Zusammenfassung
Noch im Jahre 1797, als der ‚ studium-Aufsatz‘ erscheint, veröffentlicht Schlegel im ‚Lyceum der schönen Künste‘ eine Reihe von Fragmenten, in denen sich bereits eine grundsätzlich neue Kunstauffassung andeutet. Während er kurz zuvor der modernen Poesie vorgeworfen hatte, daß sie die Grenzen zur Philosophie verwische, verteidigt er jetzt ihren Hang zu theoretischer Reflexion. „Alle Kunst soll Wissenschaft, und alle Wissenschaft soll Kunst werden; Poesie und Philosophie sollen vereinigt sein“1 Wie die Vereinigung von Poesie und Philosophie zu erreichen ist, hat Schlegel wenig später genauer dargelegt. In den Aufsätzen und Fragmenten, die er von 1798 bis 1800 für die Zeitschrift ‚Athenäum‘ geschrieben hat, erhält die Poesie eine alles überragende Funktion. Ihr wird die Fähigkeit zugetraut, die Erkenntnisse aller Künste und Wissenschaften in sich aufzunehmen und zu vereinigen: „Die Poesieist die Sonnein die sich alle Planeten der Kunst und Wissenschaft auflösen“2 Aus diesem emphatischen Poesiebegriff spricht die Überzeugung, daß die poetische Phantasie dem begrifflichen Denken überlegen sei. Sie soll nun vollbringen, was der wissenschaftlichen Vernunft nicht zu gelingen scheint.
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References
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Marquard: Kant, S. 231.
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Bernd Küster, S. 8.
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Henrich: Fichte, S. 39.
Frank: Das Problem ‘Zeit’, S. 84.
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Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 324. — Vgl. Benjamin: Ursprung des deutschen Trauerspiels, S. 364.
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Schlegel: Lyceums-Fragment 42, S. 152.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 92.
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Novalis: Blüthenstaub-Fragment 16, S. 419.
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Schlegel: Lyceums-Fragment 34, S. 150.
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Ebd., S. 182.
Schlegel: Lyceums-Fragment 37, S. 151.
Ebd.
Schlegel: Athenäums-Fragment 116, S. 183.
Ebd.
Schlegel: Lyceums-Fragment 37, S. 151.
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Batscha/Saage, S. 27.
Schlegel: Lucinde, S. 53.
Schlegel: Lyceums-Fragment 108, S. 160.
Schlegel: Transcendentalpoesie, S. 48.
Novalis: Blüthenstaub-Fragment 77, S. 449.
Schlegel: Lucinde, S. 53.
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Schlegel: Die Entwicklung der Philosophie, S. 393.
Ebd.
Lypp, S. 34.
Hoffmann: Der Sandmann, S. 346.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 324.
Am 2. Dezember 1798 an Novalis, in: Novalis: Briefwechsel, S. 507.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 312.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 64.
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Frank: Der kommende Gott, S. 185.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 64.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 334.
Ebd., S. 319.
Ebd.
Schlegel: Athenäum-Fragment 116, S. 182.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 319.
Schlegel: Transcendentalpoesie, S. 63.
Schelling: Systemprogramm, S. 112. — Vgl. dazu Gockel, S. 314, Tilliette, S. 200 und Walzel: Poesie, S. 128ff.
Novalis: Randbemerkungen zu Friedrich Schlegels ‘Ideen’, S. 488.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 312.
Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik, S. 98.
Schlegel: Athenäums-Fragment 116, S. 182 und 183.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 104. — Vgl. Behler: Kommentar, S. 273f. und Schanze, S. 146ff.
Lypp, S. 32.
Adorno, S. 208.
Schlegel: Fragment 95 der ‘Ideen’, S. 265.
Pöggeler: Die neue Mythologie, S. 347.
Schlegel: Athenäums Fragment 116, S. 182.
Roland Heine, S. 81.
Schlegel: Athenäums-Fragment 222, S. 201.
Hörisch, S. 126.
Novalis: Über Goethe, S. 647.
Schlegel: Lucinde, S. 59.
Schlegel: Athenäums-Fragment 162, S. 190.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 313.
Blumenberg: Arbeit am Mythos, S. 286f.
Vietta: Der Phantasiebegriff der Frühromantik, S. 217.
Belgardt, S. 209.
Schlegel: Athenäums-Fragment 451, S. 255.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 315.
Vgl. dazu Allemann, S. 72 und Behler: Ironie, S. 94ff.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 318.
Ebd., S. 322.
Ebd., S. 284.
Ebd.
Schlegel: Lyceums-Fragment 103, S. 159.
Novalis: Heinrich von Ofterdingen, S. 225.
Schlegel: Philosophische Lehrjahre, S. 248.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 285.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Ebd., S. 284.
Walzel: Wesensfragen deutscher Romantik, S. 188.
Lypp, S. 14.
Schlegel: Philosophische Lehrjahre, S. 421.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 75.
Novalis: Vermischte Fragmente, S. 569. — Die mythische Vorstellung, daß die Natur insgeheim mit dem Menschen verschworen sei, scheint Ausdruck für die irrationale Haltung der Romantik zu sein; sie ist aber, wie viele andere frühromantische Motive, bereits in der Aufklärungsphilosophie vorgebildet: “Man kcann die Geschichte der Menschengattung im großen als die Vollziehung eines verborgenen Plans der Natur ansehen, um eine innerlich — und, zu diesem Zwecke, auch äußerlich-vollkommene Staatsverfassung zu Stande zu bringen, als den einzigen Zustand, in welchem sie alle ihre Anlagen in der Menschheit völlig entwickeln kann” (Kant: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, S. 45; vgl. auch Zum ewigen Frieden, S. 217ff.)
