Zusammenfassung
In deutschen Unternehmen ist „totes Vermögen“ immer noch mehr wert als „lebendiges Vermögen“. Den Stuhl eines Ingenieurs finden wir auf der Aktivseite der Bilanz. Der Ingenieur selbst erscheint nur als Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung. In den letzten Jahren haben die Firmen ihr Zahlenwerk dadurch in Ordnung gebracht, daß sie Stühle gekauft und die Ingenieure entlassen haben. Das Ergebnis: entmutigte Arbeitslose, entnervte Frührentner und enttäuschte Hochschulabsolventen ohne Aussicht auf einen Job. Die Wirtschaftsführer haben sich gemeinsam mit den Gewerkschaften zu sehr darauf konzentriert, Kosten zu sparen, statt Menschen zu entfesseln und zu entfalten, damit sie mehr vermögen und bei ihren Kunden mehr verdienen können. Dann könnten sie selbst auch mehr verdienen. Die Optimierung des Kapitalnutzens hatte Vorrang vor der Optimierung des Personalnutzens. Allerdings erkennen wir immer mehr, daß das Vermögen der deutschen Firmen nicht nur aus Fließbändern, Maschinen, Gebäuden und Bankkonten besteht. Das, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermögen, ist das eigentliche Vermögen — wie das Wort schon ausdrückt. Die Bilanzrichtlinien sind allerdings noch auf dem Stand von Ford und Taylor, als es wichtig war, ein Fließband, Maschinen, Häuser und Geld zu besitzen. Die Tagelöhner konnte man billig kaufen.
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Fuchs, J. (1995). Ist totes Vermögen wirklich mehr wert als lebendiges Vermögen?. In: Fuchs, J. (eds) Wege zum vitalen Unternehmen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83872-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83872-8_1
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-18745-9
Online ISBN: 978-3-322-83872-8
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