Zusammenfassung
Bisher haben wir uns in diesem Buch hauptsächlich mit dem Tausch von Aktivitäten befaßt, die Belohnung einbringen, insbesondere mit der Leistung gewisser Dienste, einschließlich der Konformität zu einer Norm, als Äquivalent für Äußerungen sozialer Anerkennung. Wenn wir uns aber auf Verhaltensweisen dieser Art beschränken, ziehen wir uns unweigerlich den Zorn jener Sozialwissenschaftler zu, die sich berufen fühlen, den unerbittlichen Realisten hervorzukehren. „Unterschlagen wir nicht die Bedeutung von Konflikten‟ würden sie sagen, „Konflikt ist nicht nur ein Element gesellschaftlichen Lebens, Konflikt wirkt auch schöpferisch und mobilisiert einige der höchsten menschlichen Qualitäten‟. Überraschenderweise zeigen eben diese Wissenschaftler nun keineswegs größere Bereitwilligkeit als die übrige Menschheit, Konflikt dort zu entfesseln, wo sie selbst für einen Teilbereich des menschlichen Zusammenlebens verantwortlich sind. Konflikt ist gut für anderer Leute Untergebene, nicht für die eigenen. Doch legen wir uns Zurückhaltung auf. Es ist unbillig, von den Menschen zu verlangen, daß sie sich an ihre eigenen Predigten halten. Hochmut kommt vor dem Fall. In einem haben die Unerbittlichen gewiß recht: Niemand kann leugnen, oder hat es jemals getan, daß Konflikt ein Element gesellschaftlichen Lebens ist; und da wir elementares soziales Verhalten untersuchen, müssen wir wohl oder übel ein kurzes Kapitel dem Austausch von Bestrafung widmen, sei es auch nur um zu zeigen, daß wir uns des Problems bewußt sind. Wir benötigen es auch zur Erklärung einiger Phänomene, die in späteren Kapiteln behandelt werden.
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References
M. Deutsch, „The Effects of Cooperation and Competition upon Group Process‟, in: D. Cartwright und A. Zander (Hrsg.), Group Dynamics: Research and Theory (Evanston 1953), S. 319–353.
J. Thibaut, „An Experimental Study of the Cohesiveness of Underprivileged Groups‟, Human Relations, Vol. 3 (1950), S. 251–278.
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Homans, G.C. (1968). Konkurrenz. In: Elementarformen sozialen Verhaltens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83730-1_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83730-1_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11123-0
Online ISBN: 978-3-322-83730-1
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