Zusammenfassung
Engagiert und bei sehr vielen Gelegenheiten wird heute über die „Problematik der Freizeitgesellschaft“ diskutiert. Besonders gern fragt man danach, welchen Gebrauch die Bürger von ihrer Freizeit machen und was einzelne Bevölkerungsgruppen — z. B. die Arbeiterschaft — mit der durch Arbeitszeitverkürzung gewonnenen Freizeit heute anfangen oder in Zukunft anfangen werden. Bei dieser Fragestellung begegnen sich die unterschiedlichsten „Erkenntnis-Interessen“ z. B. die:
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besorgter Pädagogen, die für den Schul- und Erwachsenenbildungsbereich sinnvolle Inhalte suchen;
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problembewußter Kommunal- und Landespolitiker, die über entsprechende Maßnahmen die Voraussetzungen für sinnvolle Freizeitaktivitäten schaffen wollen (Stadtentwicklungspolitik);
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gewinnkalkulierender Marketing-Experten, die Chancen für die Erweckung neuer Konsum wünsche sehen;
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konservativer Gesellschaftskritiker, die befürchten, daß bei wachsender Freizeit das über die Bürger geworfene „Netz der Bevormundung“(H.-P. Bahrdt) Löcher erhalten könnte.
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Literatur
Quellen: Andreae (1970, S. 59, 169);
Quellen: Studien zur Lage und Entwicklung Westberlins, Berlin 1968, S. 29; Freizeitverhalten (1973, S. 13). Aufgrund abweichender Klassifikationen wurde die „freie Zeit“anhand verschiedener Unterlagen grob geschätzt.
Bongard, W., Das Milliarden-Geschäft mit dem Spaß. Die Zeit, Nr. 53, 31. 12. 1971, S. 31.
H. Lüdtke: Bauform und Wohnverhalten, Hamburg 1973. Unter den 427 Befragten sind Angehörige unterer Sozialsdiiditen leidit überrepräsentiert, ca. 80% waren verheiratet.
Einige Überlegungen zu einer pädagogischen Theorie der Geselligkeit. In: Giesecke (1968, S. 239–250).
C. Graf v. Krockow: Vorzüge der „Vereinsmeierei“. DIE ZEIT, Nr. 49, v. 3. 12. 1971, S. 52.
Vgl. hierzu: J. Friedrichs, Zur Sexualmoral in der Bundesrepublik. Frankfurter Hefte 26, 1971, S. 15–19.
Siehe hierzu ausführlicher H. Lüdtke, Sportler und Voyeursportler. Sport als Freizeitinhalt. In: J. Richter (Hrsg.), Die vertrimmte Nation oder Sport in rechter Gesellschaft, Reinbek 1972,
sowie die Monographie von Chr. Graf v. Krockow: Sport und Industriegesellschaft, München 1972,
und den Sammelband: J. Dieckert (Hrsg.), Freizeitsport, Düsseldorf 1974.
Zum Sport als Beruf und Arbeit siehe B. Rigauer: Sport und Arbeit, Frankfurt 1969.
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Lüdtke, H. (1975). Analyse. In: Freizeit in der Industriegesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84343-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84343-2_1
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