Zusammenfassung
Die Architektursituation in den niedersächsischen Ländern um die Mitte des 19. Jh. ist durch die entschiedene Abkehr von dem vorausgehenden strengen Klassizismus geprägt, für welchen als bedeutendster Repräsentant die Persönlichkeit Laves’ steht. Diese bereits in den dreißiger Jahren einsetzende Entwicklung läßt sich in allen bedeutenden Architekturzentren Deutschlands beobachten und kann von diesen nicht isoliert dargestellt werden. Mit der berühmten Schrift des badischen Architekten Heinrich Hübsch: „In welchem Style sollen wir bauen?“ (1828) war architekturtheoretisch ein Traditionsbruch formuliert worden, der für die Folgezeit zu einem Stilpluralismus führte, dessen geistesgeschichtlicher Hintergrund mit dem Begriff „Historismus“ belegt wurde. Die neue Architektur mündete stilistisch in den bereits von den Zeitgenossen so genannten „Rundbogenstil“, der Prinzipien der byzantinischen und romanischen Architektur mit verstärkt sachlich-konstruktiven und heimisch-regionalen Elementen zu verbinden suchte. Hier wurde München mit dem Wirken Friedrich von Gärtners für weite Bereiche der deutschen und besonders der niedersächsischen Architektur richtungsweisend. Bedeutende hannoversche Architekten wie Hunaeus, Hase und viele andere haben in München studiert und Gärtners Architekturideen mit lokalen Varianten bis zum Ende des Jahrhunderts in Hannover heimisch gemacht.
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Literatur
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Drüeke, E. (1988). Das Erbe der Vergangenheit — Staatsbauten des Historismus. In: Von Laves bis heute. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83748-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83748-6_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-08736-4
Online ISBN: 978-3-322-83748-6
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