Öko-Audit — auch ein Instrument für den Handel?

Zusammenfassung

Auch wenn die Öko-Audit-Verordnung der EU noch nicht für Dienstleistungsunternehmen und den Handel Gültigkeit besitzt, so ist das Instrument des Umweltmanagements gleichwohl für diese Branchen anwendbar und sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll. Es ist eindeutig, daß sich durch ein Umweltmanagementsystem mit einer anschließenden ökologischen Betriebsprüfung die Effizienz von Umweltmaßnahmen erheblich steigern läßt und die verborgenen Kostensparpotentiale aufgedeckt werden. Unabhängig davon ist es gerade für den Handel als Mittler zwischen Hersteller und Verbraucher unumgänglich, sich den ökologischen Erfordernissen der Nachfrager anzupassen. Diese schwierige Aufgabe läßt sich für den Handel nur dann systematisch bearbeiten, wenn externe Fachleute beigezogen werden, da naturwissenschaftliche Kenntnisse — die gerade für die Überprüfung von Sortimenten, die im Handel angeboten werden, notwendig sind — in der Regel nur begrenzt vorhanden sind. Die naturwissenschaftlichen und ökonomischen Fragestellungen führen im Handel zwangsläufig dazu, daß externe Berater in Umweltmanagement-Projekte des Handels einbezogen werden müssen. Über das umweltfachliche Know-how hinaus müssen die Berater gerade im Handel die komplexen Strukturen des Einkaufsbereiches und der Abwicklung kennen, um maßgeschneiderte Lösungen, die auch den wirtschaftlichen Zielsetzungen des Handels standhalten, finden zu können. Eine weitere Voraussetzung für eine effektive Handelsberatung im Umweltschutzbereich sind die Kenntnisse der Produkte, deren Produktion und der eingesetzten Verpackungen. Bei einem hohen Anteil von Auslandslieferanten ist es unumgänglich, daß auch Produktionsverfahren (zum Beispiel in Fernost) identifiziert und bewertet werden können. Nur so ist eine fach- und sachgerechte Unterstützung des Handels effektiv machbar.