Zusammenfassung
Mit Auslaufen der Vollbeschäftigung und infolge beschleunigter technologischer Rationalisierung Mitte der 70er Jahre stellt Arbeitslosigkeit als Massenerscheinung ein noch unvertrautes Phänomen dar. Angesichts des herrschenden Fortschrittsoptimismus in der westdeutschen Gesellschaft werden sowohl die Gesellschafts- und Bildungspolitik als auch die Weiterbildungsinstitutionen überrascht. Völlig ungeklärt schien damals, wie sich Arbeitslose als soziale Kategorie zusammensetzen würden und wie durch wohlfahrtsstaatliches Handeln interveniert werden könne. Für die Weiterbildung zeigen hingegen erste empirische Untersuchungen bald, daß große Gruppen unter den Arbeitslosen bildungsmotiviert sind (vgl. Brödel et al. 1978). Wie breit und plastisch das Spektrum ihrer Bildungsinteressen außerdem veranschlagt werden kann, zeigt sich dann in der nachfolgenden Angebotsentwicklung für dieses Arbeitsfeld. Zwar sind Arbeitslose um rasche Integration in den Arbeitsprozeß bemüht, und daher dominieren auch berufliche Qualifizierungsorientierungen, aber es lassen sich auch allgemeinbildende (z.B. Nachholen von Schulabschlüssen), psychosoziale und biographisch-diskursive (vgl. Buschmeyer 1987) Motive feststellen.
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Brödel, R. (1994). Weiterbildung von Arbeitslosen. In: Tippelt, R. (eds) Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83532-1_46
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