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Zusammenfassung

Aus der Alltagserfahrung wissen wir, daß gesellschaftliches Zusammenleben sich in dauerhaften und’verläßlichen’ Formen abzuspielen pflegt; wir wissen aber auch, daß die sozialen Lebensformen wandelbar sind. Für diesen zugleich statischen und dynamischen Charakter der gesellschaftlichen Existenzbedingungen des Menschen hat es im Verlauf der Geistesgeschichte eine Vielzahl von (mehr oder minder spekulativen) Erklärungsversuchen gegeben. Eine eigenständige gesellschaftswissenschaftliche Fachdisziplin ist daraus freilich nicht entstanden. Denn derartige Erklärungsversuche mußten für die praktische Lebensführung der Menschen solange ziemlich bedeutungslos bleiben, wie die Frage nach Stabilität und Wandel der sozio-kulturellen Verhältnisse kaum als wirklichkeitsnahes Problem erfahren werden konnte. Das war zweifellos im vorindustriellen Europa der Fall, dessen Gesellschaft und Kultur vielfach als relativ’stabil’ bezeichnet wird, weil der sozio-kulturelle Wandel dort in seiner Rhythmik so sehr verlangsamt war, daß er aus der Perspektive der betroffenen Menschen kaum als für sie bedeutungsvoll erkannt werden konnte.

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Anmerkungen

  1. A. Comte, “Soziologie”, Bd. I, Jena 1923, S. 450.

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  2. Vgl. dazu: Ders. A. Comte (lap), “Discours sur l’esprit positif/Rede über den Geist des Positivismus (Zweisprachige Ausgabe)”, Hamburg 1956, S. 155 ff.

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  3. Die hier skizzierte Interpretation des Comte’schen Ansatzes stützt sich weitgehend auf P. Kellermann, “Kritik einer Soziologie der Ordnung. Organismus und System bei Comte, Spencer und Parsons”, Freiburg 1967, Kap. I.

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  4. K. Marx, “Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie”, Bd. I, Berlin 1960, S. 7 f. (Hervorhebung im Text).

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  5. Ders., K. Marx (lap)“Zur Kritik der politischen Ökonomie”, Berlin 1963, S. 15.

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  6. Wir werden im folgenden die Bezeichnung’empirische Humanwissenschaften’ gebrauchen, wenn wir von Erfahrungswissenschaften sprechen, deren Gegenstände das’Handeln und die Bewußtseinsinhalte vergesellschafteter Menschen sowie deren kulturelle Objektivationen’ sind. (Vgl. dazu unten, Abschnitt II/ 2.1). — Wir bevorzugen diese — an die französischen’sciences humaines’ angelehnte — Wortwahl wegen ihrer Neutralität gegenüber äquivalenten Bezeichnungen wie’Geisteswissenschaften’,’Kulturwissenschaften’,’Gesellschaftswissenschaften’,’Handlungswissenschaften’,’historische Wissenschaften’ o. ä., weil diese alle mit wissenschaftsgeschichtlichen Reminiszenzen behaftet sind, mit denen wir uns nicht unbedingt identifizieren möchten.

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© 1972 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Kreckel, R. (1972). Vorwort. In: Soziologische Erkenntnis und Geschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84242-8_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84242-8_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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