Schlegel: Die Entwicklung der Philosophie < Fortsetzung >, S. 93.
Schlegel: Athenäums-Fragment 451, S. 255.
Vgl. Schlegel: Die Entwicklung der Philosophie, S. 140f.
Schlegel: Fragment 103 der ‘Ideen’, S. 266.
Lukács: Romantik, S. 42. — Vgl. auch Bürger, S. 46, Wolfgang Harich, S. 104, Korff: Das Wesen der Romantik, S. 197, Lukács: Zerstörung der Vernunft, S. 147 und Strich: Klassik und Romantik, S. 12.
Schlegel: Gespräche über die Poesie, S. 333.
Schlegel: Lyceums-Fragment 37, S. 151. — Vgl. auch Schlegel: Lessings Gedanken und Meinungen, S. 85.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 334.
Hegel: Logik, S. 277. — In der christlichen Idee, das Allgemeine als liebe zu denken, sieht Michael Theunissen (S. 43f.) ein zentrales Motiv der Hegeischen ‘Logik’: “Am Ende seiner Logik steht die Einsicht, daß das Allgemeine nur wahr sein kann als ein Verhältnis zur Einzelheit, welches ihrer Verschmähung durch die Abstraktion opponiert, das heißt als ein Anerkennungsverhältnis, in dem die Liebe nichts Herablassendes hat, weil sie das Einzelne gerade in seine Freiheit entläßt, und in dem sie gleichwohl zu ihm heruntersteigt, sofern sie seine Faktizität annimmt.”
Jacobi: an Fichte, S. 19f. — Vgl. auch Jacobi: Allwills Briefsammlung, S. 236f.
Schlegel: Gespräch über die Poesie, S. 315.
Schlegel: Fragment 150 der ‘Ideen’, S. 271.
Fried, S. 150.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 57.
Schlegel: Gespräche über die Poesie, S. 315.
Novalis: Die Lehrlinge zu Sais, S. 99.
Novalis: Das Allgemeine Brouillon, S. 430.
Vietta: Frühromantik, S. 63.
Ebd., S. 63.
Novalis: Das Allgemeine Brouillon, S. 382. — Vgl. dazu link, S. 361ff.
Fried, S. 162.
Novalis: Die Lehrlinge zu Sais, S. 90.
Kierkegaard, S. 283.
Am 27. November 1798 an Caroline, in: Schlegel: Briefwechsel, S. 202.
Schlegel: Lucinde, S. 33.
Ebd., S. 53.
Ebd.
Ebd.
Ebd., S. 23.
Ebd., S. 21.
Kierkegaard, S. 287.
Schlegel: Lucinde, S. 11.
Schleiermachen Vertraute Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde, S. 15.
Gundolf, S. 125f. — Vgl. auch Dilthey, S. 500f. und Bninschwig, S. 362.
Heck: Bemerkungen über Parteilichkeit, Dummheit und Bosheit, S. 40.
Eichner: Lucinde, S. XLVIII.
Ebd., S. XXIV.
Friedrich Heinrich Jacobi in einem Brief an Wilhelm von Humboldt vom 2. September 1794, in: Jacobi: Briefwechsel, S. 175. — Vgl. dazu Kluckhohn: Die Auffassung der Liebe, S. 235.
Wieland: Geschichte des Agathon, S. 219.
Jacobi: Woldemar, S. 282.
Ebd.
Kluckhohn: Das Ideengut der deutschen Romantik, S. 67.
Schlegel: Jacobis Woldemar, S. 62.
Ebd.
Ebd.
Kluckhohn: Die Auflassung der Liebe, S. 352.
Vgl. Schlegel: Jacobis Woldemar, S. 62.
Schlegel: Lucinde, S. 10.
Eichner: Lucinde, S. XXIX.
Schlegel: Athenäums-Fragment 31, S. 170.
Vgl. dazu Prokop, S. 150f.
Schlegel: Über die Diotima, S. 93.
Schlegel: Über die Philosophie, S. 45.
Schlegel: Lucinde, S. 12.
Schlegel: Über die Grenzen des Schönen, S. 41
Schlegel: Fragmente 84 und 82 der ‘Ideen’, S. 264.
Schleiermacher: Rezension, S. 163. — Vgl. Marcuse: Obszön, S. 94ff.
Kant: Kritik der Urteilskraft, S. 362.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 72.
Schlegel: Lucinde, S. 67.
Kant: Kritik der praktischen Vernunft, S. 144.
Kant: Kritik der Urteilskraft, S. 362.
Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 60.
Kant: Kritik der Urteilskraft, S. 363.
Kant: Die Metaphysik der Sitten, S. 333. — Vgl. auch Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 95.
Novalis: Blüthenstaub-Fragment 77, S. 449.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 67.
Ebd., S. 66.
Schlegel: Athenäums-Fragment 440, S. 253.
Lukács: Zur romantischen Lebensphilosophie, S. 74f.
Schlegel: Transcendentalphilosophie, S. 57.
Ebd., S. 56 und 69.
Vgl. ebd.
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Harnischfeger, J. (1988). Das Programm der Romantischen Poesie. In: Die Hieroglyphen der inneren Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83647-2_3
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