Zusammenfassung
Die Physik der Atomkerne begann im Jahre 1911, als Rutherford an Hand der Ergebnisse von Streuexperimenten mit α-Teilchen nachwies, daβ das Coulombsche Gesetz — als Wechselwirkung zwischen dem eingeschossenen Teilchen und der im Atom (10−10m Radius) enthaltenen positiven Ladung — bis herunter zu Abständen der Stoβpartner von etwa 10−14 m gilt. Das Atom ist also fast leer: es gibt einen Kern, der 104 mal kleiner als das Atom ist. Ursprünglich bezog sich diese Aussage nur auf den Gültigkeitsbereich der Coulomb-Kraft. Da groβe Umlenkwinkel der a-Teilchen beobachtet wurden, war sofort klar, daβ der Kern den ganz überwiegenden Teil der Masse des Atoms trägt, also „schwer“ ist. Das Atom ist in Kern und Hülle aufteilbar. Die gesamte Elektronenbewegung in der Hülle wird durch das Coulomb-Feld des Kerns beherrscht, beschrieben durch die Quantentheorie, mit der Coulomb-Kraft als Hauptwechselwirkung; alle anderen Kräfte, insbesondere die magnetischen, sind als Störungen behandelbar.
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References
Die Q-Werte verbinden die Massen durch lineare Gleichungen miteinander. Mit Hilfe weiterer Verknüpfungsgleichungen kann man auch Massen weit auβerhalb des stabilen Bereiches vorhersagen, s. G. T. Garvey, W. H. Gerace, R. L. Jaffe, J. Talmi, Rev. mod. Phys. 41 (1969) 1, neuere Zusammenstellung s. J. Jänecke, Atomic Data and Nucl. Data Tables 17 (1976) 455.
Bei den Elementarteilchen (Tabelle 1.1) unterscheidet man μ-Neutrinos und e-Neutrinos. Hier ist nur wichtig, daβ beide die Ruhmasse null haben.
Insbesondere wurde die Polarisation berücksichtigt: Ein umlaufendes Myon polarisiert den Kern, ein im Kern befindliches Myon führt zu einer Komprimierung der Ladung.
Die Termverschiebung in Abhängigkeit von der Kernmasse bei isotopen Elementen rührt bei leichten Kernen und Ein-Elektronen-Systemen (1H, 2D) von der Mitbewegung der Kernmasse her. In den Formeln muβ überall die Elektronenmasse durch die reduzierte Masse ersetzt werden. In Mehr-Elektronensystemen hängt die Kernmitbewegung ab von der relativen Elektronenbewegung, ist also abhängig von der Élektronenkonfiguration. Bei schweren Kernen können diese Effekte vernachlässigt werden.
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© 1979 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Kamke, D. (1979). Eigenschaften der Atomkerne und ihre experimentelle Bestimmung. In: Einführung in die Kernphysik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83837-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83837-7_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-03328-6
Online ISBN: 978-3-322-83837-7
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