haben, Systemanalysen vorzunehmen, vgl. insbesondere Coleman 1990.
Vgl. zu dieser Forderung Herder-Dorneich 1993, S. 157ff
An der Beseitigung dieses Fehlers wird gearbeitet, vgl. Mayntz/Nedelmann 1987, Mayntz 1983, Mayntz 1987 u.a.
Immer wieder gerät deshalb die Thematik des „Micro-Macro-Link“ auf die Agenda eines Kongresses, vgl. Alexander et al. (eds) 1987. Natürlich heißt das nicht, daß wir gar nichts wüßten über den Zusammenhang zwischen Makrostrukturen und den Bedingungen des individuellen Handelns, aber es bleiben doch Ableitungslücken, die insbesondere durch die von Esser 1993, S. 96ff sogenannte „Logik der Aggregation“ entstehen. Offensichtlich sind die systemtheoretischen Mehrebenenanalysen Bühl 1990, Kontopoulos 1993 heuristisch weniger progressiv als ihre Vertreter vermuten, weshalb immer wieder Diskussionsbedarf entsteht.
Das gilt nachdrücklich für den Begründer der soziologischen Systemtheorie, vgl. Buxton 1985. In dieser Schrift kann man sich auch darüber informieren, daß sich Parsons sehr wohl an Debatten um institutionelle Reformen beteiligte und immer davon augegangen war, daß der „institutional aspect of sociology“ (Buxton 1985, S. 81) dabei eine aufklärende Bedeutung gewinnen könnte. Eine ähnliche Position bezieht auch Luhmann, vgl. dazu Schmid 1998b.
Natürlich hatten einsichtsvolle Vertreter der Planungstheorie immer auf die Begrenztheiten interventionistischen Handelns hingewiesen; man erinnere sich nur an Popper 1961 oder Alberts Mahnungen, politische Interventionen revisionsoffen und plural zu gestalten, vgl. Albert 1976, S. 11ff, um das Betreten von Sackgassen zu vermeiden. Zu etwas anderem raten, soweit ich sehe, auch Autoren nicht, die glauben, das „Politische“ neu erfinden zu müssen, vgl. Beck 1993. Auf die Gefahren der Selbstrefe-renzialität sozialer Systeme für deren Planung weist Hejl 1982 hin.
Vgl. Röpke 1970
Für die Grenze des Wissens vgl. Tietzel 1985, Wessling 1991
Für die ungelösten Probleme der soziologisch inspirierten Planungsdebatte vgl. Naschold 1969, Kla-ges 1971, Lau 1975
So ist für Parsons „Evolution“ identisch mit der Steigerung seiner vier Wandlungsprozesse (vgl. Parsons 1975, S. 39ff, Parsons 1972, S. 40f), während Luhmann sich in der Regel an Campbells Evolutionstheorie hält (Luhmann 1997, S. 413ff) und „Evolution“ nur bisweilen gleichsetzt mit gerichteter Komplexitätssteigerung (z.B. Luhmann 1970, S. 151, Luhmann 1975, S. 206).
Vgl. Schmid in diesem Band S. 263ff
Für diese Forderung vgl. Elster 1989, S. 3ff
Vgl. Hayek 1972
Vgl. Jones 1991
Vgl. Berman 1995
Für die Unterscheidung zwischen „genereller“ und „spezieller“ Evolution vgl. Sahlins/Service 1960
Vgl. die Synopse dieser Forschungen bei Hennen 1990
Auf fünktionalistische Argumentationen wird man allerdings verzichten müssen, wenn man die theoretische Fragestellung, die zur Lösung der angesprochenen Probleme gewählt werden muß, nicht im Ansatz verfehlen will, vgl. dazu Schmid 1996a.
Vgl. für diesen Einwand Herder-Dorneich 1993, S. 173, Herder-Dorneich 1988, S. 77f
Darüber, wie Institutionen zu analysieren sind, scheinen die Bühlschen Ideen mit Äußerungen von Rational choice-Theoretikern und Vertretern einer ökonomischen Systemtheorie übereinzustimmen, vgl. Berens 1986, Zintl 1990, Herder-Domeich 1993.
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Schmid, M. (1998). Soziologische Systemtheorie. In: Soziales Handeln und strukturelle Selektion. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85110-9_10
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