Die Handlungsträger in der Kommunikativen Revolution

Zusammenfassung

Die Möglichkeit der positiven Utopie ist gegeben: Die Potentiale der Technologien erlauben es, an Einsatzbedingungen zu denken, die die Weiterführung emanzipatorischer Tendenzen der Gesell schaftsentwicklung versprechen. Die Realisierung dieser Potentiale ist möglich, wenn entsprechende strategische Grundpositionen eingenommen werden. Die Wahrscheinlichkeit, daß dies harmonisch von den Steuerungsinstanzen unserer Gesellschaft angenommen und umgesetzt wird, ist allerdings gering: wird doch gerade von ihnen eine wesentliche Funktionsaufgabe und Neuorientierung verlangt. Denn die — wenn auch mähliche — Realisierung der möglichen und strategisch zu bevorzugenden Entwicklungsrichtungen wie Funktionsverschiebung zwischen gesellschaftlicher und privater Arbeit, ökologisches Umdenken, Normen-Interaktion, autonome Handlungskoordinierung, Persönlichkeits-Entfaltung, bewußtes (autonomes) Leben, Weltbild- Interaktion und weitgehend dezentrale Konfliktregulierung stellt die zentrierte Anordnung der steuernden Instanzen infrage. Zwar werden die zentral etablierten Instanzen und Handlungsträger wie Parteien, Gewerkschaften, Verbände und die von ihnen beherrschten Mechanismen auf absehbare Zeit nicht aus dem gesellschaftlichen Instanzgefüge ausscheiden, doch ist ihr zentriertes Selbstverständnis durch stärker werdende „Peripherien“ auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten. Dagegen werden sie sich zur Wehr setzen und, da sie die Macht- und Geldmedien weitgehend kontrollieren und benutzen, auch recht lange Erfolge erzielen.