Zusammenfassung
Seit Beginn der Arbeitsimmigration (1955) und bis 1973 hatten ausländische Arbeitnehmer die Funktion eines „Puffers“. Dieser Funktion kamen sie in optimaler Weise nach: Während sie in Zeiten der Hochkonjunktur rasch und in großer Zahl auf den inländischen Arbeitsmarkt strömten, trugen sie in Krisenzeiten nicht nur das hauptsächliche Entlassungsrisiko, sondern verließen in großer Zahl das Land. Damit aber verschwanden sie aus den Arbeitslosenstatistiken und verzichteten gleichzeitig auf Leistungen der Sozialversicherung, auf die sie an sich einen Anspruch hatten. Bei erneuter Konjunktur kamen sie teilweise zurück, gefolgt von hunderttausenden weiterer Arbeitsuchender, die sich zuvor einer strengen Überprüfung ihres Gesundheitszustandes unterziehen mußten. So waren es 1966/67 vor allem Ausländer, die den damaligen Beschäftigungseinbruch zu tragen hatten und damit das Beschäftigungsrisiko der inländischen Arbeitnehmer weitgehend abfederten. Ein Fünftel der ausländischen Erwerbspersonen verließ kurzfristig die Bundesrepublik (MIEGEL 1984, S. 64). Wären sie geblieben, so hätte ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen etwa 35 vH betragen (MIEGEL 1984, S. 65).
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Kühne, P., Schäfer, H. (1986). Soziale Ungleichheit von Ausländern. In: Franz, HW., Kruse, W., Rolff, HG. (eds) Neue alte Ungleichheiten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83755-4_14
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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