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Blockfreie und Neue Weltwirtschaftsordnung — Trennendes und Gemeinsamkeiten in der Entwicklungspolitik beider deutscher Staaten

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Die beiden deutschen Staaten in der Dritten Welt

Zusammenfassung

Die Dritte Welt ist ein schwieriger Kontrahent und Partner. Das gilt für beide deutsche Staaten. Außen- wie gesellschaftspolitisch, wirtschafts- wie entwicklungspolitisch stellt sie Anforderungen, denen mit einfachen Antworten und Rezepten aus dem Erfahrungszusammenhang des Ost-West-Konflikts und der jeweils eigenen Entwicklung nicht entsprochen werden kann. Zwar ist die Dritte Welt vielgestaltig, vereint politisch und ökonomisch höchst unterschiedliche Staaten. In ihr finden sich alle denkbaren Schattierungen einer „sozialistischen“ und „kapitalistischen“ Orientierung. Sie umschließt parlamentarische Demokratien, Monarchien, Militärdiktaturen und Diktaturen einer vermeintlich proletarischen Avantgarde; stagnierende Agrargesellschaften stehen neben solchen, in denen die industrielle Arbeitsteilung voranschreitet. Und dennoch: Trotz aller Heterogenität sind die Gemeinsamkeiten nicht zu übersehen.

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References

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  36. Ein Indiz ist die Veröffentlichung eigener Daten über Hilfeleistungen am Beginn der achtziger Jahre, die offenbar von dem Bedürfnis getragen und letztlich nur plausibel ist, wenn sie den Umfang eigener Leistungen verdeutlichen und Vergleiche ermöglichen kann (vgl. Kapitel D). Ein weiteres Indiz ist, daß in den Berichten zur VI. UNCTAD–Konferenz und zur VII. Gipfelkonferenz der Blockfreien erstmals nicht den ritualisierten Klagen über die Gleichsetzung von Sozialismus und Kapitalismus in der Entwicklungshilfe gefolgt wird, vgl. Faulwetter, Scharschmidt (Anm. 25), S. 815; Renate Wünsche, Roswitha Voigtländer, Marion Lindner, Die Nichtpaktgebundenen im Kampf um Frieden, Abrüstung und Entwicklung — Zu den Ergebnissen der VII. Gipfelkonferenz nichtpaktgebundener Staaten, in: AAL 4/1983, S. 556.

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  37. Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. März 1982 zum Vierten Entwicklungspolitischen Bericht, Bundestagsdrucksache 9/1344, abgedruckt in BMZ, Fünfter Bericht zur Entwicklungspolitik, Bundestagsdrucksache 9/2411, S. 136 f.

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  38. Siehe schon die Erklärung zur Internationalen Strategie für die Zweite Entwicklungsdekade, in: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Hg.), Die Entwicklungspolitische Konzeption der Bundesregierung, Bonn 1971, S. 60.

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  39. Volker Matthies, Süd–Süd–Beziehungen, in: ders. Süd–Süd–Beziehungen, München etc. 1982, S. 16.

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  40. BMZ, Die Entwicklungspolitischen Grundlinien der Bundesregierung vom 9. Juli 1980, Bonn 1980.

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  41. Vgl. die Ausführungen von Staatssekretär Günther van Well am 25.6.1979, abgedruckt in: Auswärtiges Amt, Dokumentation Dritte Welt, Bonn 1979, S. 51.

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  42. Faulwetter (Anm. 20), S. 123f.

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  43. Ibid., S. 123.

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  44. Faulwetter, Scharschmidt (Anm. 34), S. 875.

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  45. Wie komplex in dieser Hinsicht die Verhältnisse geworden sind, illustriert als Beispiel der Sachverhalt, daß Nord–Korea die im Untergrund befindliche Koalitionsfront der Gegner des von den Vietnamesen in Kampuchea errichteten Regimes diplomatisch anerkannt hat, oder daß Mosambik ein sicherheitspolitisches Arrangement mit Südafrika getroffen hat und Äthiopien trotz einer starken Anlehnung an das sozialistische Lager die Verbindung zum Westen keineswegs abgebrochen hat, sondern eher an deren Verstärkung interessiert ist.

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Spanger, HJ., Brock, L. (1987). Blockfreie und Neue Weltwirtschaftsordnung — Trennendes und Gemeinsamkeiten in der Entwicklungspolitik beider deutscher Staaten. In: Die beiden deutschen Staaten in der Dritten Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83626-7_7

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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