Zusammenfassung
Um sich den revolutionären Charakter der Beziehungen zwischen Stadt und Land im gegenwärtigen China zu verdeutlichen, ist es hilfreich, sich zunächst das für sie Typische in den kapitalistischen Ländern und den abhängigen unterentwickelten Staaten zu vergegenwärtigen. Hier sind diese Beziehungen antagonistischer Natur. Den in agrarischen, z. T. noch feudalen Produktionsformen verharrenden ländlichen Teilen der Gesellschaft fällt dabei die Rolle zu, auf exogene Impulse passiv zu reagieren. Die Entfaltung neuer Produktivkräfte (Industrialisierung) in den Städten
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ist nur möglich durch ein — wie auch immer gestaltetes — Zwangssparen der ländlichen Bevölkerung (ursprüngliche Akkumulation);
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löst das beschleunigte Bevölkerungswachstum auf dem Lande aus (z. B. durch die Entwicklung der Medizin);
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fördert wegen des wachsenden Bedarfs an Arbeitskraft in den Städten und mangelnder Arbeitsmöglichkeit auf dem Land die Abwanderung ländlicher Bevölkerung;
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führt schließlich zur relativen oder gar absoluten Verelendung der im agrarischen Bereich verbleibenden Restbevölkerung sowie jener Gruppen, die als arbeitslose Zugewanderte das Subproletariat sich ausdehnender Stadtregionen bilden.
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Küchler, J. (1976). Stadt-Land-Beziehungen. In: Franke, W. (eds) China. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83767-7_45
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-09217-1
Online ISBN: 978-3-322-83767-7
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