Zusammenfassung
In der verhaltenswissenschaftlichen Literatur findet sich eine Reihe von Versuchen, ein Phasenschema des Entscheidungs- oder Problemlösungsprozesses zu entwickeln. Bereits an anderer Stelle wurden einige Beispiele hierfür gegeben1). Der IV-Ansatz steht zwar nicht im Widerspruch zu diesen Versuchen. Seine Vertreter erblicken jedoch in diesem Phasenschema lediglich Begriffssysteme, mit deren Hilfe der Entscheidungs- bzw. Problemlösungsprozeß in allgemeiner Weise beschrieben werden kann. Eine Erklärung im wissenschaftstheoretischen Sinne wird dadurch nicht erreicht. Das Hauptanliegen des IV-Ansatzes besteht darin, den Problemlösungsprozeß als eine Folge elementarer Informationsprozesse zu sehen, die zu einem Programm zusammengefaßt sind. Überträgt man die Konzeption der TOTE-Einheiten auf den Problemlösungsprozeß, so stellt dieser sich als eine Folge von Tests und Operationen dar, wobei letztere ebenfalls wieder mehrere TOTE-Einheiten umfassen können. Eine ähnliche Konzeption ergibt sich, wenn man den gesamten Problemlösungsprozeß als Folge zweier Typen von Teilprozessen betrachtet: etwa von Prozessen, die der Entwicklung oder Produktion möglicher Problemlösungen dienen (solution-generating processes), und Prozessen, die der Bewertung der Überprüfung oder der Verifikation der Lösungshypothesen dienen (solution-verifying processes)2).
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Literatur
Vgl. Newell et al. (1962).
Vgl. zum folgenden vor allem Newell et al. (1965); Darstellungen dieses Programms finden sich u. a. bei Newell et al. (1960) und (1962), Newell und Simon (1961), (1963 a) und (1963 b), Simon (1965 b), Simon und Newell (1962), Reitman (1965) sowie Ernst und Newell (1969).
Newell et al. (1965 a), S. 42.
Newell et al. (1965), S. 45.
Newell et al. (1965 a), S. 45.
Übernommen von Klein (1988), S. 107.
Vgl. zum folgenden insbesondere Newell, Shaw und Simon (1959), S. 259 ff.
Newell, Shaw und Simon (1959), S. 257.
Klein (1968), S. 89
Reittran (1965), S. 173.
Zur Bedeutung der Planung in heuristischen Problemlösungsprozessen vgl. auch Minsky (1963 a), S. 441 ff., Reitman (1965), S. 173.
Newell et al. (1965 a), S. 53.
Mit geringfügigen Änderungen in der Darstellung übernommen von Newell, Shaw und Simon (1959), S. 264.
Vgl. z. B. Siillwold (1955).
vgl. hierzu die Überlegungen von Newell et al. (1962), S. 97 ff. und Newell, Simon und Shaw (1965 b), S. 151 ff.
Auf eine Wiedergabe der neobehavioristischen und kognitivistischen Beiträge zu diesem Problem soll hier verzichtet werden, da sie — trotz wesentlicher empirischer Erkenntnisse — zu allgemein gehalten sind, als daß sie mit Mitteln des IV-Ansatzes zur Darstellung gelangen könnten. Vgl. hierzu die Beiträge in den von Anderson und Ausubel (1965), Bergius (1964) sowie Graumann (1965) herausgegebenen Sammelwerken. Dort finden sich auch umfassende Literaturhinweise.
Miller et al. (1960), S. 171 ff.
Vgl. hierzu z. B. Stein und Heinze (1960), Gruber et al. (1962), Berelson und Steiner (1964), S. 226 ff. sowie die dort angegebene Literatur. Die Arbeiten von Gregory (1967), Haefele (1962), Hummer (1967), MacKinnon (1964) und Reynolds (1967) zeigen, dad sich auch die Management-Literatur mit diesen Fragen zu beschaftigen beginnt.
Vgl. Sanchez und Reitman (1960); ferner die Wiedergaben von Teilen des Protokolls bei Reitman (1964), S. 291 ff. und (1965), S. 166
Reitman (1965), S. 169.
Reitman (1965) spricht in diesem Zusammenhang von.,constraint proliferation“.
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© 1977 Dr. Th. Gabler-Verlag, Wiesbaden
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Kirsch, W. (1977). Der Ablauf des Problemlösungsprozesses. In: Einführung in die Theorie der Entscheidungsprozesse. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83810-0_7
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