Zusammenfassung
Das neue Bilanzdenken bringt keine radikale Abkehr von überlieferten Bilanzinterpretationen. Es hat zwar einige Bilanzvorstellungen korrigiert, doch hat es andere bestätigt. Den Sinn des neuen Ansatzes sah man ohnehin von vornherein viel stärker in der Ergänzung überkommener Bilanzinhalte denn in deren Korrektur.
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Vorbemerkung: Literaturhinweise
Die „neue Bilanztheorie“ hat noch keine zusammenfassende Darstellung erfahren. Man findet in der Literatur nur einzelne Bausteine der Theorie, und es ist nicht leicht, diese Bausteine von zum Teil recht heterogener Natur zum Gebäude der neuen Bilanztheorie zu fügen.
Eine gute Einstimmung in das neue Bilanzdenken bringt die Lektüre von Rieger, Wilhelm, Einführung in die Privatwirtschaftslehre, Nürnberg 1928 (inzwischen unverändert erschienen in 3. Auflage, Erlangen 1964), S. 203–238. Wie Rieger, so zeigt auch Käfer die Bedeutung eines zukunftsorientierten Bilanzverständnisses überzeugend und allgemeinverständlich auf: Käfer, Karl, Die Bilanz als Zukunftsrechnung. Eine Vorlesung über den Inhalt der Unternehmungsbilanz, Zürich 1962. Schwieriger, doch sehr lohnend ist die Lektüre der Arbeiten von Gümbel und Busse von Cölbe, die beide auf dem von Rieger und Käfer gelegten Fundament aufbauen: Gümbel, Rudolf, Die Bilanztheorie Wilhelm Riegers, eine kritische Analyse ihrer Aussagen und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, in: Zeitschr. f. Betriebsw., Jg. 36 (1966), S. 333–367; Busse von Cölbe, Walther, Aufbau und Informationsgehalt von Kapitalflußrechnungen, in: Zeitschr. f. Betriebsw., Jg. 36 (1966), Ergänzungsheft I, S. 82–114.
Sehr lesenswert ist auch die kritische Darstellung der Bilanzaufgaben durch Stützel, Wolf gang, Bemerkungen zur Bilanztheorie, in Zeitschr. f. Betriebsw., Jg. 37 (1967), S. 314–340. Die Grenzen des herkömmlichen Bilanzgewinns werden aufgezeigt durch Hax, Herbert, Der Bilanzgewinn als Erfolgsmaßstab, in Zeitschr. f. Betriebsw., Jg. 34 (1964), S. 642–651. Die Bedeutung einer entscheidungstheoretischen Interpretation der Bilanz wird ausgezeichnet dargestellt von Engels, Wolfram, Betriebswirtschaftliche Bewertungslehre im Licht der Entscheidungstheorie, Köln und Opladen 1962, S.177–207, Heinen, Edmund, Handelsbilanzen, 5. Aufl., Wiesbaden (1969), S. 73–80; Schweitzer, Marcell, Struktur und Funktion der Bilanz. Grundfragen der betriebswirtschaftlichen Bilanz in methodologischer und entscheidungstheoretischer Sicht, Berlin (1972).
Eine sehr große Zahl von Arbeiten orientiert sich bei der Kritik herkömmlichen Bilanzverständnisses an allgemeinen Konzeptionen der ökonomischen Theorie. Für denjenigen, der einen raschen Überblick sucht, empfiehlt sich sehr die Lektüre des Artikels von Schneider, Dieter, Bilanztheorien, neuere Ansätze, in: Handwörterbuch des Rechnungswesens, herausgegeben von Erich Kosiol, Stuttgart 1970, Sp. 260–270. Für eine vertiefte Analyse dieses Problemkreises wird man insbesondere zurückgreifen auf Canning, John B., The Economics of Accountancy, New York 1929; Hansen, Palle, The Accounting Concept of Profit. An Analysis and Evaluation in the Light of the Economic Theory of Income and Capital, Kopenhagen und Amsterdam 1962; Schneider, Dieter, Bilanzgewinn und ökonomische Theorie, in: Zeitschr. f. handelsw. Forschung, NF, Jg. 15 (1963), S. 457–474; Koch, Helmut, Der Begriff des ökonomischen Gewinns — Zur Frage des Optimalitätskriteriums in der Wirtschaftlichkeitsrechnung, in: Zeitschr. f. betriebsw. Forschung, Jg. 20 (1968), S. 389–441; Schneider, Dieter, Investition und Finanzierung. Lehrbuch der Investitions-, Finanzierungs- und Ungewißheitstheorie, 2., verbesserte Aufl., Opladen 1971, S. 187–225. Eine sehr lesenswerte Kritik jener Ansätze bringt Drukarczyk, Jochen, Zur Brauchbarkeit der Konzeption des ökonomischen Gewinns, in: Wirtschaftsprüfung, Jg. 26 (1973), S. 183–188.
Der Objektivierungsaspekt der neuen Bilanztheorie wird hervorragend dargestellt von Baetge, Jörg, Möglichkeiten der Objektivierung des Jahreserfolges, Düsseldorf 1970.
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© 1976 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler · Wiesbaden
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Moxter, A. (1976). Die neue Bilanztheorie („Finanzplanorientierte” Rechnungslegung). In: Bilanzlehre. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83588-8_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83588-8_5
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-16131-2
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